Mettingen bleibt das Maß aller Dinge

Von Julian Schimmöller

(07.12.21) Einen letzten Stolperstein musste Mettingens Reserve noch überwinden - und tat das eindrucksvoll: Mit 4:1 (1:1) schlug der Primus die auf Platz drei rangierend Zwote vom TuS Recke und wird  trotz des spielfreien Wochenendes zum Jahresabschluss mit einem komfortablen Vorsprung auf Rang zwei überwintern. Neun Punkte liegt die Eintracht aktuell vor Halverde, mindestens sechs - bei dann einem Spiel weniger - werden es also auch in der Winterpause sein. 68:10 Tore, elf Siege bei zwei Unentschieden - diese Zahlen untermauern, dass Mettingen in der B1-Staffel aktuell die unangefochtene Nummer eins ist.

"Das ist eine tolle Momentaufnahme, aber es sind noch einige Punkte zu vergeben", lässte sich Eintracht-Coach Pascal Heemann trotzdem keine großen Sprüche entlocken und verweist auf den niedrigen Altersdurchschnitt seines Teams: "Bei jungen Spielern ist es ja auch ganz normal, dass vielleicht nochmal ein Loch kommt. Umso stolzer bin ich, wie gut es diese junge Truppe bisher gemacht hat."

Eine Halbzeit auf Augenhöhe - oder doch nicht?

Richtig gut machten es die Mettinger auch am Sonntag im Spitzenspiel wieder, trotzdem stand es zur Pause "nur" 1:1. Nikolais Biemanns Führungstreffer (31.) hatte der TuS kurz vor dem Kabinengang durch Noeah Goecke gekontert, dessen verdeckter Flachschuss nach einer zu kurz geklärten Ecke zum 1:1 einschlug (45.+1). Aus Sicht von Reckes Coach Sebastian Finke ein gerechtes Halbzeit-Resultat: "In der ersten Hälfte waren wir auf Augenhöhe." Das sah Heemann etwas anders: "Wir hatten alleine in den ersten 20 Minuten drei Riesenchancen und hätten höher führen müssen." Zweimal Alex Schoppe und Niklas Michel, der nur die Latte traf, vergaben jedoch.

Im zweiten Durchgang hielt Mettingen dann aber endgültig die Zügel in der Hand. Christian Nagelmann köpfte eine Flanke des eingewechselten Alamdar Mohamed per Bogenlampe ins Netz (57.), nur drei Minuten später legte Lennard Hengelsberg nach herrlichem Kombination nach: Erneut flankte Mohamed, Basti Richter ließ die flache Hereingabe geistesgegenwärtig durch und Hengelsberg netzte zum 3:1 (60.). Zwischenzeitlich hätte Finke nach gefährlichem Spiel gerne noch einen indirekten Freistoß im Sechzehner für sein Team gesehen, doch Referee Ulrich Schlieck entschied anders. Und so kam Recke nicht mehr heran, im Gegenteil: Gerrit Neumann krönte seinen starken Joker-Einsatz mit einem 20-Meter-Schuss zum 4:1-Endstand (83.).

"Sie stehen zurecht dort, wo sie stehen"

Daran, dass der Sieg am Ende in Ordnung ging, ließ auch Finke keinen Zweifel: "Mettingen hat es clever gemacht und hinten raus auch souverän gewonnen, aufgrund der klareren Chancen sicherlich auch verdient. Sie stehen zurecht da, wo sie stehen. Ein etwas knapperer Sieg hätte es aus meiner Sicht aber auch getan."

Heemann lobte sein Team vor allem für die zweite Hälfte und wollte auch noch zwei nicht direkt Beteiligte hervorheben: "Die Zusammenarbeit mit der Dritten läuft super, mit Jochen Löffers und Jürgen Schoppe im Trainerteam funktioniert es richtig gut. Das hab ich so bisher noch nicht erlebt." Beide Teams trainieren regelmäßig zusammen - der Profit ist augenscheinlich: Mohamed, der in dieser Saison auch schon häufiger in der Dritten spielte, war mit zwei Assists einer der Wegbereiter des Heimsiegs.

Eintracht Mettingen II - TuS Recke II 4:1 (1:1)
Tore: 1:0 Biemann (30.), 1:1 Goecke (45.+1)
2:1 Nagelmann (57.), 3:1 Hengelsberg (60.)
4:1 Neumann (83.)