Kreisliga B
Strotmann: "Das war die richtige Entscheidung!"
Von Fabian Renger
(02.10.25) Es war vielleicht die Transfernachricht der abgelaufenen Transferperiode: Marvin Strotmann kehrt zurück in die Heimat – zum SV Uffeln! Aus der Landesliga runter in die Niederungen der Kreisliga B. Eine Meldung für Fußballromantiker. Denn Strotmann wollte unbedingt nochmal mit seinen alten Kumpels auflaufen – etwa mit SVU-Kapitän Janek Unnerstall, seinem vielleicht besten Buddy.
Der Start lief allerdings weniger rosig. In der noch jungen Vorbereitung zog sich der 34-Jährige beim Uffelner Dorfpokal prompt einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zu. Sprint, Zwick, Pause. „Na toll!“, wird er sich gedacht haben.
Doch das ist abgehakt. Inzwischen läuft die Saison längst – und wie! Nach sechs Spielen rangiert der SVU auf einem starken dritten Platz. Zeit also für ein erstes Zwischenfazit mit dem Routinier. Und siehe da: Die Kreisliga B fordert Strotmann körperlich mehr als die Landesliga. Haben wir ja schon immer gesagt …
Marvin! Wie ist es denn für dich, wieder in Uffeln zu sein? Wie fällt dein erstes Fazit aus?
Strotmann: Richtig gut. Ich hab ja lange überlegt, noch ein Jahr in Altenrheine zu machen. Aber jetzt nach den ersten Wochen kann ich sagen: Das war auf jeden Fall die richtige Entscheidung! Ich bin froh, dass alles etwas ruhiger und lockerer ist. Ich hab auf jeden Fall alles richtig gemacht.
Was hat sich konkret verändert für dich?
Strotmann: Allgemein der Trainingsaufwand. In Altenrheine hat man dreimal in der Woche trainiert und man sollte schon zweimal die Woche hingehen, wenn man am Wochenende spielen will...
...und jetzt gehst du gar nicht hin und spielst trotzdem?
Strotmann (lacht): Ne, das natürlich nicht. Ich hab auch schon in zwei, drei Wochen nur einmal trainiert und hab trotzdem gespielt. Sonst bin ich weiterhin motiviert. Wenn ich nicht trainieren kann, gehe ich laufen oder ins Fitnessstudio. Ich will ja auch in der Kreisliga B noch 90 Minuten gehen können.
Elfmeter zu schießen, scheinst du bloß nicht mehr zu können. Gegen Dickenberg hast du einen verschossen am Sonntag.
Strotmann: Du bist nicht der Erste, der mich drauf angesprochen hat. Mein Ex-Trainer Marc Wiethölter hat mir zum Beispiel eine Nachricht geschickt und gefragt, was da los war. Da musste ich mit leben. Tatsächlich wüsste ich nicht, dass ich mal so einen schlechten Elfmeter geschossen habe. Ohne viel Dampf links unten, nicht mal richtig platziert – wahrscheinlich hätte ich den als Torwart auch gehalten...(lacht)
In Altenrheine oder Mesum kann sich Strotmann an keinen verschossenen Elfmeter erinnern. Janek Unnerstall ist eigentlich für die Elfer vorgesehen, verschoss aber zu Saisonbeginn bereits einen und wälzte die Aufgabe an Strotmann ab. Der war im Elfmeterschießen des Kreispokal-Coups gegen Dreierwalde zwar erfolgreich, aber nun eben nicht. "Ich weiß nicht, ob ich den nächsten auch noch schießen darf..."
Ansonsten seid ihr super in die Saison gestartet. Platz drei, fünf Siege aus sechs Spielen, 15 Punkte. Geht ja kaum besser.
Strotmann: Ja, die Niederlage gegen Recke II war unnötig. Die hätte man sich sparen können. Na gut: Wir waren mit drei Leuten bis 6 Uhr auf der Hochzeit von meinem Bruder (Chris, d. Red.) und mussten acht Stunden später auf dem Fußballplatz stehen. Der Trainer hatte uns noch gefragt, wie wir uns fühlen. Wir haben natürlich alle gesagt, wir können spielen – ich glaube, im nüchternen Zustand hätten wir die Niederlage irgendwie noch vermeiden können. Aber alles gut. In dem Spiel haben wir gemerkt, dass wir nicht mal eben so durch die Kreisliga B marschieren. Mit 80 Prozent verliert man auch gegen Recke II.
Die Ergebnisse sind ja auch knapp. 3:2, 4:2, 5:3 zuletzt für euch.
Strotmann: Das war in der Landesliga nicht so. Ich hatte ja vorher gesagt: Die Top Fünf wollen wir auf jeden Fall schaffen. Jetzt würde ich sagen, wir wollen so lange wie möglich oben den Anschluss halten. Wir haben nur einen Punkt Rückstand auf Steinbeck und Teuto II, es kann so weitergehen. Jetzt kommen mit Lienen und Dörenthe zwei weitere erste Mannschaften. Mal gucken, wo wir danach stehen.
Aufs Pokalspiel gegen Dreierwalde ("Ein schöner Pokalfight") schaut Strotmann auch gut gelaunt zurück. "Da habe ich übrigens im Elfmeterschießen getroffen." Als Nächstes ist Büren in zwei Wochen in Uffeln zu Gast. "Warum nicht wieder lange ein 0:0 halten und dann einen Konter fahren und späten Lucky Punch machen? Das wird ein geiles Spiel! Da habe ich Bock drauf!" Strotmann verrät eine kuriose Anekdote: Vorm Spiel gegen Dreierwalde trieb sich auf Uffelns Platz tatsächlich ein Maulwurf (!) herum. Es wurde extra nochmal gewalzt. "Ein bisschen Kreisliga-Feeling", spaßt der 34-Jährige.
Ich höre raus, du hast es summa summarum noch nicht bereut, zurück zu sein. Und für die B-Liga reicht's ja auch noch bei dir, schätze ich.
Strotmann: Definitiv hab ich das nicht bereut. Obwohl ich 34 bin, habe ich jedes Spiel gemacht. Wobei ich sagen muss: In Altenrheine war's anders. Da hatte man seine feste Position. Gefühlt laufe ich in Uffeln noch einen oder zwei Kilometer mehr. An den Sonntagen bzw. Montagen bin ich gefühlt ein Stückchen kaputter als in Altenrheine. Mir würde aber was fehlen, wenn's mir Sonntagabend oder Montag gut gehen würde. Das dauert noch ein paar Jahre.
Mit der Qualität in Uffeln ist Strotmann bestens zufrieden. Leon Kanthak, 20-jähriger Offensivmann mit sechs Treffern, hat's ihm angetan. "Er hat einen guten linken Fuß und überlegt nicht viel", lobt der Routinier. Über Unnerstall muss man nicht reden. "Aber auch unsere Neuzugänge Mete Yilmaz und Hani Karkaj haben sich super integriert, sind gut angekommen. Wir hatten mit Leuten wie Levin Hillermann und Daniel Weber aber auch schon vorher gute Zocker. Das ist für einen B-Ligisten eine gute Truppe. Und was ich so gehört habe: Seit Jahren soll es keine so gute Trainingsbeteiligung gegeben haben wie aktuell. Es ist alles astrein."






































