Er stand einfach siebenmal richtig

Von Paula Mertens

(15.10.21) Bastian Richter, Kicker von Eintracht Mettingen II, wehrt die Lobeshymne direkt mal ab: "Ich war zur richtigen Zeit am richtigen Ort." Ja, und das gleich ganze siebenmal in 90 Minuten. Vergangenen Sonntag gab's ein wahres Mettinger Torspektakel: Der SV Dickenberg II musste sich der Mettinger Zwoten mit 0:19 (!) geschlagen geben. Sieben Buden davon gingen aufs Konto von Richter. Nichts Alltägliches, auch nicht für den Topflemmer.

"Das ist ein neuer Rekord für mich. In der Jugend waren es höchstens mal fünf Tore", berichtete der 21-Jährige. In der Liga führt der Mettinger die Torjägerliste mit satten 13 Treffern an. Gründe für diesen Tore-Hammer am Wochenende gab es nach Richters Meinung einige.

Zum einen war es die personelle Situation des SVD, die sich seine Mannschaft sich zu Nutze machte: "Die Dickenberger waren ersatzgeschwächt. Sie mussten mit nur zwei Auswechselspielern anreisen." Die Mettinger erarbeiteten sich so Chance um Chance - und nutzten massenweise.

"Der Erfolg der Mannschaft steht auf jeden Fall im Vordergrund"

Auch wenn Richter mit seinen sieben Buden heraussticht, bleibt er bescheiden. Für ihn steht nämlich sein Team und dessen Leistung definitiv an erster Stelle: "Wie viele Tore ich schieße, ist für mich zweitrangig. Der Erfolg der Mannschaft und der Spaß am Spiel stehen auf jeden Fall im Vordergrund." Umso mehr freut er sich in solchen Spielen, dass auch mal Spieler, die normalerweise keine Tore schießen, auf ihre Kosten kommen. Das Wichtigste sind natürlich aber die drei Punkte, die die Eintracht einsackte und somit auf den ersten Tabellenplatz kletterte.

Natürlich stellt sich die Frage, warum Richter eigentlich inzwischen "nur" noch in der Reserve kickt. Auch in der Ersten aus dem Tüöttendorf lief es für ihn in der jüngeren Vergangenheit blendend. Die Antwort auf diese Frage ist für Richter ganz eindeutig: "Hier fühle ich mich einfach wohler." Die Chemie in der Mannschaft um Chefcoach Pascal Heemann scheint also zu stimmen.

Übrigens: Ein Rekord für die Ewigkeit sind sieben Tore in dieser Spielzeit im Heimspiel-Land keineswegs. Kürzlich zockte beispielsweise in Steinfurts Kreisliga C2 die Vierte des SV Burgsteinfurt bei der Fünften des SuS Neuenkirchen. Endstand: 20:0 für den SVB. Alleine neunmal traf Burgsteinfurts Thorsten Gremplinski. Eventuell erging es ihm aber auch so wie Richter - und beide waren einfach zur selben Zeit am selben Ort. Vielleicht ist es ja manchmal doch so einfach....