Die Jäger sind on fire

Von Julian Schimmöller

(06.10.20) Spitzenreiter Westerkappeln ließ im Topspiel bei Hopstens Reserve erstmals Punkte liegen, konnte seinen Platz an der Sonne aber hauchzart verteidigen. Die zweiten Mannschaften von Esch und Recke rückten allerdings jeweils bis auf einen Punkt heran und auch Bevergern und Halverde auf den Plätzen vier und fünf punkteten dreifach. Bemerkenswert: Alle vier "Jäger" netzten mindestens fünfmal! Es sieht so aus, als müsste Kappeln sich in den kommenden Wochen warm anziehen.

Das Spiel zwischen Riesenbecks dritter Mannschaft, die zuletzt in Recke positiv überraschte, und Lienens Reserve musste derweil abgesagt werden: Nach Kontakt mit einem Corona-Fall lag bei einem Riesenbecker noch kein Test-Ergebnis vor.

SW Esch II - SV Uffeln 5:2 (1:1)
So unterschiedlich kann es laufen: Während Esch mit dem neuen Trainerduo Jonas Ahmann und Henning Liedmeyer bereits den vierten Sieg feiern durfte und auf Platz drei steht, findet sich Uffeln unter dem ebenfalls neuen Coach Marcus Mahnken noch nicht so wirklich zurecht. Der SVU konnte erst einen Sieg eintüten. Welche glücklich verlaufene Szene in der Anfangsphase den Escher Triumph begünstigte, wer doppelpackte und vieles mehr lest ihr im fetten Bericht.

Westfalia Hopsten II - Westfalia Westerkappeln 1:1 (1:0)
Beide Teams hatten bis dato all ihre Spiele gewonnen, Hopsten Corona-bedingt allerdings auch erst zwei Partien bestritten. Nach der daraus resultierenden Spielpause zeigten sich die Hausherren aber direkt wieder voll auf der Höhe, am Ende blieben beide Teams zumindest unbesiegt. Besser damit leben konnten die Hopstener. Warum? Ab zum fetten Bericht!

Stella Bevergern - VfL Ladbergen II 8:1 (4:0)
Haben wir an dieser Stelle in der Vorwoche von einem Sahnetag von Mike Holthaus geschrieben? Haben wir. Und könnten wir wieder tun: Der Stella-Kapitän traf beim Kantersieg nämlich schon wieder dreifach - läuft bei ihm! Zugegebenermaßen war das allerdings auch schonmal schwieriger als am Sonntag gegen den nach wie vor punktlosen Aufsteiger: "Ladbergen war sehr fair und hat nicht aufgesteckt, aber das war trotzdem ein Klassenunterschied", sah Stella-Coach Thomas Overmeyer ein ungleiches Duell. Holthaus eröffnete den Torreigen mit einem Solo (19.), kurz darauf hämmerte Gerrit Mersch einen Steckpass in die Maschen (22.). Ein feiner Chip von Kevin Schlautmann (25.) und die zweite Holthaus-Hütte (31.) stellten den 4:0-Pausenstand her, das Spiel war bereits entschieden. In Hälfte zwei machte Bevergeern gnadenlos weiter, gut fünf Minuten nach Wiederanpfiff zog Schlautmann von rechts außen ab und traf zum 5:0 ins lange Eck (51.). Ein "richtig schöner Kopfball" (Overmeyer) von Jannis Kordsmeyer nach Halbfeldflanke von Schlautmann (61.), ein Jokertor von Gillian Güthe nach Holthaus-Hereingabe (70.) und schließlich nochmals Holthaus selber (71.) sorgten für einen Zwischenstand von 8:0. In der Schlussphase gelang dem VfL dann zumindest noch der Ehrentreffer: Nach einem Eckball setzte Kamil Skrabania den Ball per Volley zum 1:8 in die Maschen (81.). Bitter für Ladbergen: Kapitän Emre Tas flog für ein Foulspiel mit Gelb-Rot vom Platz (89.), aus Sicht von Overmeyer "eine harte Entscheidung".
Tore: 1:0 Holthaus (19.), 2:0 Mersch (22.)
3:0 Schlautmann (25.), 4:0 Holthaus (31.)
5:0 Schlautmann (51.), 6:0 Kordsmeyer (61.)
7:0 Güthe (70.), 8:0 Holthaus (71.)
8:1 Skrabania (81.).
Bes. Vorkommnis: Gelb-Rote Karte für Ladbergens Tas (Wiederholtes Foulspiel, 89.)

