Uffeln mit frischen Zellen in Lauerstellung

Von Alex Piccin

(24.01.19) Die vergangenen sieben Jahre waren beim SV Uffeln durch sportliche Extreme gekennzeichnet. 2012 und 2013 erfolgte der Durchmarsch von der C-Liga ins Kreisoberhaus. Dort sicherte man den Klassenerhalt als Drittletzter, im Folgejahr ging es aber eine Klasse runter. Dem direkten Wiederaufstieg folgte auch der direkte Wiederabstieg. In der vergangenen Saison scheiterten die Schwarz-Gelben in der Aufstiegsrelegation und nach einer Halbserie hocken sie aktuell in Lauerstellung auf einen der begehrten Plätze. Doch Trainer Ralf Janning lässt Druck aus dem Kessel: "Wir haben keinen Druck, aufsteigen zu müssen."

Täler und Berge hat er in Uffeln seit 2013 als Verantwortlicher miterlebt und wird auch in der kommenden Saison am Ruder stehen. Vielleicht käme das Abenteuer Kreisliga A auch ein Jahr zu früh, doch abgeschrieben haben sie am Kanal das große Los nicht. Am vergangenen Montag hat der Tabellenvierte die Wintervorbereitung aufgenommen. Das, was Janning gesehen hat, gefiel ihm: "Die Jungs sind motiviert, die Trainingsbeteiligung ist wie immer gut, obwohl wir Platzprobleme haben."

Nicht optimale Bedingungen

Die Rasenplätze sind bei der aktuellen Witterung nicht bespielbar, daher liegt der Fokus auf den Laufeinheiten. Schöner fände es der Coach, wenn Kondition pauken mit Spielformen einstudieren kombinierbar wäre, doch auf dem kleinen zur Verfügung stehenden Soccerfeld klappt das nicht so recht. Ein Freund der Soccerhalle ist Janning auch nicht: "Das gibt uns nicht die Möglichkeiten, die ich gerne hätte." Also: Laufschuhe und gegebenenfalls Sicherheitsweste an und Meter machen. Eine gute Form will vorbereitet sein und eine fitte Grundlage haben.

Das war in Teilen des kleinen Kaders nicht immer der Fall während der Hinserie. "Es mussten Leute spielen, die eigentlich nicht fit oder an der Grenze waren", erinnert sich der Coach. Die Regenerationszeit wurde genutzt, die Lage hat sich mittlerweile etwas entspannt. Simon Janning hat vor Weihnachten wieder Wettkampfminuten gesammelt und in Esch das zwischenzeitliche 2:1 markiert, Tobias Dierkes kommt langsam wieder in Tritt. Drei A-Junioren werden zudem in den Trainingsbetrieb integriert, die im Sommer in die Erste aufrücken sollen. Felix Schmiemann fühlt sich im vorderen Mannschaftteil wohl, Jannik Schmitz und Mirco Rethmann sind eher für die Defensive eingeplant. In der Halle haben sie bereits einen guten Eindruck hinterlassen.

Luft nach oben

Mit Rang vier gibt sich Ralf Janning nicht zufrieden: "Wir werden in der Restserie versuchen, jedes Spiel zu gewinnen. Es gibt aber viele Dinge, die wir besser machen können." Besonders ärgert ihn, dass seine Truppe nicht die richtige Konstanz an den Tag hat abrufen können. So stehen beispielsweise Siege gegen Westerkappeln und Riesenbeck IV Niederlagen gegen Lienen und Recke II gegenüber. "Überwiegend ordentlich" sei die Abwehrarbeit gewesen - klingt nicht nach eins mit Sternchen. Das Engagement spricht Janning seinen Schützlingen dabei allerdings nicht ab.

Im Spiel nach vorn gebe es noch Luft nach oben. Besonders über Außen soll die Mannschaft variabler agieren, das Umschaltspiel beschleunigen und das Passspiel verbessern. Der beste Torjäger heißt Janek Unnerstall mit 13 Saisonbuden. "Neben ihm haben zwei, drei weitere Spieler, die torgefährlich sind. Aber das Spiel der Mannschaft ist nicht so, wie ich es mir vorstelle", sagt der Coach. Auf eines kann er sich aber verlassen. Die Stärke der Uffelner sind die ruhenden Bälle gewesen. Physische Vorteile sowie einstudierte Varianten verhalfen zum Torerfolg. Wenn die Uffelner die Abwehrarbeit von "überwiegend ordentlich" zu "sehr gut" weiterentwickeln können, wäre einiges gewonnen, um vielleicht noch ein Wörtchen in der Aufstiegsdiskussion mitzureden. Getroffen haben sie schließlich in 15 von 17 Ligaspielen - gerne dank der eigenen Belagerungstürme.