"Neue Welt" für Kreiling und Halverde

von Julian Schimmöller

(01.08.19) Seit Beginn der Vorbereitung weht beim kleinen HSV in Halverde ein neuer Wind auf dem Trainingsplatz: Andreas Kreiling hat als Trainer das Zepter vom Interimsduo Raimund Bloms und Jörg Diekmann übernommen. Für den 37-Jährigen, der zuvor fünf Jahre lang die erste Mannschaft von DJK Schlichthorst aus dem Osnabrücker Kreis trainiert hatte, gibt es so einige Neuerungen zu bewältigen: "Der Wechsel nach Westfalen bedeutet für mich eine komplett neue Welt", sagt er.

Was allerdings absolut nicht bedeutet, dass Kreiling nicht gerne in Halverde ist: Die Eingewöhnung ging zügig, die Chemie zwischen Trainer, Team und den weiteren Funktionären stimmt. Wie weit die Mannschaft fußballerisch schon ist und mit welchen Hoffnungen Kreiling in die Saison geht, hat er uns im Interview verraten.

Moin Andreas, du bist jetzt seit einigen Wochen in Halverde, hast du dich schon gut eingewöhnt?
Kreiling: Absolut. Das war auch gar nicht schwer, ich wurde super aufgenommen. Ich hatte bei meiner Verpflichtung schon super Gespräche mit Franz-Josef Garmann und einigen Spielern, deshalb habe ich mich auch für Halverde entschieden. Die guten Eindrücke haben sich bisher definitiv bestätigt.

Letzte Saison musste dein neues Team einen bitteren Abstieg hinnehmen. Nur aufgrund der zahlreichen Bezirksliga-Absteiger ging's runter in die Kreisliga B. Ist noch etwas vom Frust zu spüren oder freut ihr euch vor allem auf die neue Saison?
Kreiling: Der Abstieg war seit ich hier bin eigentlich überhaupt kein Thema mehr. Die Stimmung ist gut, wir haben regelmäßig zwischen 12 und 20 Leuten beim Training. Da sich das Gesicht der Truppe aufgrund einiger tatsächlicher und einiger gefühlter Neuzugänge auch deutlich verändert hat, herrscht richtig Aufbruchstimmung, wir freuen uns auf den Start!

Du hast grad die Neuzugänge angesprochen: Wer kommt denn alles hinzu?
Kreiling: Zunächst mal kommen einige Jungs aus der Jugend hoch, die uns sowohl in der Kaderqualität als auch in der Kaderquantität richtig gut tun. Als externe Neuzugänge zählen Josua Heitkönig und Jason Petris aus Hopsten. Josua kommt von der zweiten Mannschaft von Hopsten, ist aber auch ein Halverder Junge. Jason hat zuletzt zwei Jahre nicht mehr im Verein gespielt und will jetzt wieder neu angreifen.

Auf der Gegenseite wiegt sicherlich der Abgang von Marco Schneider (zu Büren) schwer, der zuletzt regelmäßig Toptorschütze des Teams war. Wie wollt ihr seinen Verlust auffangen?
Kreiling: Dass das kein Einzelner kann, ist ganz klar. Dementsprechend wollen wir die Last auf mehrere Schultern verteilen und offensiv variabler werden. Das sah in den Vorbereitungsspielen auch teilweise schon sehr gut aus, weshalb ich glaube, dass wir auch in der kommenden Saison eine durchschlagskräftige Offensive auf dem Platz haben werden.

In den Vorbereitungsspielen gab es gegen meist höherklassige Teams aus dem Osnabrücker Raum gemischte Ergebnisse. Wie weit ist dein Team bereits, bist du zufrieden mit der Vorbereitung?
Kreiling: Zu Beginn der Vorbereitung hatten wir deutliche körperliche Defizite, das haben wir aber recht zügig aufgeholt. In den letzten Testspielen sah es dann unabhängig von den Ergebnissen richtig gut aus. Gegen Fürstenau, ein absolutes Top-Team der Kreisliga Osnabrück-Land Nord, haben wir zuletzt zwar mit 1:4 verloren, aber eigentlich sehr gut mitgehalten. Das Ergebnis fiel auf jeden Fall deutlich zu hoch aus, bis fünf Minuten vor dem Ende stand es noch 1:1. Insgesamt bin ich durchaus zufrieden mit der bisherigen Vorbereitung. 

Die Vorbereitung befindet sich in den letzten Zügen, am 11. August startet dann die Saison mit einem Heimspiel gegen die Reserve von Arminia Ibbenbüren, einen Mitabsteiger. Was erwartest du für einen Auftakt
Kreiling: Damit haben wir uns bisher noch gar nicht beschäftigt, das steht erst in der Woche vor dem Spiel an. Eines ist aber sicher: Arminia muss sich auf eine ganz andere Halverder Mannschaft einstellen als im Vorjahr!

Zu guter Letzt stellt sich natürlich noch die Frage nach den Saisonzielen: Habt ihr euch eine konkrete Vorgabe gemacht?
Kreiling: Zunächst einmal wollen wir guten Fußball spielen und die Zuschauer begeistern. Eine konkrete Platzierung haben wir uns nicht als Ziel gesetzt, dafür kenne ich auch die Liga noch nicht gut genug. Es wäre deshalb vermessen, zu sagen, wir wollen unter die ersten Fünf. Aber ich glaube, dass wir auf jeden Fall die Qualität im Kader haben, oben mitzuspielen. Ganz klar ist aber auch, dass wir dafür dann auch den entsprechenden Ehrgeiz und Trainingsfleiß zeigen müssen, ansonsten hilft einem auch alle Qualität nichts.