Kreyenhagen kann's nicht fassen

von Julian Schimmöller

(21.10.19) Dass sein Team am Ende mit 2:3 (1:0) bei Ladbergens Reserve verloren hatte, konnte Torsten Kreyenhagen, Trainer der Zweitvertretung von Eintracht Mettingen, auch einige Stunden nach dem Spiel kaum glauben: „Mir fehlen die Worte. Ich kann nicht verstehen, wie man ein Spiel derart aus der Hand geben kann.“ Doch was war geschehen, dass Kreyenhagen am Ende so fassungslos war?

Der Reihe nach: Es begann für die Mettinger richtig gut, nach einem Diagonalball von Leon Gilhaus brachte Ander Wierlemann die Gäste in Führung (4.). Die Eintracht dominierte fast nach Belieben, war hochüberlegen und traf unter anderem in Person von Alexander Schoppe nur den Pfosten. „Zur Pause hätten wir mit Drei oder Vier zu Null führen müssen“, verdeutlichte Kreyenhagen die Überlegenheit seines Teams in Hälfte eins. Als es nach 75 Minuten dann auf einmal 3:1 für Ladbergen stand, verstand Kreyenhagen die Welt nicht mehr.

Lutterbeis Umstellungen fruchten

Nach der Pause nämlich spielten auf einmal beide Teams wie verwandelt – Ladbergen im positiven, Mettingen im negativen Sinne. Nur vier Minuten nach Wiederanpfiff erzielte Christopher Jahn nach schönem Querpass von Daniel Kemper den Ausgleich (49.). Es folgten „überragende 20 Minuten“ (Ladbergens Coach Lutterbei), in denen Bastian Schröer mit einem Distanzschuss (61.) und David Bücker per Kopf nach einem Freistoß (75.) das Spiel zugunsten der Hausherren drehten. Lutterbei hatte zur Pause von Fünfer- auf Viererkette umgestellt und eine zweite Spitze gebracht, die Umstellungen fruchteten nahezu perfekt.

Während es für die eigene Steigerung also durchaus nachvollziehbare Gründe gab, sah auch Lutterbei einen unerklärlichen Einbruch bei den Mettinger Gästen: „Da kam in dieser Phase gar nichts mehr.“ Gegen Ende berappelte sich die Eintracht dann zwar und kam nach Wierlemann-Hereingabe durch Joker Jannik Uphaus noch zum 2:3-Anschluss (84.), Chancen auf den Ausgleich wurden aber anschließend liegen gelassen. Und so war Kreyenhagen am Ende „mega enttäuscht“ aufgrund des krassen Leistungseibruchs in Hälfte zwei – zumindest einen positiven Auftritt hatte sein Team aber auch in Hälfte zwei.

Schröers Fairplay „rettet“ Beneking

Glenn Schröer nämlich zeigte sich als ausgewiesen fairer Sportsmann: Nachdem Ladbergens Stefan Beneking wegen Foulspiels den Gelben Karton sah, ließ Referee Dennis Attermeyer gleich noch die Gelb-Rote Karte folgen, weil er den Joker für einen weggeschossenen Ball verantwortlich machte. Das Problem: Nicht Beneking, sondern Mannschaftskollege Simon Denecke hatten den Ball weggepöhlt und teilte dies dem Schiedsrichter auch mit. Und Attermeyer nahm schließlich den Platzverweis zurück – weil Schröer ihm bestätigte, dass eben Denecke und Beneking der Übeltäter war.

„Eine super faire Geste“, freute sich Lutterbei. Mindestens ebenso freute sich der VfL-Coach natürlich über den „etwas glücklichen, aber nicht unverdienten“ Dreier. Gerade angesichts der kommenden Aufgaben: Mit Brochterbeck und Riesenbecks Reserve warten zwei echte B-Liga-Schwergewichte.

VfL Ladbergen II – VfL Eintracht Mettingen II 3:2 (0:1)
0:1 Wierlemann (4.), 1:1 Jahn (49.),
2:1 Schröer (61.), 3:1 Bücker (75.),
3:2 Uphaus (84.)