BSV mit zwei Helden und einem bitteren Verlust in die nächste Runde

Von Fabian Renger

(22.08.21) Ach du grüne Neune! Oder besser gesagt: Was war da denn los, Falke Saerbeck? Oder noch besser: Willst du ein exemplarisches Pokalspiel sehen, dann bittesehr. Der A-Ligist reiste zum B-Ligisten BSV Brochterbeck. Eine Halbzeit spielten die Klassenhöheren genau so wie sie sollten, sie führten 2:0. Nach der Pause ging alles den Bach runter. Kurz vor Schluss kassierte Saerbeck noch das 2:2 - um dann im Elfmeterschießen zu unterliegen. Aufregendes Drehbuch. 6:4 (2:2/0:2) hieß es aus offizieller Sicht. Die größten Brochterbecker Helden: Torwart Daniel Wieschebrock und Doppelpacker Sebastin Fölling. Bitter: Vorerst müssen die BSV'ler auf Goalgetter Pitt Hoge verzichten, der sich wohl schwerer verletzte...

Doch dazu später mehr. Zunächst zur Frage, warum Wieschebrock und Fölling zu Helden wurden. Ganz einfach. Wieschebrock parierte zwei Elfmeter im Elfmeterschießen. Saerbecks Marius Stallfort und Nils Miethe hatten das Nachsehen.  Fölling war derweil derjenige, der den entscheidenden letzten Elfmeter - Brochterbeck verwandelte alle vier Versuche - versenkte. Und Fölling war es auch, der in der 88. Minute von einem individuellen Fehler der Gäste profitierte und zum 2:2 einschoss. Spätes Glück. Aber ist ja nicht verboten. Wäre das alles nötig gewesen?

Erste Hälfte: Saerbeck macht alles richtig

Nein. "In der ersten Halbzeit haben wir genauso gespielt, um der Favoritenrolle gerecht zu werden", erzählte Saerbecks Coach Dragan Grujic. Der Ball lief, Saerbeck erarbeitete sich Chancen, spielte zum richtigen Zeitpunkt Bälle in die Tiefe. "So habe ich es mir vorgestellt", sagte Grujic. Marco Schubert staubte zum 1:0 ab, nachdem Paul Riethues den Pfosten getroffen hatte (24.). Felix Steuter zimmerte die Kugel aus rund 16 Metern zum 2:0 in die Maschen (35.), vorher hatte Saerbeck einen schönen Diagonalball gespielt.

Dann ging's in die Pause. "Und wie es dann so ist in den Köpfen, du denkst, das geht locker weg, aber das funktioniert nicht", wirkte Grujic ziemlich angefressen über den Auftritt seiner Jungs nach dem Seitenwechsel. Falke investierte viel zu wenig und bekam die Quittung in der Form eines ganz dummen 1:2. Ein Freistoß nahe der Mittelinie für Brochterbeck war angesagt, Saerbeck stand aber viel zu tief, der Ball kam in die Box, Nicolas Mersch köpfte ins Netz (48.).

Brochterbeck bekommt die zweite Luft - Hoge muss ins Krankenhaus

"Dann kriegten die Lust, immer mehr und mehr", berichtete Grujic. Zwischenzeitlich riss seine Elf zwar das Zepter nochmal an sich, aber zu kurz - mit einer passenden Krönung. Die Entscheidung zugunsten Saerbecks war nämlich quasi auf dem Silbertablett serviert. 85. Minute, Paul Riethues stand alleine vor Wieschebrock. Riethues hätte alles tun können - doch er schoss Wieschebrock an. Held, sagen wir ja. Genau wie später im Elfmeterschießen - und genau wie Fölling, der drei Minuten ja das 2:2 erzielte. Toll für den B-Ligisten.

Doch war es das alles wert? Der Krankenwagen kam zwischendurch, Pitt Hoge musste abtransportiert worden. Eine Verletzung am Knöchel scheint es wohl zu sein. Von dieser Stelle gute Besserung!

BSV Brochterbeck - Falke Saerbeck 6:4 n.E. (2:2/0:2)
0:1 Schubert (24.), 0:2 Steuter (35.)
1:2 Mersch (48.), 2:2 Fölling (88.)
Elfmeterschießen:
Für Brochterbeck trafen Mersch, Fölling, Manecke und Koliska
Für Saerbeck trafen Steuter und Jaspert; BSV-Torwart Daniel Wieschebrock parierte die Versuche von Nils Miethe und Marius Stallfort