Dreierwalde und der Geist des Osterfestes

Von Fabian Renger

(23.04.19) Stefan Vismann weiß, wie man es machen sollte am Osterfest. Der Trainer von Brukteria Deierwaldes Reserve war am Ostersonntag nicht nur des Feuers wegen beim örtlichen Osterfeuer, sondern nutzte die Zeit auch für Spieler-Akquise. Mit Norbert Gunka und Thorsten Schräder verpflichtete er so gleich zwei Altherren in der Osternacht fürs am Ostermontag anstehende Auswärtsspiel bei Stella Bevergern. Clever vom Chefcoach. Schlusslicht Dreierwalde holte einen Punkt: 3:3 (2:1) war das Ende vom Lied. Gunka traf und das Erfolgsrezept des unverhofften Unentschiedens? Natürlich: Ostern!

Denn Ostern war nicht nur Zeit für Altherren-Akquise, sondern auch Zeit für das Zusammenrücken. Seit Ende Februar wartete Dreierwalde wenigstens auf einen Zähler. Vielleicht war es da ganz gut, am Sonntagabend noch einmal auf die Pauke zu hauen. Das schafft Nähe. Und Moral. "Eigentlich brechen wir ja ein, wenn wir ein drittes Gegentor kassieren", kommentierte Vismann. "Doch gestern haben wir trotz der Verhältnisse nicht aufgegeben. Das war gut für die Seele und hat mal ganz gut getan."

Gunkas Bogenlampe

3:1 führte Stella. Henry Rohlmann hatte nach 58 Minuten gerade das 3:1 erzielt per Foulelfmeter. Aber: Einbruch? Nein, keine Spur. Gunka besorgte den Anschlusstreffer zum 2:3, als ein weiter Einwurf zu ihm kam, er sich selbst mit dem Rücken zum Tor stehend überlupfte und den Ball per Bogenlampe ins Tor bugsierte. Kurioses Teil, 73. Minute. Fünf Minuten drauf folgte der nächste Foulelfmeter, diesmal für Dreierwalde. Tobias Ernst verwandelte sicher.

Danach ging es hin und her. Doch Bevergern hatte es sich selbst eingebrockt. Denn: Das war gar nix, was Timo Reinerts Truppe da ablieferte. "Wir haben uns dem Wetter angepasst, das war enttäuschend und richtig schlecht", ließ der Stella-Trainer richtig einen vom Leder. "Wir hatten keine Einstellung, keine Laufbereitschaft, niemand hat einen Schritt mehr gemacht als nötig. Bei manchen könnte man die Trikots trotz der 30 Grad ungewaschen auch kommende Woche noch verwenden..."

Das könnte eine ungemütliche Trainingswoche werden. Dabei begann die Partie gut aus Bevergerner Sicht. Nach zwei Minuten traf Mike Holthaus zur 1:0-Führung. Ein guter Start - allerdings nicht in Reinerts Augen. "Vielleicht war es genau der verkehrte Start", hatte er den Eindruck, als würde seine Elf im Anschluss denken: Ach, das geht gegen den Tabellenletzten jetzt einfach so ohne Einsatz.

Faustball

Ging es natürlich nicht. Lukas Schossig glich per Weitschuss aus (10.), Henry Rohlmann bügelte das Ergebnis dann zwar abermals per Foulelfmeter gerade für die Gastgeber (12.), aber irgendwie kam Bevergerns Express nie ins Rollen und beim Gast herrschte der Geist des Osterfestes nach. Mit gutem Ende. Und kurios wurde es zwischenzeitlich auch: In der ersten Halbzeit verwechselte ein Bevergerner die Sportart und spielte ein Ründchen Faustball. In der eigenen Box. Muss er so gut gemacht haben, dass Schiri Ulrich Schlieck die Szene nicht ahndete. Aber drei Elfmeter reichen ja auch in einem Spiel...

Stella Bevergern - Brukteria Dreierwalde 3:3 (2:1)
1:0 Holthaus (2.), 1:1 Schossig (10.)
2:1 Rohlmann (12./FE), 3:1 Rohlmann (58.)
3:2 Gunka (73.), 3:2 Ernst (78./FE)