Mersch zieht Ladbergen früh den Zahn

Von Julian Schimmöller

(15.09.20) Dank eines 6:2 (4:1)-Heimerfolgs über die dritte Mannschaft vom VfL Ladbergen steht der BSV Brochterbeck nach zwei Spielen bei der Maximalausbeute von sechs Punkten. Die Gäste verpennten dabei vor allem die erste Hälfte und lagen frühzeitig deutlich zurück. Während VfL-Coach Tim Lutterbei deshalb kritisierte, dass die halbe Stunde "ein Totalausfall" gewesen sei, war auch Brochterbecks Trainer Fritz Puhle trotz des deutlichen Erfolgs nicht zufrieden mit seiner Elf.

"Es geht mir richtig auf den Keks, dass wir bei einer Führung mehrere Gänge zurückschalten und leichtfertig Gegentore herschenken", wetterte Puhle. Sein Team war durch einen frühen Doppelpack von Nicolas Mersch, der zweimal nach Ecken von Pitt Hoge zur Stelle war (7., 11.), schnell auf die Siegerstraße eingebogen. Nachdem Christian Dierkes mit einem Schuss von der Sechzehnerkante das 3:0 erzielte (19.), begannen die von Puhle angezählten Nachlässigkeiten. Ein "haarsträubender individueller Fehler" (Puhle) führte zum 1:3 durch Robert Dölling (22.).

Minnerup in den Giebel

Ein Lächeln entlockte Puhle dann das 4:1 von Daniel Minnerup: Aus rund 15 Metern schlenzte der Mittelfeldspieler den Ball in den Giebel, ein richtig schickes Tor (44.). Als Pitt Hoge unmittelbar nach Wiederbeginn ein Ladbergener Missverständnis zum fünften Brochterbecker Tor nutzte (46.), schien Ladbergen Böses zu blühen. Doch wieder ließ der BSV nach. "Da hatten wir massenhaft Fehlpässe und haben das Fußballspielen eingestellt", kritisierte Puhle scharf. Zur Wahrheit gehört aber auch: Ladbergen stabilisierte sich im zweiten Durchgang mehr und mehr und war nun besser im Spiel.

Für die Leistungssteigerung belohnte sich Ladbergen zumindest noch mit einem zweiten Treffer durch Rohat Abbas (50.), den Schlusspunkt zum 6:2 setzte dann kurz vor Ende der Partie Brochterbecks Joker Michi Bäumer mit einem kuriosen Tor: Sein Schuss, der mehr ein Kullerball war, rutschte Louis Haarlammert durch die Flossen und schaffte es so gerade noch hinter die Linie (90.).

"Das letzte Tor passte zum Spiel, das war heute insgesmat irgendwie komisch", war Puhle trotz des Brochterbecker Siegs nur bedingt zufrieden. Lutterbei auf Ladbergener Seite wollte auf die Seinen nicht noch draufhauen und zog lieber das Positive aus dem Spiel: "Der Blick geht jetzt nach vorne: In der zweiten Hälfte waren wir besser im Spiel, darauf können wir aufbauen."

BSV Brochterbeck - VfL Ladbergen III 6:2 (4:1)
1:0 Mersch (7.), 2:0 Mersch (11.)
3:0 Dierkes (19.), 3:1 Dölling (22.)
4:1 Minnerup (44.), 5:1 Hoge (46.)
5:2 Abbas (50.), 6:2 Bäumer (90.)