Die Ansprüche trennen Kreiling und Halverde

Von Julian Schimmöller

(23.01.20) Nach nur einer gemeinsamen Spielzeit trennen sich im Sommer die Wege vom SV Halverde und Trainer Andreas Kreiling schon wieder. Sportlich läuft es ganz ordentlich – trotz Platz neun hat der kleine „HSV“ nur sechs Punkten Rückstand auf Platz zwei und auch noch zwei Nachholspiele in der Hinterhand. Das Problem: „Die Ansprüche von Verein und mir passen auf Dauer nicht zusammen – vielleicht sind auch meine einfach zu hoch“, erklärt Kreiling.

Die Trainingsbeteiligung verbesserte sich zwar im Gegensatz zum Vorjahr deutlich, die Entwicklung ist durchaus positiv. Das sieht auch Kreiling so, sagt aber auch: „Es war und ist ein extrem schwieriges Jahr, es gab einen großen Umbruch." Die ersten Schritte dieses Umbruchs hat Kreiling begleitet, die weiteren muss Halverde ohne ihn gehen - obwohl der Coach auch viele positive Aspekte an seiner Arbeit in Halverde fand: „Die Jungs sind charakterlich voll in Ordnung und sportlich ist weiterhin alles möglich.“

Garmann denkt langfristig

Eine Trennung im Streit wird es also nicht geben, wie auch Halverdes Mannschaftsverantwortlicher Franz-Josef Garmann betont: „Wir wollen da für beide Seiten vernünftig zum Saisonende rausgehen. Andreas leistet hier gute Arbeit, die Disziplin und Kameradschaft in der Mannschaft stimmt.“ Dementsprechend hätte Garmann auch gerne mit Kreiling weitergemacht - dazu wird es nun nicht kommen.

Die Nachfolgersuche läuft aktuell mit Hochdruck: Kreiling hatte Verein und Mannschaft seine Entscheidung bereits im Dezember mitgeteilt, um den Verantwortlichen entsprechend Zeit für die Suche nach einer Lösung zu geben. Garmann ist zuversichtlich, zeitnah einen Nachfolger bekannt geben zu können. Unabhängig davon ist er zufrieden mit der aktuellen Entwicklung im Verein: „Die Moral in der Mannschaft ist top. Außerdem freut es mich sehr, dass wir diese Saison einige A-Jugendlich einbauen konnten, die teilweise sogar Stammspieler sind.“

Dass es dieses Jahr mit einer Rückkehr in die A-Liga zumindest mal schwierig wird, ist beim Verein einkalkuliert. Mittelfristig soll es da wieder hingehen, eilig hat Garmann es aber nicht: „Manchmal können ein paar Saisons in der B-Liga auch gut sein, um sich wieder neu auszurichten.“ Das habe beispielsweise bei den letztjährigen Aufsteigern Dickenberg und Lienen auch so funktioniert, einen ähnlichen Pfad möchte auch der kleine HSV beschreiten – ab Sommer allerdings ohne Kreiling.