Wenn der Trainer zur Pfeife greift...
Von Fabian Renger
(02.11.21) Rein ergebnistechnisch und inhaltlich können wir das Match zwischen Westfalia Hopsten II und SC Hörstel II sicherlich schnell zu den Akten legen. Das 4:1 (2:0) wird nicht in die Annalen eingehen. Dennoch hat dieses Spiel ein paar Zeilen verdient. Schließlich leitete Hörstels Cheftrainer Wolfgang Bröring höchstpersönlich die Begegnung. Er hatte keinerlei Probleme, wie er später zu Protokoll gab. Aber: "Das Coachen von Mannschaften macht mir mehr Spaß..."
Mittags war Hopstens Coach Rainer Lambrecht aufgefallen: Huch, da ist ja kein Unparteiischer angesetzt. Das konnte ja nicht so sein. Also griff er zum Telefonhörer und rief Bröring an. Der ließ sich breitschlagen. "Großes Lob muss ich dem Schiedsrichter zollen", sagte Lambrecht. "Er hat das Spiel sehr gut geleitet!" Schwierig sei es nicht gewesen, beide Teams hätten sich fair verhalten, so Bröring. "Ich hab mit beiden Mannschaften vorher gesprochen, dass es für mich nicht möglich ist, immer jede Abseitsposition zu erkennen. Ich bin ja kein Profi-Schiedsrichter." Das Coaching überließ er derweil vorwiegend seinem Co-Trainer. Alles kann Bröring ja nun auch nicht machen.
"Zu viele dumme Gegentore"
Kommen wir nun kurz zum Sport. Hörstel blieb auch im neunten Spiel der Saison ohne Sieg. "Wir kriegen zu viele dumme Gegentore", verwies Bröring auch diesmal auf einen Heber und Pressschlag, die seiner Elf den Garaus machten. Zu viele Gegentore, darunter zu viele dumme: Das ist wahrlich keine gute Mischung. 36 nach neun Partien sind wirklich viel zu viele. Keine Frage. Einzig Schlusslicht SV Dickenberg II kassierte bisher mehr.
"Es war kein berauschendes Spiel, für beide Mannschaften war es einfach wichtig, Punkte zu holen", so Lambrecht. Seine Elf startete leichte verkrampft in die Partie, hatte trotzdem allgemein betrachtet etwas mehr vom Spiel und die etwas bessere Chancenqualität. So deutlich, wie es das Resultat aussagt, verlief die Begegnung derweil auch wieder nicht. Jan Uphaus (22.), Mario Richter (45.) André Budde (55.) sowie Andreas Üffing (73.) trafen für die Gastgeber. Zweimal aus dem Nachstochern, ein Kopfball nach einem Eckstoß war dabei und Buddes Tor war das wohl schönste. Aus etwa 16 Metern schlenzte er die Kugel schön 50 Zentimeter unter die Latte. "Bei uns wär der Ball an die Latte gegangen", so Bröring. Tobias Frische erzielte den SCH-Ehrentreffer (88.).
Westfalia Hopsten II - SC Hörstel II 4:1 (2:0)
Tore: 1:0 Uphaus (22.), 2:0 Richter (45.)
3:0 Budde (55.), 4:0 Üffing (73.)
4:1 Frische (88.)