Hektik, Tore, Diskussionen

Von Julian Schimmöller

(28.10.19) Als am späten Sonntagnachmittag auf dem Velper Sportplatz der Abpfiff ertönt, mussten Spieler, Trainer und Zuschauer erst einmal tief durchatmen: Nach hitzigen, intensiven und ebenso spannenden wie ansehnlichen 90 Minuten trennten sich die Teams von Velpe Süd und vom SV Uffeln am Ende leistungsgerecht mit 4:4 (3:2). Das Spiel hatte dabei neben acht Toren auch einige Wendungen und jede Menge Diskussionsstoff zu bieten.

Und das quasi von Beginn an: Es waren noch keine fünf Minuten gespielt, als Christian Zwinger nach einem Abschluss von Cornelius Robin per Abstauber zum 1:0 für Velpe traf (5.), zum Verdruss von Uffelns Trainer Ralf Janning allerdings aus „klarer Abseitsposition“. Es sollte nicht die einzige strittige Entscheidung von Referee Tim Bergfeld bleiben. Zunächst steckte Uffeln den Rückschlag aber gut weg: Einen langen Ball unterschätzt die Velper Abwehrreihe, Dennis Menger war frei durch und glich aus (11.). Hinten stand der SVU sicher, und als Leon Welp den Ball nach Flanke von Patrick Sundermann zum 2:1 ins Netz spitzelte, sah es für die Gäste gut aus (40.).

Auf einmal führt Velpe

Doch trotz des Rückstands kurz vor der Pause führte dann auf einmal Velpe, als es in die Kabinen ging: Nachdem ein Pass von Dominik Sickendieck unglücklich abgefälscht wurde, war Lucas Bovenschulte plötzlich frei durch und glich zunächst aus (44.). In der Nachspielzeit der ersten 45 Minuten segelte dann ein Freistoß von Bovenschulte an Freund und Feind vorbei, SVU-Schnapper Yannic Gottwald sah unglücklich aus und auf einmal führte Velpe (45.+5). Aus Sicht von Janning nicht nur wegen des Torwartfehlers bitter, hatte der Gästetrainer vor dem Freistoß doch eher ein Foul gegen seinen Akteur gesehen.

Nach der Pause glich Uffeln dann per Elfmeter durch Janek Unnerstall aus (51.). Vorausgegangen war ein Foul an Dennis Menger.  Es entwickelte sich eine hektische zweite Halbzeit mit vielen Nickligkeiten, wozu auch der Unparteiische seinen Teil zu beitrug: „Der Schiri hatte heute nicht seinen besten Tag“, urteilte Velpes spielender Co-Trainer Sickendieck ähnlich wie Gegenüber Janning, wobei sich die zweifelhaften Entscheidungen letztlich auf beiden Seiten gleichermaßen verteilten.

Bovenschulte antwortet Janning

Vor dem 4:3-Führungstreffer hatten diesmal die Uffelner etwas Glück mit einer Freistoßentscheidung, den ruhenden Ball setzte Simon Janning über die Mauer hinweg ins Netz (76.). Geführt, zurückgelegen, jetzt wieder in Führung – das Spiel schien für Uffeln doch noch gut zu enden. Doch Velpe hat ja einen gewissen Lucas Bovenschulte im Sturm: Nach einem langen Ball tankte sich Ryan Hagan durch und wurde per Foul aufgehalten. Doch ehe ein Pfiff ertönen konnte schaltete Bovenschulte am schnellsten, schnappte sich den Ball, umkurvte Gottwald und schob zum 4:4 ein (87.).

In der Nachspielzeit hätte Steffen Kenning noch den Lucky Punch für Velpe setzen können, spielte jedoch zu uneigennützig nochmals auf Hagan quer, der aus spitzem Winkel scheiterte. Und so blieb es bei der gerechten Punkteteilung: „Unterm Strich geht das in Ordnung“, bilanzierte Sickendieck. Ähnlich lautete das Fazit von Janning: „Aufgrund der zweiten Halbzeit, die sehr offen war, ist das Unentschieden okay.“