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SV Cheruskia Laggenbeck: Raus aus dem Mittelmaß


Von Robert Wojtasik

(16.12.11) Auf Niemandsland hatte Heiko Becker keine Lust. Im dritten Jahr unter seiner Leitung hatte der SV Cheruskia Laggenbeck gerade die A-Liga-Saison 2010/2011 auf Platz zehn abgeschlossen. Zehn Siege, neun Unentschieden, elf Niederlagen. Torverhältnis 58:58 - mehr Mittelmaß geht nicht.

Wo die Reise hingehen solle, fragte Trainer Becker damals seine Spieler. "Ich wusste, dass mehr in der Mannschaft steckt", sagt er heute. Man beschloss, die arrivierten A-Ligisten zu ärgern. Gut ein halbes Jahr später hat Laggenbeck in 16 Spielen 35 Punkte gesammelt, nur vier weniger als in der gesamten letzten Spielzeit, und grüßt zur Pause von der Tabellenspitze.

Beim B2-Meister der Saison 2008/2009 tummeln sich eher weniger Filigrantechniker. "Wir kommen mehr über den Kampf und über die Gemeinschaft auf dem Platz", sagt Becker. Klar darf's hier und da auch mal ein Übersteiger sein, Erfolg haben die Laggenbecker aber durch ihre kompakte Formation, die Präsenz in den Zweikämpfen und das schnelle Umschalten nach der Balleroberung.

"Wichtig ist die Defensive"

Dienstags, donnerstags und freitags - drei Mal die Woche bittet Becker zum Training, lässt vor allem das kollektive Verteidigen einstudieren. "Nach vorne hat fast jede Mannschaft der Liga Qualität," erklärt er, "wichtig ist die Defensive." Sein verlängerter Arm auf dem Platz ist Libero und Co-Trainer Marc Wichmann. Über die Jahre rückte Wichmann, ursprünglich im offensiven Mittelfeld zu Hause, immer weiter nach hinten, überzeugt dort vor allem durch seine Spieleröffnung und sein Stellungsspiel. Für einen Libero ist Wichmann auf dem Platz jedoch eher ruhig.

Die Kommandos gibt ein anderer. "Bobo", wie die Laggenbecker ihren Torwart Björn Bosse nennen, staucht seine Vorderleute schon mal zusammen, wenn's in der Defensive nicht läuft. Und hapert's in der Offensive, hilft Bobo halt da aus, wie sein Öffnet internen Link im aktuellen FensterLast-Minute-Treffer gegen Dreierwalde belegt.

Variables Mittelfeld

Torgefahr soll auch Dominik Hoppe ausstrahlen. Der Kapitän agiert auf dem Platz als Hybrid aus Sechser und Achter. "Ich mag solche Bezeichnungen eigentlich nicht", sagt Becker, "Dominik ist defensiver Mittelfeldspieler." Mit Offensivdrang, denn das Laggenbecker Mittelfeld ist ein variables. Meint, dass die Spieler alle Freiheiten nach vorn haben, sofern denn die Positionen besetzt bleiben.

Ganz vorne wirbelt mit Marc Fisse einer der gefährlichsten Knipser der Liga. Zusammen mit seinem Sturmpartner Daniel Hintze, der zwar deutlich weniger Treffer auf dem Konto hat als Fisse, dafür aber teilweise "für zwei bis drei Leute läuft" (Becker), sorgt er stets für Alarm vor dem gegnerischen Tor.

Das hat sich rumgesprochen im Osten Ibbenbürens. In den letzten Heimspielen lockte Cheruskia immer gut 200 Zuschauer ins Stadion an der Jahnstraße. "Die Mannschaft bietet immer Spektatel", so Becker, "für mich manchmal zu viel." Zuletzt schwächelte der Herbstmeister, holte nur zwei Punkte aus vier Spielen. Für den Trainer kein Problem, "das muss man der jungen Mannschaft auch zugestehen."

Bei der abschließenden Frage nach den kurz- und langfristigen Zielen zögert Becker. "Den Aufstieg will man immer", heißt es zunächst. Zugleich sei die A-Liga durch den möglichen Abstieg von Teuto Riesenbeck, Westfalia Hopsten und der ISV im nächsten Jahr womöglich so attraktiv wie nie. Ob Becker überhaupt Lust auf Bezirksliga hat?



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