Brochterbeck trotzt der Personalnot

von Julian Schimmöller

(15.10.19) Mit zwei Alte-Herren-Spielern und Akteuren aus der Zweiten angetreten, am Ende trotz eines Rückstandes aber gewonnen: Die Einstellung stimmt beim BSV Brochterbeck, dass zeigte der 5:3 (3:2)-Erfolg bei der zweiten Mannschaft von Eintracht Mettingen. Dabei profitierten die Gäste allerdings auch, dass sich die Mettinger aus Sicht von Trainer Torsten Kreyenhagen „zu viel mit Nebenkriegsschauplätzen aufhielten“.

Beispiel gefällig? Beim Stande von 4:2 für Brochterbeck spielte Mettingen Lasse Keßling zunächst den Ball weg, kassierte Gelb – und meckerte sich dann zu Gelb-Rot (73.). Während Keßling von Kreyenhagen aufgrund seines jungen Alters aber in Schutz genommen wurde, ärgerte sich der Trainer deutlich mehr über das Fehlverhalten eines anderen Spielers, der viel Unruhe reingebracht hätte. Und so ging Mettingen am Ende trotz guten Starts als verdienter Verlierer vom Platz.

Hin und her in Halbzeit eins

In der Anfangsphase hatte die Eintracht die Hosen an, Nico Boss traf nur die Latte. Dann ging Brochterbeck aus dem Nichts und auf kuriose Weise in Führung: Heimkeeper Marius Altemöller schoss beim Klärungsversuch einen Gästeakteur ab, der Ball sprang zu Oliver Tenberg und der musste nur noch einschieben (18.). Mettingen schlug aber schnell zurück, Leon Gilhaus glich per Lupfer aus (18.) und kurz darauf brachte Antonius Nagelmann die Hausherren sogar in Führung (21.). Vorausgegangen war Keßlings positives Highlight: Sein Solo über die gesamte Spielfeldhälfte krönte er mit einer mustergültigen Ablage für Nagelmann.

Anschließend verlor die Eintracht den Faden, diesmal drehten die Gäste die Partie in kürzester Zeit die Partie: Nach einem Standard traf Nicolas Mersch auf Ablage von Pitt Hoge zum 2:2 (36.), auch beim 3:2 durch Michel Lagemann, eigentlich Goalgetter der Brochterbecker Reserve, assistierte Hoge (37.). „Die Reaktion auf das 1:2 war überragend“, freute sich BSV-Coach Marcus Sprekelmeyer, der aufgrund der Personalnot in den ersten 45 Minuten nochmal die Stiefel schnüren musste und die Pausenführung insgesamt als etwas glücklich ansah.

Maneckes erfolgreiches Comeback

In Hälfte zwei war dann Brochterbeck das etwas bessere Team und legte nach, wenn auch etwas glücklich: Ein als Flanke gedachter Halbfeldfreistoß von Christian Ventker segelte über Freund und Feind hinweg in die Maschen (69.). Die vermeintliche Vorentscheidung, doch auch Mettingen war nochmals per direktem Freistoß erfolgreich und verkürzte durch Joker Jannik Uphaus (85.). Spannung bis ganz zum Ende vermied Brochterbeck dann auch dank des Teilzeit-Comebacks von Henrik Manecke: Der von großem Verletzungspech geplagte Offensivmann umkurvte nach Balleroberung und Zuspiel von Nils Kattmann einen Gegenspieler bediente anschließend maßgenau Hoge, der zum 5:3-Endstand traf (89.).

„Dass ich Henny Manecke heute noch reinwerfen konnte, war natürlich überragend“, freute sich Sprekelmeyer über das Comeback seines vielleicht besten Fußballers im Kader nach wochenlanger Pause. Und auch sonst war Brochterbecker Coach bestens zufrieden: „Angesichts der Personalsituation bin ich sehr zufrieden mit dem Auftritt, die Mentalität war endlich mal wieder top.“ Gegenüber Kreyenhagen hingegen ärgerte sich über „eine verdiente, aber vermeidbare Niederlage“.

Eintracht Mettingen II – BSV Brochterbeck 3:5 (2:3)
0:1 Tenberg (18.), 1:1 Gilhaus (18.),
2:1 Nagelmann (21.), 2:2 Mersch (36.),
2:3 Lagemann (37.), 2:4 Ventker (69.),
3:4 Uphaus (85.), 3:5 Hoge (89.)
Gelb-Rote Karte: Mettingens Keßling (Meckern, 73.)