Rolle rückewärts - Bovenschulte geht im Sommer

Von Mario Witthake

(25.03.13) Das war so nicht geplant. Eigentlich hatten Jens Bovenschulte und der SC VelpeSüd sich im Winter bereits auf ein viertes Jahr der Zusammenarbeit verständigt. Nach Bekanntgabe dieser Entscheidung am Aschermittwoch ließen im Umfeld des Verein jedoch der ein oder andere seinen angestauten Frust über den Trainer ab. Der Verein reagierte und entband Bovenschulte zwei Wochen nach der Einigung seiner Aufgaben für die Saison 2013/14. Bovenschulte entschied sich nach reiflicher Überlegung, die Brocken vorerst nicht hinzuschmeißen und kündigte an, "meine Arbeit bis zum Ende weiter zu machen."

"Das ist natürlich unglücklich gelaufen", gab Markus Nottebaum, Velpes 1. Vorsitzender, unumwunden zu. Für die verspätete Demission Bovenschultes gebe es nach drei Jahren "mehrere kleine Gründe". Da wäre zunächst die unbefriedigende Bilanz aus sportlicher Sicht. Im letzten Jahr noch lange im Meisterschaftsrennen, lief Velpe gerade zu Beginn dieser Hinserie der Konkurrenz hinterher. Die fünf Siege bis Jahresschluss, so sieht es nun aus, verschleierten einige Gräben, die sich zwischen Mannschaft und Trainer längst aufgetan hatten.

Binnenverhältnis stimmt nicht

Eine Rolle spielt das Binnenverhältnis zwischen Erster und Zweiter Mannschaft. "Viele Spieler aus der Zweiten haben den Sprung nicht geschafft", sagt Nottebaum, der das nachträgliche Erdbeben innerhalb des Vereins in der Form nicht erwartet hatte. Dass das Verhältnis zwischen Erster und Zweiter Mannschaft nicht zum Besten bestellt ist, wurde dann in der Winter-Vorbereitung deutlich. Während Bovenschulte sich darüber ärgerte, dass er "teilweise nur sechs Mann auf dem Training" gehabt hätte, sagt Nottebaum: "Früher haben beide Mannschaften zusammmen trainiert. Heute geht das scheinbar nicht mehr." Das könne man aber "nicht nur Jens zur Last legen", fügt Nottebaum an, dem die Entscheidung gegen Bovenschulte nicht leicht fiel. "Wir waren zum Handeln gezwungen. Was bringt es denn, wenn Dir im Laufe der Sommer-Vorbereitung der Laden explodiert?"

Letztlich, das gestand Bovenschulte, habe seine eigene Abwesenheit im Monat Februar, als er beruflich stark eingespannt war und den Einheiten fern bleiben musste, zur verkorksten Winter-Vorbereitung beigetragen. "Einige Spieler sind enttäuscht, hätten gerne mehr gemacht", sagt Nottebaum. Auch wenn der Rückrunden-Auftakt mit dem 4:0 gegen Büren glückte, womöglich wird man erst im April sehen, wie fit das Team wirklich ist.

Noch keine Nachfolge-Lösung gefunden

Einen neuen Trainer hat Nottebaum im Übrigen noch nicht verpflichtet. Gespräche sind längst geführt worden, eine Übereinkunft wird es voraussichtlich erst nach Ostern geben. Dabei ist Nottebaum bemüht