Schales perfekte Woche

Von Julian Schimmöller

(19.11.19) Nur einen mickrigen Sieg sammelte Germania Schale an den ersten 13 Spieltagen, nun waren es binnen einer Woche gleich zwei: Mit dem 2:1 (1:1)-Überraschungssieg über Westfalia Westerkappeln vergoldete Schale den 3:2-Sieg über die Reserve von Schwarz-Weiß Esch unter der Woche. Durch die sechs Punkte aus den beiden Partien gaben die Hausherren nicht nur die rote Laterne ab, sondern verbesserten sich sogar auf Rang 14.

Wie schon gegen Esch schlug Schale in der Nachspielzeit zu und sicherte sich einen Last-Minute-Sieg: Eine Freistoßhereingabe von Nico Schrey verlängerte Joker Dominik Marx mit der Fußspitze zum viel umjubelten 2:1 in die Maschen (90.+2). Schale-Trainer Manuel Wallenhorst freute sich für Marx besonders: „Ich habe Dominik vor zwei Spielen aus der zweiten Mannschaft hochgezogen, jetzt hat er in beiden getroffen, besser geht es nicht.“

Munsberg versteht die Welt nicht mehr

Während bei den Hausherren also eitel Sonnenschein angesagt war, war Westerkappelns Coach Timo Munsberg reichlich angefressen: „Es ist eigentlich nicht zu erklären, wie wir dieses Spiel verlieren konnten.“ Zu überlegen war sein Team in Hälfte eins gewesen, zu ungefährlich Schale aus Munsbergs Sicht. Die Führung für die Westfalia, die Keit Schimke nach einem Steilpass mit einer feinen Einzelleistung besorgte (17.), war zu diesem Zeitpunkt vollauf verdient.

Da jedoch erneut Schimke und zweimal Till Schoenfeld es verpassten, die Führung deutlicher zu gestalten, blieb Schale im Spiel. Kurz vor der Pause leistete sich Westerkappeln dann einen kapitalen Bock im Aufbau, sodass Schrey fast von der Mittellinie aus frei auf Kappeln-Schnapper Florian Brönstrup zulaufen konnte. Der Kapitän ließ sich das nicht entgehen und traf zum 1:1 (44.). „Vorher war Schale überhaupt nicht gefährlich“, ärgerte sich Munsberg – Wallenhorst hatte hingegen schon vorher zwei vielversprechende Konter seiner Kombo gesehen.

In Hälfte zwei fand Westerkappeln dann trotz massig Ballbesitz keine Lücken mehr im gut sortierten Schaler Defensivbund, dank des späten Standardtreffers ging der Matchplan von Wallenhorst für die Germania letztlich voll auf: „Das Westerkappeln mehr Ballbesitz hat, war vorher klar. Wir haben aber wenig zugelassen, das Team hat die Vorgaben top umgesetzt.“ Munsbergs Fazit fiel naturgemäß deutlich sparsamer aus: „Schale hat kämpferisch alles rausgehauen, wir haben zu umständlich und zu ineffektiv agiert. Das ist extrem ärgerlich, wir sind alle gerade extrem genervt.“

Germania Schale – Westfalia Westerkappeln 2:1 (1:1)
0:1 Schimke (17.), 1:1 Schrey (44.)
2:1 Marx (90.+2)