Kreisliga B1
Lienener Angriff ist Brüdersache
Von Alex Piccin
(29.01.19) Der SV Schwarz-Weiß Lienen bereitet sich auf eine heiße Restserie vor. Mit einem Punkt Vorsprung hat er die Winterferien genossen und fokussiert sich nun mit einem starken Brüderblatt in der Hand auf den Titelkampf. Das Trainertrio um Maik Horstkotte, Sebastian Ruwisch und Andreas Horstmeier wird nicht müde, die psychische Komponente in den Vordergrund zu rücken.
Grund sind die Niederlagen gegen die vermeintlich kleinen Teams Esch II und Dickenberg II. „Die Schwächen, die wir uns da erlaubt haben, stören uns im Trainerteam mächtig. Das sprechen wir immer wieder massiv an“, offenbart Horstkotte. Ein Patentrezept hat er gegen diese locker-leicht-Einstellung nicht. „So wie andere Mannschaften auch, können wir es uns nicht erlauben, da Punkte zu lassen.“ Zunächst steht zum Wiederbeginn der Liga aber das Spitzenduell beim TuS Recke II an.
Die Konkurrenz hofft auf einen Ausrutscher, das weiß auch Horstkotte, der seine Truppe sofort hellwach haben möchte. Dafür gibt sie seit dem Start der Wintervorbereitung Gas. Zwischen 16 und 20 Mann tummeln sich auf dem Kunstrasen, darunter einige Wiedergenesene. Noch keine Rolle spielt Timo Sundermann, der aufgrund von Knieproblemen seit anderthalb Jahren keinen Fuß aufs Grün bekommt. Dominik Kahl hingegen kämpft sich nach seiner gegen Dickenberg erlittenen Knieblessur langsam wieder heran.
Familiäre Torgarantie
Vorne sind die Schwarz-Weißen in der Breite sehr gut sowie in einer interessanten Konstellation aufgestellt. Zwei Brüderpaare sorgen für mächtig Alarm im fremden Strafraum. Yannik Lunow steht bei 15 Saisontoren und holte sich die Torjägerkanone 2015/16 (38 Treffer) und 2016/17 (30). Sein jüngerer Bruder Julian hat bis dato neunmal gebutzt. Dazu schickt Lienen auch die Winklers ins Feld.
Dominik, der ältere, trug sich bisher siebenmal in die Torschützenliste ein, Philip war neunmal zur Stelle und hat im vergangenen Jahr die Konkurrenz in Grund und Boden geschossen (39 Tore). Zusammen zeichneten sie für 40 von 69 Lienener Saisontore verantwortlich. Auch, weil sie sich gegenseitig pushen. Dass die Gegner sich darauf einstellen, muss keine schlechte Nachricht sein, weiß Horstkotte: „Meist wird Philip mit zwei Mann gestellt, folglich muss dann ein anderer frei sein.“
Weiterentwicklung
Die Mannschaft habe sich als Team entwickelt, meint der Trainer. Er tut sich schwer, jemanden herauszunehmen, nennt dann aber doch zwei Spieler, die einen ähnlichen Hintergrund haben. Marc Hoff wirkt sich nach seinem Kreuzbandriss gefestigt. „Man merkt, dass er gar nicht mehr an sein Knie denkt“, so sein Coach. So ergeht es auch Torwart und Rückhalt Joshua Heinze.
Der eine Punkt Vorsprung ist nicht viel, würde am Ende aber zum Titel reichen, so Horstkotte: „Unser Ziel ist es, ganz oben zu stehen. Dazu müssen wir aber alle Spiele mit dem nötigen Ernst betrachten und sofort hellwach sein.“