"Lieber 2:0 als 9:3"

von Alex Piccin

(16.04.19) Lässt man Ibbenbüren Türkiyem Spor befreit ausspielen, zögern die Südländer nicht, schleunigst die sportliche Quittung zu präsentieren. Mit 9:3 (5:1) gewannen sie gegen Schlusslicht GW Steinbeck II. Überschwängliche Freude versprühte der Coach der siegreichen Truppe allerdings nicht.

"Ich gewinne lieber 2:0 als 9:3. Für die neun Tore kann ich mir nichts kaufen", sagte Ünal Özdemir.  Er hätte es lieber, dass seine Mannschaft mal zu null spielt und sich die defensive Stabilität holt. Erst einmal hat es in dieser Saison geklappt, das war gegen Westerkappeln. "Ich habe keine Lust, 100 Gegentreffer zu kassieren", so der Trainer. Derzeit stehen die Türken bei 80. Dass sie hinten anfällig sind, dafür vorne, einmal ins Rollen gekommen, aber alles auseinandernehmen können, ist ligaweit bekannt. "Wenn wir nicht auf ihre Füße stehen und sie spielen lassen, passiert eben das", kommentierte GW-Coach Christoph Brüggemann.

Heißes Stürmerblut

Aus Sicht der Gastgeber verlief die erste Halbzeit nahezu perfekt. Lediglich Hendrik Fischers Freistoßtreffer (44.) trübte leicht die Laune. "Von uns kam null Einsatz, so kann man Türkiyem nicht halten", so Brüggemann. Was Özdemir nicht schmeckte, war eigentlich dem Temperament seiner Spieler geschuldet: "Sobald wir deutlich führen, möchte jeder ein Tor schießen. Das haben die Jungs aber im Blut und kriegst du nicht raus. Wir hatten zeitweise fünf Spitzen auf dem Platz." Etwas mehr taktische Disziplin wünscht er sich.

So war es nämlich relativ leicht für Steinbeck, durch Nicolas Kewe (2:7/57.) und Dario Schröer (3:7/70.) das Resultat etwas erträglicher zu gestalten. Bester Torjäger bei den Türken ist eigentlich Emre Yilmaz, der jedoch gelbgesperrt zuschauen musste. Einen würdigen Vertreter fand der trickreiche Angreifer in Mark Widermann, der vier Treffer beisteuerte.

Ibbenbüren Türkiyem Spor - GW Steinbeck II     9:3 (5:1)
1:0 Vrankaj (4.), 2:0 Altun (22.),
3:0 Vrankaj (32.), Altun (38.),
5:0 Widdermann (41.), 5:1 Fischer (44.),
6:1 Widdermann (46.), 7:1 Didisen (55.),
7:2 Kewe (57.), 7:3 Schröer (70.),
8:3 Widdermann (79.), 9:3 Widdermann (90.)