Kreisliga B2 TE
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Auferstanden aus der Punktlosigkeit
Von Fabian Renger
(29.05.20) Eintracht Mettingens Zweite lebt wieder. Das darf man nach einem Jahr durchaus so festhalten. In der Vorsaison erlebte die Kombo Grausiges, holte nur sieben Punkte in der A-Liga und purzelte im hohen Bogen nach nur einer Saison zurück in die Kreisliga B. Nach Birger Röber und Franjo Wienke übernahm Torsten Kreyenhagen die Mannschaft vor dieser bald abgebrochenen Spielzeit. Die erste Zwischenbilanz fällt mehr als positiv aus.
Nur ungerne erinnert sich Kreyenhagen an den vorigen Sommer zurück. Damals hatte er den Posten als A-Jugend-Trainer mit dem des Reserve-Coaches getauscht - im Juni wurde dies erst publik. Ein später Start. Kreyenhagen hatte dann auch eine regelhafte Mammutaufgabe vor sich. "Das war gar nicht so einfach, es war nur noch ein Gerippe", musste er bei der Kaderplanung quasi ganz von vorne anfangen. "Es gehörte ganz viel dazu, die Leute zu motivieren", erinnert er sich an ein Gespräch an das nächste. Spieler brauchte das Mettinger Reserve-Land. Kreyenhagen:"In der Vorbereitungsphase hatten wir nichtmal eine Mannschaft zusammen."
Nagelmanns kaputte Schulter hilft weiter
Irgendwann stand diese aber. Vorm Corona-Break hatte sie in 20 Spielen stolze 41 Zähler gesammelt. Platz 4, ein beachtliches Torverhältnis von 73:35-Toren. Die zweitbeste Offensive der Liga. Zum Vergleich mal hier die Daten aus der A-Liga nach 20 absolvierten Spielen: 3 Punkte, 19:70-Tore. Die aktuellen Werte waren also ein regelrechter Quantensprung.
"Der Erfolg ist gekrönt von vielen kleinen Geschichten", erzählt Kreyenhagen. Topstürmer ist Antonius Nagelmann. Der hatte fünf Jahre kein Fußball mehr gespielt, Nagelmann hatte sich einst für den Handball entschieden. Dann ging seine Schulter kaputt. Handball saß nicht mehr drin. Schlecht für ihn - gut für Kreyenhagen. "Er ist eingeschlagen wie eine Bombe", lobt der Coach. 17 Tore steuerte Nagelmann bei. Er stürmte meist an vorderster Front. Rechts neben ihm war Leon Gilhaus aktiv. Noch so eine Geschichte für sich. "Viele haben mich gefragt: Was hast du mit ihm gemacht? Warum schießt der so viele Tore?", erzählt der Trainer stolz. Er kam auf die Idee, Gilhaus mal relativ weit vorne aufzustellen. Das fruchtete. "Der hat eine wahnsinnige Kraft, er ist schon sehr stabil der Junge", sagt Kreyenhagen. Im Winter kehrte zudem Kevin Burbrink zurück in die Mannschaft, eine weitere Ex-Offensivkraft der Gang.
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Dann war da diese Innenverteidigung. Colin Brinkschröder spielte da. Der hatte eigentlich schon abgeschlossen mit der Truppe, er wollte nicht mehr kicken, wie Kreyenhagen berichtet. Doch er bekam Brinkschröder überredet. Hat sich gelohnt. "Er hat eine sehr positive Entwicklung genommen", findet der Trainer. Seinen Partner im Zentrum der Kette kannte der Coach indes noch aus seiner A-Jugend-Zeit. Lasse Keßling ist erst 19 Jahre jung und nun hat er sein erstes Seniorenjahr hinter sich. "Auch er hat Bombenspiele gemacht", hebt der Boss den Daumen.
Einiges lief von selbst. Nach dem 2:3 zum Auftakt gegen die eigene Dritte kam die Kreyenhagen-Gang in einen Flow. Sie gewann vier Spiele in Serie, unter anderem gelang ein 4:1 über Lottes U23. Chapeau! "Die Jungs haben gemerkt, dass es motivierend ist und Spaß macht, Spiele zu gewinnen", genoss der Übungsleiter den Spaßfaktor.. Dass es nicht weiter nach oben ging im Tableau, lag letztendlich an unglücklichen Remis wie beispielsweise ein 2:2 gegen Saerbecks Reserve (nach 2:0-Führung) oder unglückliche Niederlagen wie dem 3:5 gegen Brochterbeck. Da vergeigte die Truppe einen 2:1-Vorsprung noch.
Aber heutzutage Schnee von gestern. In der Winterpause nahm sich die Elf vor, oben dabei zu bleiben. Dann kam Corona. Mit der Ausbeute können sie im Eintracht-Tross aber wohl definitiv leben. Denn die Reserve lebt wieder. Die Zukunftsplanungen sind noch recht ungewiss. Großartige Kaderverschiebungen sind wohl nicht angedacht, einzig die Abgänge von Jonas Richter und Jannik Uphaus stehen schon fest. Beide wechseln zu Westfalia Westerkappeln.
