Röhl wandelt auf den Spuren von Gilhaus

Von Fabian Renger

(07.09.21) Fünf Teams der B2 gewannen ihre beiden Auftaktspiele, während fünf Teams noch ohne Zähler da stehen. Ein Auftakt, den man aber nicht überbewerten sollte. Auffällig: Saerbeck traf endlich mal in die Bude, während Leeden-Ledde dies nicht schaffte. Westerkappeln und Brochterbeck wurden derweil ihrer Favoritenrolle gerecht.

Quickies, 2. Spieltag

Falke Saerbeck II - GW Lengerich 5:1 (2:0)
Liebe Konkurrenz, gebt gut Acht, denn die Falken haben wieder einen Torjäger zum Leben erwacht! Sebastian Röhl war zuletzt im Urlaub. Auf Malle. Mit der Familie. Drüben hat er wohl ordentlich Zielwasser eingeatmet. Vier Tore steuerte er nun gegen GW Lengerich bei. Was für ein Saison-Einstand für den gelernten Stürmer. Vielleicht wandelt Röhl ja künftig auf den Spuren von Falkes letztjährigem Sturmbomber Henry Gilhaus. Der traf im Vorjahr bei seinem ersten Saisonspiel auch satte viermal und war letztlich mit 13 Hütten erfolgreichster Liga-Schütze.

Weil Falkes Keeper Philip Große Glanemann seiner Mannschaft vor allem in der ersten Hälfte mächtig oft den Allerwertesten rettete, ging es mit einem relativ beruhigenden Vorsprung in die Kabine. "In der Pause gabe es eine Ansage für die Jungs, enger zu stehen", monierte Falkes Coach André Hansmeier die defensive Durchlässigkeit. Seine Jungs gehorchten kurzzeitig und erhöhten fix auf 5:0 - u.a. glänzte Jannes Ludwig mit einer schönen Vorlage durch die Schnittstelle -, danach setzte allerdings wieder der Schlendrian ein. "Wir waren nicht mehr zu 100 Prozent konzentriert bei den Leuten. Wenn der Torwart vorher so super hält, darf man den als Mannschaft so nicht bestrafen, sondern muss ihn belohnen", so Hansmeier. "Aber was will man sich bei einer 5:0-Führung beschweren...?"
Tore: 1:0 Röhl (2.), 2:0 Röhl (44.), 3:0 Röhl (52.)
4:0 Puckert (55.), 5:0 Röhl (58.)
5:1 Kisker (78.)

SC Halen II - BSV Leeden-Ledde 2:1 (2:1)
Manuel Wallenhorst konnte einem Leid tun. "Die Jungs haben alles reingehauen und umgesetzt, was wir wollten, nur wollte kein Tor mehr fallen", ärgerte sich Leedens Coach schwarz nach dem Match in Halen. Das Spiel begann super. Alex Sandkämper eroberte die Kugel und spielte zu Jonas Gröning in die Spitze. Der machte einen Verteidiger kalt und versenkte die Kugel unten links - 0:1. Doch dann ging das Ding nach hinten los. Zwei Minuten drauf drehte Timo Freund einen Eckstoß direkt (!) zum 1:1-Ausgleich rein. BSV-Schnapper Jan Schulte-Loose weilte wohl gedanklich noch im just beendeten Urlaub. Nach einem unspektakulären Hin und Her folgte das 2:1. Ein Freistoß aus 30 Meter rutschte irgendwie an allen vorbei in die Maschen. Timo Freund, dieses Genie!

"Das waren deren beiden einzigen Gelegenheiten", erzählte Wallenhorst, der zur zweiten Hälfte auf 3-4-3 umstellte und seine Mannschaft früh anlaufen ließ. "Das war dann wie beim Handball, wir haben nur auf deren Tor gespielt..." Einzig der Ertrag fehlte. Mal gab's Freistoß für den BSV statt Elfmeter, mal schloss Tom Boße mit dem schwächeren linken Schlappen ab. Es war zum Mäusemelken. "Wir waren zu doof, das Tor zu machen", so Wallenhorst, der seiner Elf sonst nichts vorwerfen konnte.
Tore: 0:1 Gröning (7.), 1:1 Freund (9.)
2:1 Freund (31.)

