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Serie: Die Sidekicks der Kreisliga

Mathis Wilmes (l.), hier neben Trainer-Legende Kalli Sandkühler, ist mit 24 Jahren schon langjähriger Co-Trainer in Riesenbeck und ein wahrer Kreisliga-Experte.

Kreisliga mit Leib und Seele


Von Julian Schimmöller

(12.02.21) 24 Jahre jung ist Mathis Wilmes, und doch ist der Riesenbecker aktuell bereits in seiner vierten Saison Co-Trainer bei Riesenbecks dritter Mannschaft. Allein das wäre schon Grund genug, sich Wilmes einmal genauer zu widmen, doch Maik Achtermann - Cheftrainer bei Teuto Drei - setzt sogar noch einen drauf: "Mathis ist eine echte Riesenbecker Koryphäe. Jeder Riesenbecker, der etwas mit Sport am Hut hat, kennt Mathis." Wilmes kennt also jeder - und Wilmes kennt so ziemlich jeden, auch außerhalb von Riesenbeck.

"Das ist schon Wahnsinn: Egal ob der Kontrahent Büren, Lienen oder Uffeln heißt, Mathis weiß über jede Mannschaft Bescheid", kann sich Achtermann bei Fragen zum kommenden Gegner jederzeit an seinen Co wenden. Das bestätigt auch Wilmes selber: "Wenn es irgendwelche Nachholspiele gibt und wir nicht gerade Training haben, dann gucke ich mir das eigentlich immer an. Dafür fahre ich dann gerne auch mal durch den ganzen Kreis." Da wird zwar schon auch gescoutet, der Spaß kommt aber nie zu kurz: "Meist kommen auch ein paar Jungs mit, ein Auto bekommen wir in der Regel schon voll. Dann trinkt man ein, zwei Bierchen dabei, das macht schon Spaß."

Und so schaut sich Wilmes lieber mal ein Kreisligaspiel in Leeden/Ledde an als Champions League im TV: "Die Kommerzialisierung geht da einfach zu weit, weshalb ich in den letzten Jahren immer mehr zur Kreisliga tendiere." Sein zuverlässigster Kompagnon bei den Reisen über die Plätze des Kreises Tecklenburg ist übrigens Kapitän Florian Robert, der eigentlich immer dabei ist. Robert sagt über Wilmes: "Er ist ein Pfundskerl und total umgänglich, man muss ihn einfach mögen." Privat sei Wilmes ein absoluter Kumpeltyp, der im Training und im Spiel als Co-Trainer aber auch die notwendige Ernsthaftigkeit an den Tag lege.

Drei Kreuzbandrisse stoppen den Stürmer Wilmes

Dass Wilmes so früh auf die Trainerschiene einbog, war nur teilweise eine freiwillig Entscheidung. Bereits in seiner Jugendzeit erlitt der Angreifer zwei Kreuzbandrisse, weshalb er zu Beginn seiner Seniorenzeit meist nur Zuschauer war. Da beide älteren Bruder in der Dritten bei Teuto kickten, stand er regelmäßig dort hinterm Stankett. Es entstand eine gute Bindung zur Truppe und so stieg Wilmes zur Saison 2015/16 als Betreuer ein. Auch auf dem Feld wollte er es nochmal wissen, traf prompt beim ersten Testspieleinsatz - und zog sich kurze Zeit später den dritten Kreuzbandriss zu. Damit war die aktive Karriere dann endgültig beendet, sehr zum Bedauern von Robert: "Seine Stürmerqualitäten sind unbestritten."

Als im Sommer 2017 dann Achtermann das Ruder übernahm, rückte Wilmes zum Co-Trainer auf. Folgerichtig aus Sicht von Robert: "Das entspricht auch mehr seinem Können, er hat taktisch und fußballerisch - gerade für die B-Liga - sicherlich ein gehobenes Niveau." Auch Wilmes selbst fühlt sich in der Rolle super wohl: "In der zweiten Reihe fühle ich mich gut aufgehoben und kann so von Maik noch viel lernen." Und auch Achtermann schätzt die Zusammenarbeit mit seinem Co sehr: "Mathis ist eher ruhiger und agiert im Hintergrund. Aber er bringt taktisch auch viel mit, sodass wir uns sehr gut austauschen können."

Neben seinem Wissen bringt Wilmes auch jede Menge Engagement mit: "Er ist mit Leib und Seele dabei", lobt Robert. Exemplarisch steht dabei für ihn eine Szene aus dem September 2019: Nachdem Wilmes, wenn er Achtermann an der Seitenlinie vertrat, zuvor durchgehend vom Pech verfolgt wurde, gelang im Nordbahnstadion gegen den heimischen SV Uffeln ein 4:3-Auswärtserfolg. Der erste Sieg unter Hauptregie von Wilmes, dem die Erleichterung anzusehen war: "Da hatte er feuchte Augen... Das zeigt einfach, mit wie viel Leidenschaft dabei ist", so Robert.

Das Auto bleibt häufiger stehen

Wie es sich für eine echte Kreisliga-Koryphäe gehört, hat Wilmes seine Stärken nicht nur im sportlichen Bereich, sondern ist auch ein Mann für die dritte Halbzeit. Achtermann erzählt schmunzelnd: "Die erste Nachricht in unser Whatsapp-Gruppe am Sonntagmorgen kommt meist von Mathis, der fragt, ob ihn jemand mitnehmen kann." Und Robert ergänzt, dass Wilmes Nissan Micra auch gerne mal von freitags vor dem Training bis Montag am Platz stehen bleibe. Auf dem Weg zum Spiel muss dann in der Regel noch kurz Wilmes Zigarettenvorrat aufgefüllt werden, dann kann es losgehen.

Auch für Wilmes selber macht das Miteinander in der Mannschaft einen ganz wichtigen Bestandteil seines Trainerjobs aus: "Auf dem Platz bin ich der Trainer, aber sobald die Einheit oder das Spiel vorbei ist, sind wir alle Kumpels." Einige Freundschaften seien so erst durch die Mannschaft entstanden. Freunde kann Wilmes übrigens auch am Sonntag gut gebrauchen, wenn er als Linienrichter eingetragen wird. Häufig braucht es dann nämlich noch einen zweiten Mann, der Wilmes unterstützt. Raucherpausen müssen sein - oder wie Robert es sagt: "Mathis geht keiner Zigarette aus dem Weg." Kreisliga eben - mit Leib, Seele und Lunge.

Serie: Die Sidekicks der Kreisliga

Trainergesichter kennt ja jeder! Doch wer sind eigentlich die wichtigen Leute im Hintergrund? Der Co-Trainer, der Edelbetreuer, der Torwarttrainer, der Busfahrer...in loser Folge wollen wir euch diese wichtigsten Sidekicks aus den Teams hinter den Teams näher bringen. Ihr habt einen kultigen Betreuer? Einen super Co-Trainer? Einen tollen Torwarttrainer? Einen top Physiotherapeuten? Ideen gerne her zu uns!

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