"Echte Bereicherung" für Steinbeck

Von Julian Schimmöller

(13.05.20) Trainer, die zur kommenden Saison einen Job antreten, haben es momentan nicht einfach: Spiele sichten, die Mannschaft kennen lernen, Treffen mit potenziellen Neuzugängen - all das ist aktuell schwierig bis unmöglich. Davon kann auch Markus Sparenberg, der zur neuen Saison Coach bei Grün-Weiß Steinbeck wird, ein Lied singen. Zahlreiche Telefonate stehen aktuell auf seiner Agenda, ersetzen können die den persönlichen Kontakt aber natürlich nur begrenzt. Dass Sparenberg aber auch am Telefon zu überzeugen weiß, zeigt der erste feststehende Neuzugang: Dominik Lubinski kehrt von der Zweitvertretung der ISV zurück an den Kanal!

"Eine echte Bereicherung für uns!", wie der baldige Coach betont. Dass er nicht übertreibt, zeigt ein genauerer Blick auf Lubinski: Mit gerade mal 21 Jahren war der Linksfuß Stammspieler in der Ibbenbürener A-Liga-Truppe, vereinzelt sogar Kapitän. Auch in der Bezirksligamannschaft der ISV schnupperte er schon rein. Wieso wechselt so ein Kicker in die B-Liga? "Er ist Ur-Steinbecker und hat viele Kumpels in der Mannschaft, die gemeinsam mit mir gute Überzeugungsarbeit geleistet haben", erklärt Sparenberg. Lubinski war einst in der B-Jugend aus Steinbeck ins Sportzentrum Ost gewechselt, nun kehrt er in seinen Wohnort zurück.

Ein ausgeglichener Kader

Lubinski plant Sparenberg auf der Acht oder auf der Zehn ein, auch beim Rest des Kaders hat er schon einen ganz guten Überblick: "Mein Vorgänger Thomas (Mersch, d. Red.) hat mir eine Liste gegeben, die ich schon durchtelefoniert habe. Ich habe mit den Spielern unter anderem über Ziele, Wunschpositionen und Verbesserungsideen gesprochen", berichtet Sparenberg. Zudem sei er im regen Austausch mit Kapitän Henning Ostendorf, den er als sehr hilfreich empfinde. Sein bisheriger Eindruck: Der Kader, welcher nach aktuellem Stand weitestgehend zusammenbleibt, ist in allen Mannschaftsteilen ausgeglichen besetzt.

Nichtsdestotrotz befindet sich Sparenberg auch in Gesprächen mit potenziellen Neuzugängen, wobei er vor allem eins im Blick hat: "Wir legen das Hauptaugenmerk auf Spieler mit einer Steinbecker Vergangenheit." Dabei denkt Sparenberg auch langfristig: Auch wenn es jetzt nicht zum Wechsel kommt, ist zumindest der Kontakt schon einmal da. Sparenberg betont, dass das Kriterium, vor allem "echte" Steinbecker anzusprechen, ein Stück weit alternativlos ist: "Hier in der Umgebung sind die Spieler sonst oft recht tief in ihrem Verein verwurzelt, ob es nun Recke, Uffeln oder Mettingen ist."

Blick nach oben

Apropos Mettingen: Mit der Reserve der Eintracht gelang Sparenberg vor knapp zwei Jahren der A-Liga-Aufstieg, ehe er als Übungsleiter nach Westerkappeln wechselte. Auch dort schrammte er in der Saison 2018/19 nur denkbar knapp am Aufstieg vorbei, am Ende fehlten zwei Pünktchen. Der Mann weiß also, wie man B-Liga-Spitzenteams formt und sagt entsprechend: "Ich will nicht nur im Mittelfeld rumdümpeln, das ist klar!" Zumal Steinbeck ja auch unter Vorgänger Mersch in den letzten Jahren immer zu den Top-Vier der Liga gehörte.

Daran will Sparnberg anknüpfen - mindestens: "Wir wollen ganz oben mitspielen." Den Aufstieg will er als Ziel aber (noch) nicht benennen, gerade im ersten Jahr gebe es ja auch oft auch einen Gewöhnungsprozess, der Zeit brauche. Und allgemein sei die Konkurrenz nicht ohne: "Es gibt meist - wie auch in dieser Saison - vier oder fünf Teams, die oben mitmischen. Da zähle ich uns definitv auch zu. Damit man dann am Ende aber auch ganz oben steht, muss Vieles zusammenpassen - da gehört immer auch Glück dazu."