Ein Durchmarsch sondergleichen

Von Fabian Renger

(02.05.19) Eigentlich war das alles nicht geplant. Unter die ersten drei der Tabelle wollte Trainer Sebastian Schomaker mit der Dritten von Arminia Ibbenbüren ins Ziel einfahren. Das hätte dem Absteiger gereicht. Seit dem vergangenen Sonntag ist klar: Das Ziel hat die Truppe übertroffen. Sie steht als Aufsteiger in die Kreisliga B fest. Das ist natürlich akzeptabel.

"Aber wie die durchmarschiert ist durch die Liga...", da staunt selbst Arminias Fußballobmann Dennis Lammers nicht schlecht. 18 Siege fuhren die Arminen ein - in 18 Saisonspielen. Das ist inzwischen einmalig im Münsterland. Ungeschlagene Mannschaften gibt es noch einige, Teams mit ausschließlich Siegen auf dem Zählerstand gar keine.

Lammers freut sich immens drüber. Am Sonntag, als die Mannschaft den Aufstieg durch einen 3:2-Erfolg bei Stella Bevergerns Dritte perfekt machte, war er tagsüber unterwegs, ließ es sich abends nicht nehmen, der Mannschaft noch einmal persönlich gratulieren. Mit dem Planwagen ging's von Bevergern nach Ibbenbüren. Also nur auf dem Rückweg, versteht sich. "Das war schon eine feuchtfröhliche Sause am Sonntag", plaudert Schomaker aus dem Nähkästchen. Am Dienstag und auch am Mittwoch wurden auch die Restbestände vernichtet.

Nicht immer konsequent genug

Verdient hat es sich die Mannschaft. Bei so einem Ritt, keine Frage: Da darfst du zünftig feiern. "Das hätten wir uns nie erträumen lassen", berichtet Schomaker. Favoriten seien andere gewesen, Lienens Zweite oder Brochterbecks Zweite. Zum Dahinschmelzen war es daher nicht immer. Zuletzt siegte die Mannschaft zweimal 3:2 hintereinander, in Bevergern verschoss Leistungsträger David Schlingmann den ersten Elfmeter seit Jahren. "Die Konsequenz vor dem Tor hat uns ab und an mal gefehlt", blickt Schomaker auf so manches enge Duell zurück. Manchmal fehlten auch bis zu sechs Stammspieler, das musst du erst einmal kompensieren. Das schaffte die Truppe. Auch wegen ihres Wesens.

"Wir wollen die Serie nun natürlich fortsetzen bis zum Schluss", möchte Schomaker gar nichts verschenken. "Wir werden daher genauso weiter trainieren wie bisher, da ändern wir nichts. Und in der Kreisliga B werden wir genauso anpacken. Das macht uns aus, dass wir immer Bock haben." Das bestätigt auch der Obmann. "Die trainieren aus Platzgründen selbst zu dieser Jahreszeit noch auf Asche. Und das im Schnitt mit 13 bis 15 Mann", lobt Lammers die Mannschaft für deren positive Einstellung.

"Wir werden auch wieder ein Spiel verlieren"

Trotz des Daseins in der Kreisliga C. "Wir werden nächstes Jahr auch wieder ein Spiel verlieren", weiß Schomaker. Kaliber wie Westfalia Westerkappeln, Eintracht Mettingen oder Lotte II könnten warten. Das wird etwas anderes.  Immerhin: Die Truppe bleibt so bestehen, einige Jungs aus der A2 kommen hoch. Schomaker und sein Trainerkollege Mario Hahn machen indes weiter. Das verspricht Hoffnung auf mehr.

Hoffnungen auf eine kleine Fanta ohne Eis können sich die Männer derweil wohl keine mehr machen. Dies hatte Lammers den Schomaker-Boys einst versprochen - vorausgesetzt, die Truppe schafft im Schnitt sieben Tore pro Spiel. Danach sieht's nicht aus. Dazu bräuchte das Team noch 40 Stück in den kommenden vier Partien. Das wird nicht leicht. "Ich bin eigentlich kein Typ, der bei so etwas eine Ausnahme macht", will Lammers keine Kompromisse eingehen. "Aber vielleicht kann ich mir da ja noch was überlegen..."

Den Verein freut's

Für den derzeit in den Schlagzeilen stehenden Verein kommt so ein Erfolg zur rechten Zeit. "Wenn alles gut geht, haben wir dann nächste Saison die Erste in der Bezirksliga, die Zweite in der Kreisliga A, die Dritte in der Kreisliga B, die Vierte in der Kreisliga C. Dann könnten wir für jeden A-Jugendlichen etwas anbieten", findet der Obmann. "Das tut uns als Verein sehr, sehr gut!" Nicht nur ihm. Auch wenn das alles nicht unbedingt so geplant war.