Überwältigende Erfahrungen für Fußballfreak Samusch

Von Julian Schimmöller

(25.03.20) Max Samusch ist 21 Jahre alt, arbeitet in der Qualitätssicherung eines Lebensmittelherstellers - und sonst besteht sein Leben aus Fußball, Fußball, Fußball: Selber hütet er das Tor der Reserve der Sportfreunde Lotte und wenn er nicht selber auf dem Platz steht, guckt er sich so ziemlich alles an Fußball im TV an: "Auch dritte Liga oder Regionalliga, eigentlich alles was läuft." Apropos Regionalliga: Dort spielt bekanntlich die erste Mannschaft der Sportfreunde - und dort durfte Samusch seit November letzten Jahres mal reinschnuppern! "Eine überwältigende Erfahrung", wie der Keeper berichtet.

Wie es dazu kam? Stammtowart Alexander Eiban verletzte sich langfristig, mit Jhonny Peitzmeier stand nur noch ein Keeper im Regionalligakader und so trainierte Samusch Ende Oktober erstmals bei der Lotter Ersten mit. Beim nächsten Heimspiel gegen den Wuppertaler SV stand er dann erstmals im Kader, das blieb bis zur Winterpause so. "Da ging wirklich alles sehr schnell", erzählt Samusch. Unter anderem nahm er auch im neuen Tivoli in Aachen mit über 30.000 Plätzen auf der Sportfreunde-Bank Platz.

Lehrgeld für die Jungspunde

Auch in diesem Jahr blieb Samusch kontinuierlich im Training dabei. Allerdings nicht mehr ganz so regelmäßig, seit  Lotte in Jonas Brammen einen weiteren Schlussmann verpflichtet hat und Ismail Atalan nicht mehr Trainer ist. Den höherklassigen Bereich behält Samusch aber im Auge: "Die Torwarttrainer haben mir gesagt, dass es für die Regionalliga wohl nicht reicht, aber vielleicht für den semi-professionellen Bereich." Zunächst einmal heißt für ihn der Alltag aber wieder Kreisliga B mit der Sportfreunde-Reserve, zu der er vor der vergangenen Saison stieß und somit Teil der Neugründung war. Beim SV Hellern ausgebildet, fand er über den Umweg Hasbergen ans Autobahnkreuz.

Die Entwicklung dort beurteilt er absolut positiv: "Das erste Jahr war überragend, wir haben als neu zusammengewürfelte Truppe schnell zusammengefunden, weil einfach alle richtig Bock auf die Aufgabe hatten." Zum Aufstieg reichte es am Ende nicht, weil die junge Truppe aus Samuschs Sicht "etwas zu oft Lehrgeld zahlen" musste. In diesem Jahr liegt Lotte erneut aussichtsreich im Rennen um den Relegationsplatz, musste im ersten Spiel nach dem Winter-Trainerwechsel aber Konkurrent Arminia zunächst vorbeiziehen lassen. "Die Zeit war turbulent, aber das Spiel haben ganz allein wir Spieler verloren", will Samusch für den Fehlstart keine äußeren Umstände verantwortlich machen.

Weil sich die Lotter anschließend aber fingen und zwei souveräne 3:0-Siege einfuhren, ist noch lange nichts verloren. Auf die Fortsetzung des spannenden Aufstiegsrennens müssen wir und ihr wohl noch einige Zeit warten - nicht so aber auf Samuschs Antworten zu unseren bekannten Quizfragen.

Unsere zehn "Barfuß oder Lackschuh"-Fragen:

Elfmeter parieren oder Tor nach einem Standard erzielen?
Hängt davon ab, was ich damit erreiche. Am besten eine Elfer parieren, um das Spiel zu gewinnen.

Schwarze oder bunte Fußballschuhe?
Schwarze. Bunte passen oft nicht zum Trikot und ich will ja nicht wie ein Papagei aussehen.

Ananas auf der Pizza - lecker oder No-Go?
No-Go, ich bin allgemein kein Ananas-Fan.

Ruhepol oder Lautsprecher?
Kommt auf die Spielsituation an, aber häufiger Lautsprecher. Als Torwart muss man kommunizieren.

Konferenz oder Einzelspiel?
Einzelspiel. Im Anschluss guck ich mir dann die Zusammenfassung der anderen Spiele an.

Film oder Serie?
Film, für Serien fehlt mir das Durchhaltevermögen.

Kabinenparty oder Disco?
Ganz klar Disco. Kneipe oder Kabinenparty ist nicht so mein Ding.

1:0 oder 5:4?
Als Torwart will man kein Gegentor bekommen, also 1:0.

Natur- oder Kunstrasen?
Naturrasen, am besten halbfeucht. Da gibt es keine Blessuren und das Spielgefühl ist besser.

Neuer oder ter Stegen?
Ter Stegen. Er hat aus meiner Sicht das Pech, immer im Schatten von Neuer zu stehen, obwohl er seit langer Zeit Bemerkenswertes in Barcelona leistet.