Neue Kapitäne, neue Positionen - und eine kuriose Wette

Von Fabian Renger

(07.09.21) Der neue Kapitän der Hörsteler Zweitvertretung fügte sich gut ein. In Recke wettet man mit dem Cheftrainer um Einsätze und 30 Liter Bier. Bei Arminia III spielt ein ehemaliger Verteidiger als Offensivkraft groß auf. Kurios: Alle drei Sonntagsspiele endeten Remis. Tabellenführer mit sechs von sechs möglichen Zählern ist der SV Halverde.

Quickies, 2. Spieltag

SC Hörstel II - SV Uffeln 3:3 (1:2)
Hörstels Übungsleiter Wolfgang Bröring wusste nicht so recht, was er über das erste Saisonspiel seiner Mannen denken sollte. War es gelungen? Oder eher misslungen? Irgendwie war es ein Mischmasch. Sich in der Nachspielzeit das 3:3 zu fangen, das ist sowieso ganz schön blöd. Und dann auch noch auf diese Art und Weise. SCH-Keeper Hannes Hunsche unterlief eine Freistoß-Flanke, Marcel Hackmann profitierte und netzte für die favorisierten Gäste ein. "Es hätte nicht sein müssen", kommentierte Bröring. Wahrlich nicht. Noch nach dem 3:3 hätte Malte Götz übrigens das 4:3 für Hörstel markieren können, aber er vergab. Ansonsten galt: Hörstel zog den Gästen den Zahn. "Wir haben recht tief gestanden, dadurch haben wir Uffeln das Rezept genommen", so Bröring.

Zwei Schnitstellen-Pässe kamen zwar durch und führten zu Uffelns frühen Hütten (Torschützen waren Leon Welp und Felix Schmiemann). Ansonsten setzte Hörstel gekonnt Nadelstiche, Fynn Büchter hatte jedoch zunächst noch das Nachsehen im Eins-gegen-Eins gegen Uffelns Schnapper Yannic Gottwald. Lennart Basler unmittelbar vor und Thilo Gayer nach der Pause egalisierten den Spielstand. Die berühmten psychologisch wichtigen Zeitpunkte. Zur zweiten Hälfte verordnete Bröring seiner Equipe zudem ein höheres Anlaufverhalten. Das 2:2 war besonders schön rausgespielt, hier hatte Büchter vorgelegt. Der Neuzugang wurde gleich zum Kapitän erkoren. "Ein guter Führungsspieler, den muss man aufbauen", sagte der Trainer, der Büchter selbst zum Kapitän ernannte. "Geführte Demokratie..." Fürs 3:2 war mit Niklas Niermann übrigens auch ein Neuling verantwortlich. Integration können sie in Hörstel. Doch hinten raus ging dem SCH die Kondition flöten. Dennoch war da wohl mehr drin...
Tore: 0:1 Welp (5.), 0:2 Schmieman (44.)
1:2 Basler (45.), 2:2 Gayer (52.)
3:2 Niermann (69.), 3:3 Hackmann (90+2.)

Arminia Ibbenbüren III - Stella Bevergern 1:1 (1:1)
Schon beim Warmmachen beschlich Stellas Coach Thomas Overmeyer das ungute Gefühl, Probleme zu bekommen. Das bewahrheitete sich auch. Bis zur 70. Minute waren die Hausherren definitiv feldüberlegen und die Mannschaft mit dem größeren Ballbesitz. Stella stand etwas tiefer, die junge Arminia-Garde war mehr mit der Spielgestaltung betraut. Dennoch führten zunächst die Gäste: Jan Wenselowski ließ eine richtig geile Fackel aus 35 Metern ab, Arminias Schnapper Henrik Birkenkamp parierte bockstark. Aus dem daraus resultierenden Eckball entstand schließlich das 1:0 durch Cedric Holthaus. Kurz nachdem später Linus Kordsmeyer den 2:0 verpasst und die Kugel aus acht Metern drüber gepfeffert hatte, glichen die Hausherren aus. Finn Laumeyer bediente Markus Werthmöller, Arminia hatte sich - wie häufiger im Match - über rechts durchgesetzt.

