Unruhiger Ruhepol

Von Julian Schimmöller

(21.04.20) Unruhiger Ruhepol - das scheint sich doch recht deutlich zu widersprechen. Dass sich beides aber vereinen lässt, zeigt Jan-Philipp Koliska, Kapitän vom BSV Brochterbeck: "Auf dem Platz bin ich mehr der Ruhepol, ansonsten bin ich aber chronisch unruhig. Drei Tage am Stück rumliegen und nichts machen, das ist nichts für mich!" Entsprechend ist der 24-jährige auch häufig sportlich unterwegs, geht neben dem Fußball noch gerne joggen. Seine Stärken auf dem Platz sieht Koliska, der hauptsächlich auf der Sechs beheimatet ist, vor allem in seiner Lauf- und Zweikampfstärke. Die eine Schwäche gibt es eher nicht: "Ich bin ein Allrounder, aber Luft nach oben gibt es natürlich in vielen Bereichen.

Dass er mit gerade einmal 24 Lenzen bereits im zweiten Jahr Kapitän in Brochterbeck ist, hat neben seinen fußballerischen Qualitäten noch weitere Gründe: Zum einen ist Koliska eine treue Seele und spielt seit den Minis für den BSV, zum anderen hat er auf dem Platz eine absolut positive Ausstrahlung. "Ich gebe nie auf", betont Koliska. Und so wurde er vor knapp zwei Jahren beim Vorbereitungswochenende vom Trainerduo Marcus Sprekelmeyer und Gerd Voss sowie der Mannschaft einstimmig zum Capitano gewählt.

Für ganz oben fehlt die Kaderbreite

Ein Wechsel war für Koliska trotz vereinzelter Anfragen nie Thema, ähnlich gehe es auch Mannschaftskollegen: "Wir sind ein eingeschworener Haufen, in der ersten und zweiten Mannschaft sind fast alles echte Brochterbecker." Das bringt allerdings auch Probleme mit sich: "Der Kader ist relativ schmal, sodass wir im Training auch mal mit sieben oder acht Leuten auskommen müssen." Zuletzt sei wiederholt kein Spieler aus der Jugend in den Seniorenbereich hochgekommen, das gleiche Szenario gibt es auch in diesem Sommer wieder. Erst im nächsten Jahr ist dann endlich wieder eine Frischzellenkur für den Kader in Sicht.

Und so überrascht es Koliska dann auch nicht, dass Brochterbeck in dieser Saison nicht um Platz eins mitspielen kann: "Wenn ich mir Riesenbeck angucke, die einen 25-Mann-Kader mit durchgehend guten Kickern haben - die Möglichkeiten haben wir nicht." Dennoch ist der BSV zumindest im Rennen um Platz zwei noch voll dabei, sodass Koliska mit dem bisherigen Abschneiden dann auch zufrieden ist: "Der Aufstieg war nie ein Muss, wir wollten oben mitkicken und das haben wir bisher geschafft." Welche Erinnerungen er mit einem bereits erlebten Aufstieg verbindet und warum er lieber Nike als Adidas trägt, hat uns Koliska in den bekannten Quiz-Fragen verraten.

Unsere zehn "Barfuß oder Lackschuh"-Fragen:

Grätsche oder Übersteiger?
Grätsche. Die Balleroberung liegt mir mehr, die Freude ist bei einem gewonnenen Defensivzweikampf größer.

Schwarze oder bunte Fußballschuhe?
Schwarze. Meistens Nike, weil die bei meinen breiten Füßen besser passen als Adidas.

Kochen oder bestellen?
Kochen, am liebsten chinesische Wok-Gerichte.

Ruhepol oder Lautsprecher?
Teils-teils, aber insgesamt eher der Ruhepol. Da bin ich als Kapitän teilweise vielleicht auch zu ruhig.

Strand oder Berge?
Berge, weil ich lieber Aktiv-Urlaub mache. Tagelang nur am Strand liegen kann ich nicht.

Sonnenschein oder Fritz-Walter-Wetter?
Fritz-Walter-Wetter, am besten Regen bei gemäßigten Temperaturen. Regen und Kälte auf Asche brauche ich allerdings nicht.

Pils oder Weizen?
Veltins, also Pils.

1:0 oder 5:4?
Da hat mich Hubi Ahmann als Trainer in der Aufstiegssaison 2014/15, meinem ersten Seniorenjahr, geprägt. Er hat immer gesagt: "Knappe 1:0-Siege sind die schönsten." Davon gab es in der Saison einige, am Ende stand der A-Liga-Aufstieg - also 1:0.

Kicker oder Sport Bild?
Kicker, da habe ich auch die Handy-App.

Blau oder Gelb?
Als Schalke-Fan natürlich ganz klar blau!