Unterdörfel ist zufrieden - und will doch mehr

Von Julian Schimmöller

(22.01.21) Vor der Saison sagte uns Markus Unterdörfel, dass es schön wäre, mal nicht gegen den Abstieg zu spielen. Was das angeht ist der Coach von Grün-Weiß Lengerich mit seinen Mannen bis zur Unterbrechung voll auf Kurs gewesen: Zwölf Punkte sammelten die Lengericher aus acht Spielen, das reicht für Tabellenplatz sechs - oberes Mittelfeld also. "Ich bin tendenziell gut zufrieden mit dem bisherigen Verlauf, wie haben uns deutlich verbessert in der Liga", kommt Unterdörfels vorläufiges Saisonfazit deshalb auch wenig überraschend.

Zahlreiche Neuzugänge gab es vor der Saison, der neue Konkurrenzkampf macht sich bezahlt. Auch qualitativ helfen die Neuzugänge weiter, wie Unterdörfel betont: "Die neuen Jungs haben quasi alle gut eingeschlagen." Lars Meckelholt, der von der ISV-Reserve kam, ist als Sechser mit fünf Toren bester Torschütze bei Grün-Weiß und ebenfalls absolut einverstanden mit dem bisherigen Saisonverlauf: "Es lief genau so, wie wir uns das vorgestellt haben." Auch weitere Neue wie Erdem Adam oder Simon Kisker spielen eine wichtige Rolle, hervorheben mag der Coach Unterdörfel da sowieso keinen: "Wir kommen über das Kollektiv, im Training sieht es bei allen richtig gut aus."

Laufwunder halten die Motivation hoch

Training ist aktuell ja so eine Sache, Teameinheiten sind schon lange nicht mehr möglich und bis zum Restart wird sicherlich auch noch einige Zeit vergehen. In diesen Zeiten fit zu bleiben, erfordert folglich eine hohe Eigenmotivation der Spieler, das weiß auch Unterdörfel: "Wer Bock hat, der tut auch was. Da ist egal, was ich erzähle, ich bin ja nicht der Vater..." Welch Glück, dass der Übungsleiter sich da auch keine große Sorgen machen muss: Die Mannschaft dokumentiert die Einheiten in einer Lauf-App und ist ziemlich aktiv. Selbst der ein oder andere Halbmarathon wurde schon eingetragen - durchaus eine Motivation, wie Meckelholt berichtet: "Wenn man seine fünf Kilometer läuft und dann in der App sieht, dass zwei andere 24 laufen, spornt das natürlich an, auch mehr zu machen."

Die Jungs haben also Bock, genau so geht es auch dem Coach: "Aktuell sieht es gut aus, in der nächsten Saison geht aber vielleicht sogar noch mehr." Gerade in der Offensive sieht Unterdörfel noch Verbesserungsbedarf, trotz ordentlicher 21 Tore in acht Spielen. Sein Motto: "Wenn wir vorne eins mehr machen, können wir uns hinten auch einen mehr erlauben." Wenn das Huub Stevens hören würde...

Helfen soll ab der kommenden Saison im Offensivbereich dann auch endlich Eray Adam: Der Youngster, der vor dieser Saison aus der A-Jugend von Ortsrivale Preußen Lengerich zu Grün-Weiß wechselte, laborierte bisher an einer Kreuzbandverletzung. In diesem Jahr will er aber nun wieder einsteigen und könnte zum Sommer hin wieder voll dabei sein. "Er wird auf jeden Fall nochmal eine Bereicherung für unsere Offensivabteilung darstellen", ist sich Unterdörfel sicher.

Noch keine Gespräche über die kommende Saison

Unterdörfel plant also munter für die kommende Spielzeit, in der der Übungsleiter auch weiter an der Seitenlinie stehen möchte: "Aus meiner Sicht spricht nichts dagegen, die Arbeit mit der Mannschaft macht richtig Spaß." Konkrete Gespräche habe es zwar noch nicht gegeben, alles andere als eine Fortführung der Zusammenarbeit käme nach aktuellem Stand aber überraschend, auch für den Coach: "Ich gehe davon aus, dass ich weitermache."

Auch die Mannschaft würde das begrüßen, wie Meckelholt verlauten lässt: "Ich hoffe, dass er bleibt, weil es mega Bock mit Markus macht. Er ist nah an der Mannschaft dran, ein sehr umgänglicher Typ, mit dem man auch mal quatschen kann." Auch was das Team angeht erwartet der Mittelfeldspieler, dass so ziemlich alle an Bord bleiben: "Ich habe von niemandem etwas anderes gehört und kann mir nicht vorstellen, dass jemand mit so einer Saison abschließen möchte. Wir wollen uns spielerisch weiterentwickeln, da waren wir auf einem guten Weg und den möchten wir nach Corona dann auch so fortsetzen."