SV Halverde - GW Steinbeck II 5:0 (4:0)
80 Minuten in Unterzahl, zwei Elfmeter gegen sich - das war dann doch deutlich zu viel für die Steinbecker: Die Derbysieger der Vorwoche waren in Halverde chancenlos. Bereits nach sieben Minuten war Halverde nach einer Ecke durch Florian Siebelmeyer in Führung gegangen (7.), kurz danach ereignete sich dann die Schlüssel-Szene: Steinbecks Außenverteidiger Janek Hellmich parierte einen Torschuss in Torwart-Manier, Referee Klaus-Dieter Wißgott blieb keine Wahl - Rot und Elfmeter (10.). Den Strafstoß verwandelte Tobias Kalkmann sicher (11.), darüber hinaus nutzen die Hausherren die resultierende Steinbecker Unordnung auch noch zum 3:0 durch Kalkmann (13.). "Das war eine wilde Phase, wo wir nach dem Platzverweis noch unsortiert waren", analysierte Steinbecks Trainer Chrisoph Brüggemann. Anschließend stellten die Gäste um und waren fortan besser geordnet. Einen Gegentreffer gab es vor dem Pausentee dennoch: Eine unnötige Grätsche im eigenen Sechzehner, ein eiskalter Siebelmeyer vom Punkt, 4:0 (40.). Per direktem Freistoß legte Agron Cici kurz nach Wiederanpfiff noch das 5:0 nach (47.), Halverde durfte am Ende den dritten Sieg in Serie feiern. Brüggemann konnte dem Spiel trotz der klaren Niederlage noch etwas Positives abgewinnen: "Dass wir bei klarem Rückstand und in Unterzahl nicht einbrechen und uns acht oder neun Dinger fangen, spricht für das Team. So war es ein gebrauchter Sonntag, aber zumindest keine Vollkatastrophe."
Tore: 1:0 Siebelmeyer (7.), 2:0 Kalkmann (HE, 10.)
3:0 Kalkmann (13.), 4:0 Siebelmeyer (FE, 40.)
5:0 Cici (47.)
Bes. Vorkommnis: Rote Karte für Steinbecks Hellmich (Handspiel, 10.)

Germania Schale - SC Halen II 1:4 (0:2)
"Das war ein grottenschlechter Auftritt von, das war gar nichts!" Schales Trainer Christian Oppitz war nach dem Auftritt seiner Germania mächtig bedient. Gerade in der Rückwärtsbewegung machte Oppitz bei seinem Team große Defizite aus, die Halen konsequent auszunutzen wurde. Nach einem Angriff über außen brachte Kevin Greenall die Gäste in Front (10.), nach einem Ballverlust im Schaler Defensivverbund legte Stephan Heuer aus spitzem Winkel den 2:0-Pausenstand nach (37.). In Halbzeit zwei sorgten Kevin Prüßmann (60.) und Philip Bedford mit einem verwandelten Elfmeter für klare Verhältnisse (81.). Einziger Lichtblick für Oppitz war sein reaktivierter Bruder Dominik: Der 35-Jährige gab aufgrund großer Verletzungssorgen nach mehrjähriger Pause sein Comeback und traf zum 1:4-Ehrentreffer, als er nach eigenem Abschluss mit links abstaubte (85.). Bitter: In der Szene verletzte sich der Routinier - die Sorgen für Bruder Christian werden also nicht weniger. Zumal Schale nach nur einem Punkt aus vier Spielen eigentlich dringend punkten muss.
Tore: 0:1 Greenall (10.), 0:2 Heuer (37.)
0:3 Prüßmann (60.), 0:4 Bedford (FE, 81.)
1:4 D. Oppitz (85.)

Eintracht Mettingen II - TuS Recke II 1:8 (1:6)
Nach der ersten Saisonniederlage meldete sich die TuS-Reserve mit einem eindrucksvollen Auswärtssieg zurück. Gerade im ersten Durchgang spielte die Elf von Trainer Sebastian Finke wie aus einem Guß und knackte die Eintracht-Defensive immer wieder über die außen. Die Folge: Nach Treffern von Dennis Frackowiak (12.), Henning Giese (17.), Linus Voß (22., 29.), Nico Hebbeler (34.) und Daniel Hagedorn (38.) machte Recke schon vor der Pause das halbe Dutzend Tore voll. Finke war voll des Lobes: "Mit der ersten Hälfte bin ich sehr, sehr zufrieden. Da passte die Spannung und wir haben unsere Chancen nach vorne sehr sauber zu Ende gespielt." Das Simon Gehling nach einer Ecke für die Eintracht noch zum 1:6 traf (40.), ließ sich naturgemäß verschmerzen. Nach Wiederbeginn stellte Mettingen dann um und fand besser ins Spiel, wurde jedoch nur vereinzelt gefährlich. Recke ließ zwar nach, aber dennoch nichts anbrennen. In der Schlussphase konterte sich Recke dann zum 8:1-Endstand, Frackowiak mit seinem zweiten Treffer (81.) und Joker Luka Schaffer (86.) hießen die Torschützen. Finkes Fazit: "Der Sieg war auch in der Höhe verdient, wir sind ganz anders aufgetreten als gegen Riesenbeck. Wenn wir so spielen, hat es jeder Gegner schwer.
Tore: 0:1 Frackowiak (12.), 0:2 Giese (17.)
0:3 Voß (22.), 0:4 Voß (29.)
0:5 Hebbeler (34.), 0:6 Hagedorn (38.)
1:6 Gehling (40.), 1:7 Frackowiak (81.)
1:8 Schaffer (86.)