Kreispokal 2021/22
Halen erreicht "größtes Spiel der Vereinsgeschichte"
Von Christian Lehmann
(19.11.21) Auch die älteren Mitglieder beim SC Halen können sich nicht daran erinnern, jemals im Endspiel des Kreispokals gestanden zu haben. Entsprechend euphorisch fiel der Jubel am Donnerstagabend aus, als feststand, dass dem Kreisligist eben dieses Novum gelungen war. Beim 3:1 (0:1)-Erfolg über den SV Büren litt Gästecoach Marcel Czichowski am meisten, obwohl - oder gerade weil - er Großteile der Partie nicht mitverfolgen konnte.
Erst in der 85. Minute kam der Coach am Hasenkamp an und sah, wie seine Mannschaft beim Stande von 3:1 für den SCH das Ruder nicht mehr herumreißen konnte. Zuvor hatte der erkrankte Coach mehrere Stunden auf das Ergebnis seines PCR-Tests gewartet, der glücklicherweise negativ ausfiel. Das Ergebnis aus Bürener Sicht allerdings auch. "Die Halener haben sogar angeboten, einen Bereich abzusperren oder das Spiel nach hinten zu verlegen. Das war eine faire Geste, musste aber gar nicht sein."
Co-Trainer Hildmann sieht "sehr gutes Fußballspiel"
Was Czichwoski in den Schlussminuten sah, bezeichnete er später als "Harakiri", über weite Strecken der Partie hatte sein Team aber eine sehr ordentliche Leistung geboten, wie uns Co-Trainer Edgar Hildmann bestätigte: "Es war ein sehr gutes Fußballspiel. Ich kann eigentlich gar nichts schlechtes sagen. Die Jungs waren heiß und gut eingestellt. Wir haben in der ersten Halbzeit ein hohes Pressing gespielt und 80 Prozent der Zweikämpfe gewonnen. Ich vermute, dass es am Ende auch an den fehlenden Kräften lag..."
Der Plan der Gäste war zunächst aufgegangen. Obschon Halen zu Beginn durch Kevin Wolff und Dominik Pieper gute erste Torgelegenheiten verzeichnete, gingen die Gäste nach 18 Minuten in Führung: Leon Höfner profitierte nach einem Standard davon, dass die SCH-Abwehr den Ball nicht vernünftig klären konnte, drehte sich in der Box und lochte zum 0:1 ein. Bis zur Pause ließen beide Teams nicht mehr viel zu.
Beuke trifft per Elfmeter
Der zweite Durchgang startete dann perfekt für die Hausherren. Stefan Seiler wurde nach einem Konter von SVB-Schnapper Sebastian Makowski im Strafraum regelwidrig gestoppt, den fälligen Elfer verwandelte Routinier Michael Beuke sicher (1:1/55.). "Danach kippte das Spiel", erklärte Hildmann. Nach Schnittstellenpass Beukes sorgte Pascal Scharnweber für den Treffer zum 2:1 (71.). Scharnweber kickt eigentlich in der Zweiten und war nur kurzfristig eingesprungen, weil die Gastgeber Personalprobleme hatten. "Dass er weiß, wo das Tor steht, war klar. Dass es direkt so gut geklappt hat, freut uns riesig", meinte Halens Coach Björn Jansson. Er freute sich noch mehr, als Kevin Wolff nach Steckpass von Patrick Lahme zum 3:1-Endstand getroffen hatte (82.). Danach war das Spiel gelaufen - und Halens erster Endspiel-Einzug perfekt. Die Bürener scheiterten erneut im Semifinale.
"Wir haben aus dem Ligaspiel vor zwei Wochen die richtigen Lehren gezogen und eine sehr gute Leistung gezeigt", lobte Jansson. "Gegen eine so starke Offensive nur so wenig zuzulassen, ist keine Selbstverständlichkeit. Das Finale ist für uns schon etwas besonderes, auch wenn einige Spieler den Pokal schon mit anderen Mannschaften gewonnen haben. Wir sind alle heiß darauf, das Ding jetzt auch zu gewinnen. Das wird wahrscheinlich das größte Spiel der Vereinsgeschichte."
SC Halen - SV Büren 3:1 (0:1)
0:1 Höfner (18.), 1:1 Beuke (55./FE),
2:1 Scharnweber (71.), 3:1 Wolff (82.)