Keine Luftsprünge - und ein Bevergener Lehrfilm

Von Fabian Renger

(13.05.19) Zu Luftsprüngen war Markus Sparenberg, Trainer von Westfalia Westerkappeln, nach dem 4:2 (1:0)-Erfolg bei Stella Bevergern nicht zumute. "Das war sehr durchwachsen", verbuchte er den Dreier eher in die Kategorie "Sieg, Mund abputzen und weitermachen." Er profitierte aber auch von Bevergener Kommunikationsdesastern.

Davon berichtete Stella-Coach Timo Reinert. Dem 0:1 - Max Koslow verwandelte einen Foulelfmeter - war einen hollywoodreife Inszenierung vorausgegangen. "Das war so schön wie im Lehrfilm und hat gezeigt, dass man bloß miteinander reden sollte, statt sich nur anzuschauen, sonst passiert so etwas...", erklärte Reinert die Szenerie. Hauptdarsteller waren Jannes Feldmann sowie Alexander Fischer, die sich bei einer Hereingabe anschauten, nicht miteinander sprachen und nicht zum Ball hingingen. Das tat stattdessen Jason-Jasper Klabisch, den Fischer schließlich foulte, weil er zu spät reagierte -  weil alles im Strafraum geschah, gab es Strafstoß. Beim nächsten Mal also besser sprechen und agieren statt schweigen und zu spät reagieren.

Bis zur Pause war alles offen

Das war insofern blöd für Stella, weil die Gastgeber bis dato gut drin waren im Match. Akzente nach vorne waren zu sehen, hinten machten sie es recht passabel. Ausgeglichen verteilte Spielanteile, gutes Spiel. Konnte man sich durchaus anschauen. Kurz vor der Pause entschärfte schließlich Andreas Markwart in Kappelns Kasten eine dicke Chance von Kevin Schlautmann aus elf Metern (43.). Auf der Gegenseite war auch Eric Heekenjann, Bevergens Keeper, mehrfach gefordert.

In der Halbzeitpause sprach Sparenberg vor allem die Passart an. Dort bemängelte er zu viel langes Holz, das sollte sich ändern. Es änderte sich auch. Und fix war die Partie quasi entschieden: Patrick Thieme-Hack traf aus dem Gewusel heraus zum 2:0 (48.), zwei Minuten später war Till Schönfeld mit dem Kopf zur Stelle, Anton Klevno hatte traumhaft geflankt. Später legte ein weiteres Mal Koslow nach (73.).

Spanier? Anwärter für den Torjäger-Award

Hernach experimentierte Sparenberg ein Ründchen. Außenverteidiger und Kapitän Leon Fischer stellte er als Zehner auf, das klappte nur so semigeil, zackig kamen die Hausherren zurück. Gerrit Mersch  butzte aus 20 Metern mit einem schönen Flatterball. Schnell beorderte Sparenberg Fischer wieder zurück in seine positionstechnische Heimat. In der Nachspielzeit markierte Marcel Spanier noch den 2:4-Endstand. "Der ist richtig gut drauf, er wird immer fitter", freute sich Reinert für seinen lange verletzten Kicker, dessen Kreuzband jüngst durch war. Langsam nimmt er an Fahrt auf. "Ich freue mich aufs nächste Jahr mit ihm. Ein Anwärter für die Torjägerkanone!"

Nächstes Jahr - gutes Stichwort. Wo spielt Westerkappeln denn da? Stand jetzt, wohl eher in der Kreisliga B. Aber Sparenberg hat keinen Bock, da jetzt alles aufzugeben. Zwei Spiele, weiter nur ein Zähler Rückstand und Lienen muss Bevergern ja erstmal besiegen kommendes Wochenende. Also bemühte Sparenber den Dichter und Denker Frank Buschmann:"Am Ende kackt die Ente!" Wo er recht hat...

FC Stella Bevergern - Westfalia Westerkappeln 2:4 (0:1)
0:1 Koslow (30./FE), 0:2 Thieme-Hack (48.)
0:3 Schönfeld (50.), 0:4 Koslow (73.)
1:4 Mersch (77.), 2:4 Spanier (90.)