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Kreisliga B2 TE

Keine Frau, die Angst hat: Irena Geric. Foto: Preußen Lengerich

Cheftrainerdebüt mit vollem Rückhalt


Von Julian Schimmöller

(13.08.20) Wenn unsere Recherche keine Lücken aufweist, sorgt die Reserve von Preußen Lengerich in der kommenden Saison für ein Novum im Heimspiel-Land: Mit Irena Geric wird erstmals eine Frau eine Männermannschaft im Seniorenbereich als Chefcoach betreuen! Für die letztjährige Assistentin von Stefan Kilfitt, der seit Sommer Ladbergens erste Mannschaft coacht, ist es zugleich auch die erste Station als Cheftrainerin überhaupt.

Bange ist Geric vor der neuen Aufgabe aber nicht: "Gerade die Jungs, die mich aus dem letzten Jahr bereits kennen, stehen voll hinter mir. Im Team wie auch im Verein genieße ich großen Rückhalt." Den habe sie sich ein stückweit im letzten Jahr erarbeitet - geschenkt bekam sie nichts: "Am Anfang dachten schon einige, ich hätte ja eh keine Ahnung. Da musste ich mich erst beweisen, habe auch häufiger mal mittrainiert. Da haben dann alle schnell gemerkt, dass ich auch kicken kann und Ahnung habe." Nicht umsonst kickte Geric für den FFC Heike Rheine vor einigen Jahren in der ersten und zweiten Liga.

Mehr Entscheidungen, mehr Verantwortung

Mit der neuen Cheftrainer-Rolle fällt das Mittrainieren eher weg - nicht die einzige Umgewöhnung: "Ich habe jetzt natürlich deutlich mehr Verantwortung, treffe eigene Entscheidungen und bestimme die Trainingsinhalte." Im vergangenen Jahr habe sie unter Kilfitt vor allem viel gelernt, wovon sie jetzt profitiere. Kilfitt war es auch, der sie nach Lengerich lotste: Beide kannten sich privat, der letztjährige Cheftrainer überzeugte Geric dann trotz Wohnsitz und Arbeit in Rheine im vergangenen Jahr von den Preußen.

Nun ist ihr Förderer weg, alleine auskommen muss sie aber natürlich trotzdem nicht: Mit Felix Jacob unterstützt sie ein weiterer Rheinenser, mit dem Geric bei Decathlon gemeinsam arbeitet. "Er ist das passende Gegenstück zu mir", ist sich Geric sicher. Jacob sei ein ruhiger und kommunikativer Typ. Außerdem bringe er eine besondere Ausstrahlung mit: Jacob fehlt seit einem Autounfall in jungen Jahren der linke Unterschenkel, was ihn aber nicht an der Ausübung verschiedenster Sportarten (Fußball, American Football, Rennrad) hindern konnte. Kein Wunder, dass Geric sagt: "Dass man Grenzen auch mal überwinden kann, strahlt Felix einfach aus."

Zusammenhalt steht über allem

Auch bezüglich der Aufgabenteilungen hat die 34-Jährige schon klare Vorstellungen: Während im Bereich Koordination und Kondition Jacob über das größere Know-How verfüge und entsprechend Trainingselemente einbringen soll, will sie selber vor allem im taktischen und fußballerischen Bereich mit dem Team arbeiten. Das Allerwichtigste sei aber noch etwas Anderes: "Der klare Fokus liegt erstmal auf dem Teambuilding. Die Jungs sollen erstmal zusammenwachsen, gute Einzelspieler alleine bringen uns nicht weiter."

Der Respekt untereinander - sowohl zwischen Trainer und Mannschaft als auch unter den Spielern ist Geric enorm wichtig. Darauf achtet sie penibel, dementsprechend selten bekomme sie dann auch Sprüche wegen ihres Geschlechts: "Hier und da kommt das vor, klar. Aber ich bin auch nicht auf den Mund gefallen, deshalb komme ich damit gut klar. Und im Endeffekt wissen auch die Jungs meist schnell, das ich am längeren Hebel sitze."

"Kleine Diven" bei den Männern

Der Respekt untereinander, der Zusammenhalt im Team - das musste Geric manch einem Spieler doch erstmal eintrichtern: "Tatsächlich sind die Männer auf dem Platz oft kleine Diven und wollen nur spielen, statt sich an Vorgaben zu halten." Das hätte sie bei den Frauen als Spielerin anders erlebt: "Da gibt es oft einen anderen Teamspirit, alles ist viel organisierter." Ein weiterer Unterschied: "Häufig ist die Selbsteinschätzung bei den Frauen besser."

Bei den Männern hingegen sei vor allem das Tempo und die Intensität nochmal deutlich höher. Ein Jahr hatte Geric Zeit, sich daran zu gewöhnen, nun fühlt sie sich bereit für die neue Aufgabe, die sie mit einem klaren Ziel angeht: "Es geht zunächst einmal um den Klassenerhalt." Darüber hinaus wolle sie als Trainerin natürlich auch die Mannschaft, in der auch viele junge Spieler dabei sind, weiterentwickeln.

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