Eintracht Mettingen III - BSV Brochterbeck 2:5 (1:3)
"Wir waren von Anfang an konzentriert." Fritz Puhle, Coach des BSV Brochterbeck, trainiert in jedem Fall keine fußballerischen Langschläfer. In der vorigen Woche hatte seine Elf nach neun Minuten bereits 4:1 geführt. Jetzt waren es nach 15 Minuten immerhin wieder zwei Hütten. Allerdings ließ sich der BSV zweimal im Laufe des Spiels übertölpeln. "Das waren beides individuelle Fehler", erklärte Puhle. Die eigenen Tore: Meistens fein säuberlich herausgespielt. Abgesehen vom ersten. Nicolas Mersch traf da per Kopf nach einem Eckstoß. "Das war eine geschlossene Mannschaftsleistung", erfreut sich Puhle aktuell an einem tollen Teamspirit. "Ich glaube, wir können damit eine Menge erreichen."

Ein kurzes Wort noch zum Doppel-Torschützen Martin Refisch. Er zog aus Schleswig-Holstein nach Tecklenburg. Im hohen Norden spielte er einst beim Heider SV II, dessen Erste kickt aktuell immerhin Regionalliga. "Er hat sich selbst angeboten und wird auf kurz oder lang sicherlich zum Stamm gehören. Der erste Eindruck war, dass er gut dazu passt", so Puhle über den Mittelfeld-Mann. Am wohlsten würde Refisch sich im Zentrum fühlen, dort ist Brochterbeck aber edel besetzt. Daher kommt Refisch derzeit eher auf der Außenbahn zum Einsatz. Der Spitzenreiter aus Brochterbeck muss bereits am Mittwochabend bei Lienens Zwoter ran.
Tore: 0:1 Mersch (4.), 0:2 Minnerup (15.),
1:2 Mohamed (22.), 1:3 Bäumer (27.)
1:4 Refisch (69.), 1:5 Refisch (72.)
2:5 Suray (78.)

Westfalia Westerkappeln - SV Büren II 4:2 (1:1)
Ein umstrittener Handelfmeter brachte Büren letztlich aus dem Tritt. "Das war eine absolute Frechheit. Vorher will der Schiri auf Abseits pfeifen und pfeift dann auf Handelfer, obwohl Tom Latocha seine Hand flach auf seiner Brust liegen hatte und dann abgeschossen worden ist", wütete SVB-Coach Nino Lücke. Gemeint war die Szenerie nach 20 Minuten. Seine Mannen waren vorher nach einem sauber vorgetragenen Angriff durch Berkay Inci in Front gegangen (Vorlage Noel Casas). Kappeln hatte zwar die Spielkontrolle, aber ließ den Ball in den Augen von Westfalias Trainer Jens Hollmann zu wenig zirkulieren. Da half der strittige Elfmeter-Pfiff sehr. Auch Hollmann, der zwar eine schlecht Sicht auf die Aktion hatte, bezeichnete den Pfiff als eher glücklich. Man muss Schiri Hamdi Acar jedoch definitiv zugute halten, dass bei der Handspiel-Regel eh niemand mehr durchblickt...

"Die ersten 20-30 Minuten waren stark, allerdings haben wir dann den Faden verloren", so Lücke. Bis kurz nach Wiederbeginn hielt sein Team das Remis, dann wurde es innerhalb von drei Minuten beinahe erledigt. Beim Eigentor half Büren selbst tatkräftig mit, das 3:1 war schließlich bockstark über die Außen ausgespielt und mit welchem Timing und Laufweg Jason Klabisch in die Box reinlief, das hatte was. "Chapeau an Westerkappeln", lobte selbst Lücke. Weil Kappeln einen Foulelfmeter spendierte (Hollmann: "Da waren wir zu blöd"), blieb es nochmal spannend. Büren kam zwar nochmal mit Ruhe vors Kappelner Tor, aber ohne Konsequenz und den richtigen Plan. Westfalia konterte derweil eiskalt zum 4:2. "Schöne Flanke, schöner Kopfball", so Hollmann über den Treffer zum Endstand von Kjell Barkhau.
Tore: 0:1 Inci (15.), 1:1 Ricker (20./HE)
2:1 Schürkamp (52./ET), 3:1 Klabisch (55.)
3:2 Latocha (69/FE), 4:2 Barkhau (86.)

Die weiteren Spiele vom Wochenende

SW Lienen II - VfL Ladbergen II 0:2 (0:1) [bereits am vorigen Mittwoch]
Tore: 0:1 Payyu (32.), 0:2 Loske (62.)

TGK Tecklenburg II - SC Dörenthe II 2:1 (0:1)
Tore: 0:1 Straten (19.), 1:1 Sundermann (52.)
2:1 Löneke (75.)

TuS Recke III - Preußen Lengerich II 1:3 (0:2)
Tore: 0:1 Kocaman (7.), 0:2 Hannemann (9.)
0:3 Akbas (75.), 1:3 Panreck (89.)