Halverde und Ladbergen bieten prima Unterhaltung

Von Fabian Renger

(22.08.21) Bums mich! [Gruß an die 11 Freunde] Was für ein Spiel! Der SV Halverde aus der Kreisliga B empfing den A-Ligisten VfL Ladbergen zum Pokal-Erstrunden-Match. Das klingt jetzt möglicherweise nicht nach einem großem Kick, war es vielleicht auch rein fußballerisch betrachtet nicht. Ein Leckerbissen der anderen Sorte war es trotzdem. Spannend war's. Mit Szenen über Szenen, die wir jetzt mal kurz durchgehen müssen. Ladbergen war der Sieger der Partie. 4:3 (2:2) stand es aus VfL-Sicht nach 90 Minuten. Die mindestens eine Bewerbung aufs Tor des Monats geschrieben haben...

Ein sehr verkrampftes Spiel sei es gewesen, umschrieb VfL-Coach Stefan Kilfitt die Lage der Dinge im Nachgang. Der Platz am charmant gelegenen Platz in Halverde war nicht im besten Zustand, die Hausherren agierten dementsprechend eher mit langem Holz. Ladbergen war aber überhaupt nicht da, wirkte nicht bissig oder griffig. "Wir waren irgendwie immer einen Schritt zu spät", monierte Kilfitt vor allem ein großes Loch in der Spieltiefe. Zwischen Abwehr und Sturm passte das gesamte Gefüge nicht. "Wir mussten uns unsere Chancen hart erarbeiten", fand Kilfitt.

Zunächst aber musste er mit ansehen, wie die Hausherren in Führung gingen. Tobias Kalkmann erzielte das 1:0 (20.), später machte Florian Siebelmeyer das 2:1 mit einem irgendwie reinrutschenden Freistoß (41.) Dazwischen und danach gab es aber allerbeste Unterhaltung der Gäste auf mehreren Ebenen.

Beste Unterhaltung

Dem 1:1 von Mete Yilmaz war ein Zusammenprall von Heim-Schnapper Henning Tihen mit einem seiner Vorderleute vorausgegangen. Der Ball plumpste zu Boden, Yilmaz reagierte schnell und schob ein (37.). "Wenn er den nicht gemacht hätte, hätte ich ihn aus der Mannschaft geschmissen", feixte Kilfitt. Wen er definitiv nicht aus der Mannschaft schmeißen sollte, ist bekanntlich Simon Richter. Als Tihen in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs den Ball rausschlägt, landet die Kugel direkt vor der Flinte von Richter. Der fackelt nicht lange, weil er sieht, dass Tihen sich an der 16er-Kante aufhält. Tadaaa: 40 Meter und ab dafür - 2:2 (45+1.). Was für eine schöne Szene. Eine 40-Meter-Bogenlampe. Heerrlich. "Da musst du aber auch erstmal so wach sein und sofort schalten", lobte Kilfitt.

Der wischte sich in der Pause den Schweiß von der Stirn und gab seinen Jungs ein paar mahnende Worte mit auf den Weg. Der VfL kam nun deutlich besser rein ins Spiel, kontrollierte das Geschehen, erspielte sich viele Chancen. Yilmaz belohnte die Hausherren per Kopf mit dem 3:2 (51.) und später sorgte Louis Schlathölter für eine Erschütterung. Nach mehreren Querlegern und dem Weg über die Flügel schweißte die Nummer 18 der Gäste die Kugel regelrecht oben links in den Knick. "Richtig geiles Ding von Schlatti", heißt es dazu passenderweise in Ladbergens Liveticker bei fussball.de. Das 4:2 (72.) war aber noch immer nicht die Entscheidung.

Starker Rückhalt

Ladbergens gut aufgelegter Akim Midjiyawa beispielsweise rettete seiner Mannschaft ab und an den Hintern, er war reaktionsschnell und auch beim Mitspielen forsch dabei. In der wohl brenzligsten Situation lenkte er das Leder an die Unterkante der Latte (73.). Für die Hausherren reichte es schließlich so nur durch Kalkmann noch zum 4:2-Endstand (90+1.). Obwohl sie auch danach noch dran waren am Ausgleich und sich zu keinem Zeitpunkt aufgaben. "Über ein Elfmeterschießen hätten wir uns nach den letzten sieben, acht Minuten nicht beschweren dürfen", gestand Kilfitt. Gerade nochmal gut gegangen.

SV Halverde - VfL Ladbergen 3:4 (2:2)
1:0 Kalkmann (20.), 1:1 Yilmaz (37.)
2:1 Siebelmeyer (41.), 2:2 Richter (45+1.)
2:3 Yilmaz (51.), 2:4 Schlathölter (74.)
3:4 Kalkmann (90+1.)