Zwei wagemutige Rookies

Von Fabian Renger

(30.03.20) Es wäre ja schon fast lustig. Wenn es nicht schmerzhaft für sie wäre. Jonas Ahmann und Henning Liedmeier sind Brüder im Geiste. Beide kick(t)en für ihr Leben gerne, doch beide können nicht mehr. Sowohl der eine als auch der andere plagt sich mit einer nervenden Achillessehne herum. Was tun? Ha! "Mit dem Spielen geht's nicht mehr, dann haben wir gesagt: Versuchen wir's mal dem Trainer...", erläutert Liedmeier. Und so schnell kann's gehen: In der neuen Spielzeit übernimmt das Duo die Reserve von SW Esch, aktuell auf dem zwölften Rang platziert.

Für beide ist es ein Heimspiel. Beide spielten für die Zwote, auch mal für die Erste. Liedmeier, Baujahr 1988 und 31 Jahre jung, gehörte damals sogar zur Aufstiegsmannschaft in die Bezirksliga. 2008 war das. 2016 zog er sich zurück in die Reserve. Auch Ahmann kickte dort unter Manuel Schnieders, dem jetzigen Coach der Zwoten. Der wird ja befördert und trainiert kommendes Jahr die Erste gemeinsam mit Frederik Heuing. Kurios: Alle vier gehören der selben Clique an. Das ist praktisch.

"Wissen, wie der Hase läuft"

"Die sind gut drin in der Mannschaft und mit vielen befreundet. Das ist ganz gut", freut sich schließlich auch Manuel Heeke, Fußballobmann der Schwarz-Weißen, über die Lösung. "Beide kennen den Verein in- und auswändig und wissen, wie der Hase läuft." Nur wie der Hase mit dem Trainerjob läuft, das wissen beide noch nicht.

"Das ist unsere erste Station", erklärt beispielsweise Ahmann. "Aber ein Versuch macht klug." Angst, dass sich die Truppe auf die beiden Rookies nicht einlässt, so nach dem Motto 'Was wollen die denn jetzt von mir', hat der 29-Jährige keine. "Die werden wohl auf uns hören", sagt er lachend. "Wichtig war es mir, den Kontakt zu erhalten."

Ziel: Die Trainingsbeteiligung hochhalten

Aufgeteilt haben sich beide die Arbeit zu je 50 Prozent. Es gibt keinen Chef und keinen Assistenten. Liedmeier will vor allem die hohe Trainingsbeteiligung halten. Die stimmt aktuell gerade sogar im Winter, wenn's auf die berüchtigte Püsselbürener Asche geht. "Ziel ist es, dass das Mannschaftsgefüge so bleibt", erklärt der baldige Übungsleiter.