Stella war vorwiegend durch die Standards gefährlich, Marcel Spanier trat die meisten. "Es war mir klar, dass das ein Mittel sein kann", so Overmeyer. Zum Erfolg führte bloß die eine Ecke. Weil Arminia einiges liegen ließ, blieb's bis zum Schluss spannend. Da hatten die Gastgeber aber zusehends Glück, die erfahrenen Gäste kamen immer besser rein. Das Spiel wurde ausgeglichener. Overmeyer: "Ich hab uns eher am 2:1 gesehen als die." Ein Sonderlob verteilte er noch an seine Abwehrmänner Nico Wallochny und Florian Reekers. "Die haben gefühlt keinen Zweikampf verloren." Arminias Chefcoach Carsten Wolff resümierte nach nun vier Punkten aus zwei Spielen zufrieden: "Im Endeffekt war's ärgerlich, dass wir das zweite Tor nicht gemacht haben. Ich bin aber froh, dass wir überhaupt relativ viele Chancen hatten. Das war letztes Jahr nicht so." Es fehlt ihm weiterhin ein echter Neuner. Immerhin fühlt sich Werthmöller vorne wohl. Er stürmt neuerdings dauerhaft als Linksaußen, eigentlich war er mal Verteidiger. Doch diese Zeiten dürften erst einmal vorbei sein...
Tore: 0:1 C. Holthaus (9.), 1:1 Werthmöller (40.)

Teuto Riesenbeck III - TuS Recke II 1:1 (0:1)
Personell nagt der TuS seit längerer Zeit am Hungertuch. Coach Sebastian Finke taucht sogar selbst ab und an in den Spielberichten auf. So auch in Riesenbeck. Doch er macht dies nicht aus Jux und Dollerei - sondern mit einem ersten Hintergrund: "Ich hab eine Wette am Laufen. Wenn ich am Ende der Saison mehr Spielminuten als irgendein Spieler habe, werden mein Co-Trainer und ich inklusive Frauen von der Mannschaft zum Essen eingeladen. Wenn nicht, dann muss ich 30 Liter Bier schmeißen. Eigentlich will ich gar nicht mehr spielen..." Was für eine geile Motivation für wankelmütige Kicker! Top!

Seine Mannschaft lernte in Riesenbeck aus dem Vorjahr, als sie dort 0:2 verloren hatte. Recke war die aktivere Combo und tat mehr fürs Spiel. Allerdings versäumten es die Gäste, nachzulegen. Die Tore zwei oder drei fielen nicht, die Feinabstimmung im letzten Drittel fehlt noch.  Zu einem Tor reichte es wenigstens. Dennis Frackowiak traf in der Folge eines Tumults nach einem Freistoß. Riesenbeck traf mehrfach ans Aluminium und ganz kurz vor Schluss auch ins Netz. Es gab nochmal Freistoß an der Außenkante des 16ers. Spitzer Winkel. 20 Meter Torentfernung. Ab damit in die lange Ecke. "Den hat er gut versenkt", lobte selbst Finke Teutos Kunstschützen Christian Mergelmeyer für dessen Schnibbelkünste. Der späte Punktverlust für den TuS.
Tore: 0:1 Frackowiak (37.), 1:1 Mergelmeyer (88.)

Bereits am Freitag spielten:

Germania Schale - GW Steinbeck II 3:2 (1:1)
Tore: 0:1 Kewe (2.), 1:1 Leugers (10.)
2:1 Nyenhuis (48.), 3:1 Geerdes (57.)
3:2 Kewe (90+3.)

Westfalia Hopsten II - SW Esch II 1:1 (0:1)
Tore: 0:1 Kortemeyer (44.), 1:1 Richter (80.)

SV Dickenberg II - SV Halverde 0:6 (0:2)
Tore: 0:1 Siebelmeyer (11.),  0:2 Kalkmann (19.)
0:3 Cici (52.), 0:4 Kalkmann (55.)
0:5 Kalkmann (75.), 0:6 Maassmann (90.)