SV Uffeln: Der erste Eindruck stimmt

Von Julian Schimmöller

(24.07.20) Nach Grün-Weiß Lengerich (2:5 beim VfL Ladbergen) testeten am Mittwoch die nächsten Tecklenburger B-Ligisten erstmals seit dem Corona-Break: Der SV Uffeln unterlag mit 1:2 bei der dritten Mannschaft von Eintracht Mettingen. Nicht der optimale Start für den neuen SVU-Trainer Marcus Mahnken, für dessen Team einzig Markus Prax netzte. Böse Worte kamen Mahnken aber trotzdem nicht über die Lippen: "Ich habe viel Positives gesehen, auf beiden Seiten. Man hat gemerkt, dass beide Mannschaften richtig Bock hatten."

Ergebnisse sind in der Vorbereitung halt meist nur Nebensache - so auch für Mahnken: "Wir hatten Dienstag eine harte Einheit, dementsprechend waren am Mittwoch im Spiel dann die Beine schwer. Dass die Mannschaft dann trotzdem vollen Einsatz gezeigt hat und unbedingt noch Unentschieden spielen wollte, rechne ich den Jungs hoch an." Man merkt schon: Uffeln und Mahnken, das scheint zu passen. Oder, wie Mahnken es formuliert: "Wir haben jetzt, nach so kurzer Zeit, schon ein wirklich gutes Verhältnis."

Humorvolle Truppe

Woran das liegt? "Es ist eine richtig humorvolle Truppe, wir können gut mit einander quatschen", schwärmt Mahnken. Auch wenn es mal nicht nur ums Quatschen, sondern dringlichere Angelegenheiten geht, hat der neue Trainer schon seine Ansprechpartner: "Ich rede viel mit Janek Unnerstall, der als Kapitän natürlich ein besonderes Standing hat. Aber auch mit Markus Prax oder den Menger-Brüdern bespreche ich viele Sachen." Integrationsprobleme klingen irgendwie anders.

Das gilt im Übrigen auch für die Neuzugänge. Lukas Weber, der aus der A-Jugend hochkommt, schnupperte bereits in der vergangenen Saison Seniorenluft und kennt das Team dementsprechend schon. Auch fußballerisch gibt es keine Anpassungsprobleme:"Er ist ein ruhiger Typ, der gerade auf der Linie sehr stark ist", lobt Mahnken. Und auch Tizian "Tatze" Hohnhorst, der von Arminia Ibbenbüren nach Uffeln zurückkehrte, bekommt warme Worte vom Coach: "Mit seinem Tempo ist er eine absolute Bereicherung." Ähnlich wie bei Weber war auch bei Hohnhorst keine "echte" Integration vonnöten: Der Kontakt war nach seinem Weggang vor drei Jahren nie abgerissen, in Uffeln spielen nach wie vor einige Kumpels des Offensivspielers.

Komprimiertes Programm

Alles gerüstet also für eine erfolgreiche Saison am Kanal? Naja, irgendwelche Probleme gibt es ja dann doch immer. Und so musste Mahnken wiederholt seinen ursprünglichen Trainingsplan umwerfen: "Ich habe eigentlich mit einem Start am 20. September gerechnet. Jetzt geht es zwei Wochen früher los, also habe ich den Plan komprimiert." Der Fokus liegt zunächst vor allem auf der körperlichen Fitness, außerdem steht ein straffes Testspielprogramm: Neben dem Osnabrücker Kreisligisten Belm-Powe II (01.08.) geht es gegen die hiesigen B-Ligisten von Arminia Ibbenbürens Reserve (08.08.) und Leeden-Ledde (01.09.), darüber hinaus warten mit dem SC Dörenthe (11.08.) und dem SC Halen (21.08.) zwei echte A-Liga-Schwergewichte.

Ein Zeichen dafür, dass auch Uffeln wieder in diese Sphären vordringen möchte? "Ein Aufstieg wird sicherlich kein Selbstläufer, sondern eher noch schwieriger als sonst", beschwichtigt Mahnken, der darauf verweist, dass in der kommenden Saison nur die Meister aufsteigen dürfen. Andererseits verliert die Liga durch den vermehrten Aufstieg und ausbleibende Absteiger aber wohl auch an Qualität. Ändert aber nichts daran, dass Mahnken mit seinen Prognosen vorsichtig bleibt: "Wir wollen natürlich so weit wie möglich oben mitspielen. Erst einmal gilt es jetzt aber, die Staffeleinteilung abzuwarten."