Bevergern dreht in Unterzahl auf

Von Julian Schimmöller

(15.10.19) Spektakel pur gab es bereits am Samstagnachmittag bei der Partie zwischen Stella Bevergern und Germania Schale: Mit 5:3 (2:2) behielten die Hausherren am Ende die Oberhand und tüteten den Sieg dabei in Unterzahl ein. Während die Hausherren nach zuletzt fünf Niederlagen in Serie endlich das dringend benötigte Erfolgserlebnis feiern konnten, behält Schale nach der Niederlage weiterhin die unliebsame „Rote Laterne“.

Den Knackpunkt zugunsten Bevergerns sah Trainer Timo Reinert dabei tatsächlich in einer roten Karte für sein Team: Marcel Spanier hatte nach Doppelpass mit Gerrit Mersch soeben zum 3:3 ausgeglichen (57.), Kevin Schlautmann wollte den Ball aus dem Tor holen. Es kam zu einem Gemenge mit einem Gäste-Akteur, am Ende trat Schlautmann nach und sah folgerichtig den Roten Karton (57.). „Da ging auf einmal ein Ruck durch die Mannschaft“, beschrieb Reinert die Reaktion seiner Mannschaft, die eine „Jetzt-erst-Recht“-Einstellung entwickelte.

Spätes Geschenk

Nur sechs Minuten nach dem Platzverweis gingen die Stellaner dann in Führung: Nach einem Angriff über außen wurde der Ball mustergültig in den Rückraum gelegt, wo Tim Laumann zum 4:3 einschoss (63.). Bevergern ließ zwar trotz Unterzahl nichts mehr zu, eng blieb es trotzdem bis kurz vor Schluss. Dann pennten die Gäste bei einer kurz ausgeführten Ecke, Die Hausherren konnten unbedrängt in den Sechzehner spazieren und am Ende drückte Edgard Wiedemann einen Querpass locker über die Linie (90.+4).

Die späte Entscheidung in einem gerade im ersten Durchgang noch ausgeglichenen Spiel. Marcel Spanier hatte die Hausherren mit der ersten gefährlichen Aktion in Führung gebracht, ganz zur Freude von Reinert: „Endlich lief es mal anders herum, zuletzt sind wir häufig früh in Rückstand geraten.“ Das Problem dabei: Das erhoffte Selbstvertrauen durch die Führung war ganz schnell wieder futsch, weil Schale postwendend durch Reiner Scholz ausglich (12.).

Schreys brandgefährliche Standards

Und es kam noch bitterer für Bevergern: Germania-Kapitän Nico Schrey verwandelte eine Ecke direkt, Stella-Keeper Philipp Bey machte eine unglückliche Figur (24.). Doch auch die Hausherren waren bei ruhenden Bällen gefährlich: Eine Ecke drückte Henry Rohlmann mit „unbändigem Willen“ (Reinert) irgendwie mit dem Knie zum 2:2 ins Tor (36.). Auch eine Führung des Heimteams zur Pause war möglich, doch Schales Keeper Johannes Kämmer parierte gegen Nico Rothgang aus kurzer Distanz überragend.

Auch in Halbzeit zwei blieb Schale eigentlich nur bei Standards gefährlich, dafür allerdings haben sie in Schrey einen ausgewiesenen Experten: Aus 35 Metern zirkelte der Offensivmann einen direkten Freistoß in die Maschen (51.). Der nächste Rückschlag für die Bevergerner, die dann allerdings in Unterzahl eine überragende Reaktion zeigten und das Spiel so letztlich noch drehten. „Das war ganz wichtig für die Moral und aufgrund des Chancenplus auch ein verdienter Sieg“, bilanzierte Reinert.

FC Stella Bevergern – Germania Schale 5:3 (2:2)
1:0 Spanier (9.), 1:1 Scholz (12.),
1:2 Schrey (24.), 2:2 Rohlmann (36.),
2:3 Schrey (51.), 3:3 Spanier (57.),
4:3 Laumann (63.), 5:3 Wiedemann (90.+4)
Rote Karte: Bevergerns Schlautmann (Tätlichkeit, 57.).10.19)