Platzverweis als Knackpunkt

Von Julian Schimmöller

(22.09.20) Es war ein hartes Brett, dass Westfalia Westerkappeln am Vogelsang in Riesenbeck zu Bohren hatte. Am Ende gewann Kappeln mit 1:0 (1:0) bei der dritten Mannschaft von Teuto und bleibt damit auch nach drei Spieltagen ohne Verlustpunkt. Dass es so kam, hing zumindest in den Augen von Riesenbecks Coach Maik Achtermann ganz maßgeblich damit zusammen, dass sein Team knappe 20 Minuten vor dem Ende einen Platzverweis gegen sich bekam: "In Unterzahl hat uns gegen so einen Gegner am Ende die Kraft gefehlt."

Ob der rote Karton für Nico Kämmer in Minute 73 berechtigt war, da waren sich die Trainer nicht ganz einig: Kämmer hatte als letzter Mann den eingewechselten Kjell Barkhau zu Fall gebracht, aus Sich von Achtermann war auch "viel Ball dabei" und der Platzverweis entsprechend "ziemlich strittig". Das sah Gegenüber Jens Hollmann etwas anders: "Es war zwar kein böses Foul, aber er verhindert eine klare Chance und dann ist es halt rot." Mit einem Mann weniger war Riesenbeck dann klar unterlegen und hatte Glück, dass die Joker Barkhau und Marius Lutterbey das Ergebnis nicht deutlicher gestalteten.

Dölemeyer macht das goldene Tor

In Gleichzahl hatte Riesenbeck den favorisierten Gästen das Leben zuvor allerdings so richtig schwer gemacht. Die Teutonen überließen Kappeln zwar den Ball, standen hinten aber bombensicher und ließen wenig bis gar nichts zu. Nach vorne hatten die Gastgeber über Robert Riethues, Dimitri Beim oder Jannik Pohl richtig gefährliche Umschaltmomente, brachten den Ball aber nicht im Kasten unter. Achtermanns Matchplan ging bis dato voll auf: "Da waren wir besser im Spiel drin als Westerkappeln."

Blöd nur, wenn Westerkappeln nicht gut drin sein muss, um in Führung zu gehen... Mit der ersten echten Chance gingen die Gäste nämlich in Führung: Till Schoenfeld steckte den Ball für Bastian Dölemeyer durch, der bewahrte vor Teuto-Keeper David Wilmes die nötige Ruhe und vollstreckte ins kurze Eck (30.). Achtermann verstand die Welt nicht mehr: "Das hat den Spielverlauf bis dahin auf den Kopf gestellt." Fortan wurde Riesenbeck in der Offensive nur noch selten zwingend, mit dem Platzverweis schwammen schlussendlich dann auch die letzten Felle davon.

"Das Gegentor und der Platzverweis waren heute die Knackpunkte. Ich denke, wir hatten heute durchaus ein Unentschieden verdient. Aber wenn es sein Sieger geben muss, dann ist das mit Kappeln schon der Richtige", analysierte Achtermann im Anschluss. Hollmann war trotz des Sieges nur bedingt zufrieden: "Es war heute sehr wenig von uns, gerade vorne fehlte mir der letzte Tick. Aber am Ende sind froh über die drei Punkte, fertig, aus."

Teuto Riesenbeck III - Westfalia Westerkappeln 0:1 (0:1)
0:1 Dölemeyer (30.)
Bes. Vorkommnis: Rote Karte für Riesenbecks Kämmer (Notbremse, 73.)