Blackouts mit oder ohne Folgen

Von Fabian Renger

(31.08.21) Germania Schales Erste und Eintracht Mettingens Zwote haben vielleicht nicht ganz so viel gemeinsam - die Trainer Christian Oppitz und Pascal Heemann könnten dennoch eine gemeinsame Selbsthilfe-Gruppe eröffnen. Beide Trainer erlebten einen teilweisen Systemausfall ihrer Truppen am ersten Spieltag. Für Mettingen ohne Folgen, für Schale mit einer kleinen Backpfeife. Auch SW Esch durchlitt ein Tal und in Uffeln klappte es mit dem Toreschießen erst in der zweiten Halbzeit.

Quickies, 1. Spieltag

SW Esch II - Teuto Riesenbeck III 3:3 (1:2)
Da meinten es die Gastgeber aber nicht gut mit ihrem Trainerteam. SWE-Coach Jonas Ahmann litt jedenfalls mächtig beim Heimspiel gegen Riesenbeck. Nach einer guten halben Stunde zu Spielbeginn, als die Püsselbürener laut Ahmann auch den Ton angaben und durch Tobias Terheyden in Führung gingen, ließen sie spürbar nach. Im Zentrum kam der Zugriff abhanden, Riesenbeck fand besser rein, pushte sich auch mental und zog durch zwei Buden von Florian Robert sowie eine Hütte von Patrik Niehoff davon. Uneinholbar? Gefühlt jedenfalls. "Dann haben wir eine gute Moral gezeigt", fand Ahmann. Seine Elf bekam die zweite und nach dem Anschluss durch Oskar Overfeld plötzlich die dritte Luft. Aus 16 Metern Torentfernung besorgte schlussendlich Carlo Hersebrock den Ausgleich. Irgendwie fast schon wie ein Sieg nach so einem Spielverlauf. Das schönste Tor der Gastgeber? Vermutlich das erste. Maurice Kollath tankte sich wunderbar durch und legte quer zu Terheyden.
Tore: 1:0 Terheyden (23.), 1:1 Niehoff (37.)
1:2 Robert (40.), 1:3 Robert (70./FE)
2:3 Overfeld (83.), 3:3 Hersebrock (89.)

TuS Recke II - Eintracht Mettingen II 2:5 (0:3)
Pascal Heemann, Übungsleiter der Mettinger Reserve, sollte sich womöglich mal als Hellseher beim Zirkus um die Ecke bewerben. Zur Halbzeit führte die Eintracht relativ deutlich. Es schien, als habe sie alles im Griff. "Wir sind aus der Halbzeit rausgekommen und haben gesagt: Das wird keine leichte Aufgabe, das Spiel so weiter zu führen", erzählte Heemann. Jau. Das war wirklich keine so leichte Aufgabe. Unmittelbar nach der Pause kam es zu einem völlig Blackout und Ausfall jeglicher Ordnungs-Systeme der Gäste. Recke kämpfte sich durch Luka Schaffer und Dennis Frackowiak wieder ran. Mit dem prompt folgenden 4:2 durch Matthias Rottmann nach einer einstudierten Eckball-Variante war der Eintracht-Lockdown wieder beendet. Da das vierte Tor - das dritte von Bastian Richter - erst kurz vor Schluss fiel, kam es auch zu keinem erneuten Spannungsabfall.

"Das Ergebnis geht in der Höhe absolut in Ordnung. Wir waren übers gesamte Spiel die etwas aggressivere Mannschaft, die das Derby etwas mehr angenommen hat", so Heemann. Beide Teams agierten körperbetont, es flogen (fair) die Fetzen. "Das Spiel konnte man sich sehr gut angucken. Meine Jungs waren richtig platt, die haben gerackert", lobte Mettingens Übungsleiter. Ein Hellseher am Rand und Malocher auf dem Platz: Eine spannende  Mischung, diese neue Mettinger Zwote. Und bevor uns Antonius Nagelmann verklagt, weil wir ihn nicht namentlich erwähnt haben: Er schoss das fünfte Mettinger Tor. Nur fürs Protokoll.
Tore: 0:1 Richter (13.), 0:2 Richter (26.)
0:3 A. Nagelmann (30.), 1:3 Schaffer (50.)
2:3 Frackowiak (51.), 2:4 Rottmann (59.)
2:5 Richter (88.)

Germania Schale - Arminia Ibbenbüren III 0:3 (0:0)
Bereits zehn Minuten vorm Pausenpfiff hatte Schales Cheftrainer Christian Oppitz den Eindruck, als ob jemand bei seiner Elf irgendeinen Aus-Schalter gedrückt hätte. Plötzlich war alles weg. Schale hatte kaum noch Bewegung mit dem Ball, wirkte passiv, war komplett von der Rolle. Die Laufbereitschaft fehlte gänzlich. "Wir waren teilweise wie gelähmt", beschrieb Oppitz die Umstände. "Einer meiner verletzten Spieler hat mich nachher gefragt, was das war? Ich kann mir es auch noch nicht richtig erklären." Besonders krass waren die Aussetzer zwischen der 60. und 70. Minute, als die Arminen mal eben durch Niklas Dierkes, Markus Werthmöller sowie Luca Averbeck einetzten. In der ersten halben und letzten Viertelstunde des Spiels ging alles noch, da hatte Schale alles unter Kontrolle. Aber die Phase dazwischen, insbesondere in der zweiten Hälfte? "Das war 'ne Katastrophe!"  In der Kabine habe Totenstille geherrscht, so Oppitz. Können wir verstehen. Nachahmung nicht empfohlen.
Tore: 0:1 Dierkes (61.), 0:2 Werthmöller (66.)
0:3 Averbeck (70.)

SV Uffeln - SV Dickenberg II 4:0 (0:0)
In den vergangenen Trainingswochen legte SVU-Coach Marcus Mahnken in seinen Einheiten vor allem viel Wert auf Abschlüsse und darauf, wie seine Männer mit hohem Tempo durch die gegnerische Ketten durchstoßen. Nachdem es in der ersten Halbzeit gegen den SVD am letzten Pass und Abschluss gefehlt hatte, manchmal auch der nötigen Konzentration im Schlussdrittel, erinnerte Mahnken in seiner Halbzeitansprache an die Trainingsinhalte. "Man trainiert ja nicht umsonst", sagte er lachend nach dem 4:0-Erfolg. Seine Jungs hörten auf ihn. Sie zeigten anschließenbd guten Kombinationen auf dem Weg, die letzte Überzeugung vorne kehrte zurück. "Insgesamt war das ein richtig gutes Spiel über 90 Minuten. Wir haben ganz wenig zugelassen", lobte Mahnken. Auch wenn der SVD hier und da mal gefährlich vor der Uffelner Bude auftauchte und einmal den Pfosten traf. Jannek Unnerstall (2x), Leon Welp sowie Tizian Hohnhorst waren die erfolgreichen Torschützen.
Tore: 1:0 Unnerstall (51.), 2:0 Welp (62.)
3:0 Unnerstall (74.), 4:0 Hohnhorst (89.)

SV Halverde - GW Steinbeck II 4:0 (2:0)
Tore: 1:0 Kalkmann (28.), 2:0 Massmann (36.)
3:0 Kalkmann (60.), 4:0 Stegemann (81.)

Westfalia Hopsten II - Stella Bevergern 1:0 (0:0)
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