Die Mentalitätsmonster schlagen wieder zu

von Julian Schimmöller

(28.10.19) Lange Zeit schien es am Freitagabend im Spitzenspiel zwischen den dritten Mannschaften von Arminia Ibbenbüren und Recke, dem Tabellenvierten und dem Tabellenzweiten, auf eine Punkteteilung hinauszulaufen. Dann jedoch schlugen die Hausherren ganz spät noch einmal zu, gewannen dadurch mit 2:1 (1:1) und überholten damit den TuS. Die Arminen stehen damit als Aufsteiger aktuell auf Platz drei, eine dicke Überraschung!

Einer der Hauptgründe: Die Wahnsinnsmoral der Truppe von Sebastian Schomaker. „Ich bin jetzt seit ungefähr neun Jahren im Trainergeschäft, aber so eine hungrige Mannschaft hatte ich wohl noch nie“, schwärmt der Coach. Nachdem Reckes Philip Eßlage wegen einer Notbremse vom Platz flog (60.), konnten die Arminen aus der Überzahl lange keinen Profit schlagen. Doch die Hausherren darf man halt nie abschreiben: Fünf Minuten vor Schluss köpfte Nico Kreyenkötter noch knapp vorbei, in der Nachspielzeit setzte sich dann Florian Schomaker nach Steilpass von Tobias Heeke gegen zwei Leute durch und traf zum umjubelten Siegtreffer (90.+1).

Recke hadert

Reckes Coach Wayne Wullkotte sah den Torschützen in „abseitsverdächtiger Position“, nicht der einzige Grund, warum er die Niederlage als unglücklich empfand: „Wir haben auch in Unterzahl wenig zugelassen, ein Punkt wäre definitiv verdient gewesen.“ Zumal auch in Unterzahl Steffen Tenberg noch eine gute Chance zur Recker Führung liegen ließ. Auch Schomaker sprach im Nachhinein von einem „etwas glücklichen Sieg, im Großen und Ganzen wäre auch eine Punkteteilung gerecht gewesen.“

Dass das Spiel überhaupt so eng war, hatte sich anfangs nicht angedeutet. Recke verpennte den Anfang komplett, Arminia war klar besser und ging nach Foul an David Schlingmann durch einen Elfmeter von Sven Tebbe folgerichtig in Führung (5.). Nach nur 20 Minuten stellte Wullkotte erstmals um, fortan war der TuS besser im Spiel. Hendrik Dresselhaus hatte bei einem Lattentreffer zunächst Pech, überwand Michel-Wellermann im Arminen-Tor dann aber doch noch mit einem Distanzschuss (29.).

Fortan lieferten sich die Kontrahenten ein Duell auf Augenhöhe, beide Defensivreihen ließen wenig zu. In Überzahl hatten die Arminen dann letztlich das nötige Quäntchen Glück, um den Dreier zu holen. Recke hingegen war in vielerlei Hinsicht gefrustet: Neben der bitteren Niederlage holte sich in der letzten Minute auch Goalgetter Dresselhaus einen Platzverweis ab, als er sich mit unangebrachter Wortwahl („Wie kann man so doof sein?“) über ein Foulspiel eines Mitspielers aufregte und mit Gelb-Rot vom Platz flog (90.+4).

DJK Arminia Ibbenbüren III – TuS Recke III 2:1 (1:1)
1:0 Tebbe (FE, 5.), 1:1 Dresselhaus (29.)
2:1 Schomaker (90.+1)

Bes. Vorkommnisse: Rote Karte für Reckes Eßlage (Notbremse, 60.), Gelb-Rote Karte für Reckes Dresselhaus (Meckern, 90.+4)