Lücke verlängert - und will hoch hinaus

Von Julian Schimmöller

(28.01.21) Vor dieser Saison übernahm Nino Lücke - zuvor A-Jugend-Trainer - die zweite Mannschaft beim SV Büren. Seine Bilanz bisher kann sich sehen lassen: Sieben Spiele, 13 Punkte und Platz fünf stehen aktuell zu Buche. Kein Wunder also, dass Lücke auch in der kommenden Saison beim SVB auf der Kommandobrücke steht. "Das Konzept hier ist gut, die Bedingungen stimmen und mit den Jungs macht es großen Spaß", fühlt Lücke sich pudelwohl. Auch Co-Trainer Jan Winter bleibt an Bord.

Lückes gute Arbeit blieb auch anderswo nicht unbemerkt, ein U19-Bezirksligist fragte an, auch bei einem A-Ligisten war der 28-Jährige im Gespräch. Doch allein schon aufgrund der familiären Situation mit zwei jüngeren Kindern wollte der Übungsleiter nicht noch mehr Aufwand betreiben, zumal er in Büren fest verwurzelt ist. Höherklassig arbeiten, damit kann sich Lücke prinzipiell aber anfreunden - am liebsten mit seiner aktuellen Truppe: "Vielleicht können wir es ja mittel- bis langfristig schaffen, zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte mit der Reserve in der A-Liga zu spielen."

Vielversprechende Talente für die Erste

Ambitionierte Worte, gerade wenn man bedenkt, dass Büren in der Vorsaison eher im Abstiegskampf steckte, ehe die Saison abgebrochen wurde. Doch das sieht aktuell ziemlich anders aus und auch angesichts der Altersstruktur mit vielen jungen Spielern sagt Lücke: "Aktuell ist das noch kein Thema, aber in zwei oder drei Jahren wollen wir schon ganz oben in der Liga mitspielen. Das Potenzial ist da." Aktuell orientiere man sich aber eher noch daran, im oberen Drittel zu landen.

Natürlich ist bei einer zweiten Mannschaft aber nicht nur der sportliche Erfolg, sondern auch die Entwicklung der Spieler wichtig, wie Lücke betont: "Die Spieler aus der U19 über zweite an die erste Mannschaft heranzuführen, ist natürlich ein großes Ziel." Da Lücke nicht nur Trainer der Zweiten, sondern auch Teammanager der ersten Bürener Mannschaft ist, hat er quasi alles im Blick. Es heißt also etwas, wenn er sagt: "Zwei, drei Jungs mit Perspektive haben wir dabei."

Namentlich nennt Lücke dabei Justino Schober, Julian Krehenbrink und Tom Latocha. Letzterer ist vor allem in der Innenverteidigung beheimatet, Krehenbrink "ein typischer Sechser" (Lücke) und Schober ein Mann für die offensiven Positionen. Was alle drei auszeichnet? "Sie haben den nötigen Willen", lobt Lücke die Einstellung der Youngsters, die auch in dieser Saison schon bei Trainingseinheiten oder Testspielen der Ersten mitmischten.

Erfahrung für Trainerteam und Kader (?)

Wann es soweit ist, dass Spieler aufrücken, ist nicht absehbar, für die kommende Saison plant Lücke aber erst einmal quasi ausnahmslos mit allen Akteuren des aktuellen Kaders. Ganz zur Freude des Übungsleiters: "Eigentlich war dieses Jahr als Findungsjahr geplant, aber durch Corona wird sich das wohl verschieben. Es ist also gut, dass wir noch mehr Zeit bekommen, um zusammenzuwachsen." Einzig Max Gründel wird aufgrund eines Hausbaus kürzer treten und nur noch beim Training dabei sein.

Etwas tun am Kader könnte sich aber dennoch: Zum einen sind Gespräche mit einem weiteren Co-Trainer - laut Lücke "ein alter Hase aus dem Osnabrücker Raum" - weit fortgeschritten, es sieht gut aus. Sollte es mit dem Neuzugang für das Trainerteam klappen, bringt dieser voraussichtlich auch noch zwei aktive Spieler mit. Und auch offensiv soll nochmal Qualität und Erfahrung ins junge Team kommen: Lücke verhandelt mit einem Stürmer, der aktuell in Niedersachsen Bezirksliga spielt. "Er möchte kürzer treten und wohnt direkt hier am Sportplatz", erklärt der Coach. Ein potenzieller Neuzugang, der aktuell zwei Klassen höher spielt - viel deutlicher könnte man seine Ambitionen wohl nicht unterstreichen.