Kreisliga B1
Immerhin das Dorf steht noch: Lienen geht hoch
Von Fabian Renger
(27.05.19) Arne Strietelmeier hatte am Sonntag sicherlich einiges zutun. Die Europawahl stand an. Auch in Lienen selbstverständlich. Dort ist Strietelmeier Bürgermeister. Aber kurzzeitig machte er ein Päusken vom Wahltrubel, denn es gab etwas zu feiern: SW Lienen ist zurück in der A-Liga! Nach fünf Jahren Abstinenz kicken die Männer in der schwarzweißen Kluft ab Sommer 2019 wieder im Kreisoberhaus. Gefeiert wurde zünftig.
Bei Teuto Riesenbecks Vierter spielte SWL. 3:1 gewann die Truppe des Trainertrios Maik Horstkotte, Sebastian Ruwisch und Andreas Horstmeier. "Man merkte den Jungs schon etwas die Nervösität an", fand Horstkotte. Doch auch weil Riesenbeck einen Elfmeter verschoss und Lienen eben eine richtig gute Qualität besitzt, sind die Lienener aufgestiegen und eben nicht die zeitgleich bei Riesenbecks Dritter vorstellig gewordenen Westerkappelner.
Keine Dikatur
Die Zahlen sprechen allerdings für sich: Lienens Punkteausbeute von 77 ist exorbitant hoch, nur ganze drei Niederlagen leistete sich das Team, keine einzige davon in diesem Jahr, 127 Treffer bedeuten die gefährlichste Offensive, 29 Gegentore die beste Defensive. Hinzu kam ein immenser Wille. Der Trainingsplatz in Lienen war zum Teil gerade in der heißen Phase fast immer mit bis zu 20 Leuten gefüllt. Das spricht ebenfalls für sich. Der Mannschaftsrat um die beiden Kapitäne Yannik Lunow (32 Tore) und Keeper Joshua Heinze habe sein Übriges getan. Was die Mannschaft auch ausmache, berichtet Horstkotte ebenfalls:"Jeder darf bei uns immer alles sagen. Beim Training herrscht keine Diktatur."
Wenn zum Beispiel mal Trainingsbestandteile nicht passen würden oder die Truppe etwas anderes wünsche, dann dürfe sie ihre Ideen im gesunden Maße mit einbringen. Wichtig ist Horstkotte auch, dass er in einem Trainerteam agiert. Keiner hat den Hut als einzelner auf. "Wir unterstützen und ergänzen uns gegenseitig", findet Horstkotte das positiv. Wenn man mal beruflich verhindert ist, dann sei das schon eine tolle Alternative. Alle drei machen nächstes Jahr weiter.
Aufräumen, Mannschaftsfahrt, Sommerpause...A-Liga
Doch zunächst einmal stand am Montag danach Aufräumen auf der Agenda. Am Platz. Das war auch bitter nötig. Nach der Busrückfahrt aus Riesenbeck zogen die Lienener als Karawane durchs Dorf, am Rathaus vorbei zum Sportgelände. Dort wurde ordentlich auf die Pauke gehauen. "Lienen steht noch", beschwichtigt Horstkotte umgehend. Gott sei Dank!
Und dann? Nächstes Jahr mit so Kalibern wie Teuto Riesenbeck, Preußen Lengerich und Arminia Ibbenbüren, wird Lienen das kleine Gallische Dorf, das die A-Liga aufmischt? "Ach", sagt Horstkotte, "damit beschäftigen wir uns noch gar nicht."
Am Freitag sitzt die Truppe nochmal zusammen, lässt die Saison Revue passieren und die Trainer geben die Vorbereitungspläne heraus. Dann geht's nach Malle - übrigens mit dem gesamten Trainerteam. Und dann, irgendwann im Spätsommer, geht das neue Kapitel los. Vielleicht gratuliert der Bürgermeister ja im Sommer 2020 dann zum Klassenerhalt.
P.S.: Das Verbreiten unserer Texte per Screenshot verstößt gegen das Urheberrecht und schadet obendrein unserer Redaktion. Bitte denkt daran, bevor ihr euren Freunden "etwas Gutes" tun wollt. Fordert sie lieber auf, sich endlich mal selbst zu registrieren.