Kreisliga B
Unterdörfel und die Mission voller(er) Trainingsplatz
Von Fabian Renger
(13.02.25) Nein. Auf diese ganzen Wortspiele steht Markus Unterdörfel überhaupt nicht. Er trägt den schönen Spitznamen "U". Da muss er sich oft etwas anhören. Ständig irgendwelche Anspielungen, im Winter insbesondere auf Mariah Careys 'All i want for Christmas is U'. "Furchtbar, das ist 'ne Katastrophe, fürchterlich", mag Unterdörfel das nicht, wie er lachend erzählt. Auch auf der Instagram-Seite der "Preußen Amateure" wurde der Trainer in der Adventszeit so vorgestellt. Wir fanden es lustig. Und Unterdörfel? Der hat's irgendwie überstanden. Er ist seinen Dienst nämlich trotzdem angetreten.
Er ist zurück als Cheftrainer bei Preußen Lengerich II. Sebastian Küppers hatte das Team im Sommer in die B-Liga geführt und auch bis zur Winterpause gecoacht. Doch die Zeit war nicht mehr so da. Also ging Lengerichs Sportvorstand Michael Stadie seinerzeit auf die (nicht ganz so komplizierte) Suche nach einem Nachfolger. Unterdörfel wurde es. Auch weil er das Preußen-Gen habe, sagte Stadie im Dezember. Ist dem so? "Ich habe außer bei GW Lengerich nirgendwo anders gespielt als bei den Preußen", verrät "U". Vor ein paar Jahren, es dürfte bis 2019 gewesen sein, war er bereits Preußens Reserve-Trainer. Dann zog er erstmal von dannen. Zum Ortsnachbarn GW Lengerich, später dann für kurze Zeit zum SC VelpeSüd. Dort stieg er vor der Saison 2023/24 ein, um nach nichtmal einem halben Jahr schon wieder aufzuhören.
Trainingsbeteiligung ist ausbaufähig
"Eigentlich wollte ich nach Velpe gar nichts mehr machen, da hatte ich die Lust verloren", erinnert sich Unterdörfel. Doch so ein Jahr Pause und Abstand, das tat offenbar ganz gut. Und wenn Michael Stadie anfragt und die Preußen rufen, dann kann man offenbar nicht absagen. Nun hat "U" allerdings durchaus eine herausfordernde Aufgabe übernommen. Nicht sportlich, da sollte Lengerichs Reserve normalerweise nicht mehr so viel passieren. Mit 18 Punkten überwintert die Mannschaft auf Platz 13, elf Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze sollten ja reichen. Aber: Es könnte unter der Woche voller sein auf dem Platz. Nett ausgedrückt.
"Wir haben eine recht schwache Trainingsbeteiligung", seufzt Unterdörfel. In dieser Woche trainierte er mal mit etwa 13 Mann. Das war schon rekordverdächtig viel. "Bis dato war's mau: Mal waren wir so sechs, mal so acht. So richtig zufriedenstellend ist das nicht." Das Personalproblem gab es bereits in der Hinserie, da musste oftmals auf alte Herren zurückgegriffen werden. Auf der Kaderliste stehen eigentlich rund 20 Leute, so der Übungsleiter. Aber: Studenten hier, Schichtarbeiter dort. Immerhin: "Ab dem April haben wir einen ganz guten Output aus der A-Jugend, der Kader der Ersten ist auch relativ gut gefüllt..." Da könnte also durchaus mal der ein oder andere für Unterdörfel abfallen. Mit Firat Can Sagnak bekam er im Winter eine Verstärkung von den Kobbos. Küppers, früher in der A-Jugend immerhin beim FCE unterwegs gewesen, möchte nach überstandenem Kreuzbandriss auch auf kurz oder lang wieder angreifen.
"Die Qualität ist schon super..."
"Wenn er fit ist, ist er ein sehr, sehr guter Spieler", weiß Unterdörfel. "Die Qualität der Mannschaft an sich ist schon super, da sind richtig gute Fußballer bei. Man muss sie nur wieder als Mannschaft ans Laufen kriegen. Die haben in der Hinrunde teilweise gar nicht trainiert. Wenn man nur ins Gym geht, ein bisschen diesdas und sonntags dann nur ein bisschen pöhlt, kann man auch nicht viel erwarten." Doch daran kann man ja arbeiten. Mit Fabian Blom und Jonas Laschtowitz hat Unterdörfel zwei Art spielende Co-Trainer, mit Viktor Beifus einen Edelbetreuer.
Am Sonntag (16.2./15 Uhr) steht das erste von drei Testspielen gegen den TSV Riemsloh II an. Am 9. März steigt das erste Pflichtspiel für Unterdörfel daheim gegen die Kobbo-Reserve.