Kreispokal
"Absolut wahnsinniges Spiel geliefert"
Von Mario Lacroix
(20.09.17) Im Duell der Tabellenführer hat B-Ligist Grün-Weiß Steinbeck den derzeitigen Kreisliga-A-Krösus und Pokalfinalisten von 2013 aus dem Wettbewerb gekegelt. Auf dem eigenen Platz verlor der SC Hörstel trotz 20-minütiger Überzahl mit 2:4 (2:2).
"Ich muss der Mannschaft von Nummer 1 bis 16 ein Kompliment machen", sagte der auch bei Siegen oftmals kritische Steinbecker Trainer Thomas Mersch. "Wir haben ein absolut wahnsinniges Spiel abgeliefert und den SC Hörstel in Grund und Boden gekämpft." Keine Widerrede von SCH-Coach Sebastian Bruns: "Steinbeck hat mehr gewollt und wir haben zu viele krasse Fehler gemacht. So haben wir verdient verloren."
Die Gäste überstanden den zu Beginn initiierten Angriffswirbel der Hörsteler einigermaßen unbeschadet und glichen im ersten Durchgang zweimal aus. Jeweils nach einem Foul an Ceddy Büchter nahm sich der Ausgebremste die Kugel und verwandelte zwei Strafstöße (30./39.). "Über einen Elfer kann man streiten, aber daran lag es nicht", sagte Bruns.
Brockmöller "nicht wie Jena"
Dessen Team sollte im zweiten Durchgang das Tempo forcieren, kassierte aber erstmal ein nicht alltägliches Gegentor. Nach einer Abseitsstellung der Steinbecker wollte Keeper Timo Rohlmann seinen Kollegen den Ball zur Ausführung zuspielen. Referee Marcel Kemmann hatte das Spielgerät aber schon freigegeben. Justin Brockmöller schnappte sich die Kugel und überwand Rohlmann zum 3:2 für Steinbeck (51.). "Das war nicht vergleichbar mit der Szene aus dem Spiel Meppen gegen Jena", stellte Mersch klar. "Es war kein unfaires Tor."
Kurz darauf wechselte Bruns die Stammspieler Thorsten Heger und Fabian Muthulingam ein. Mirco Heger blieb draußen, Stefan Seiler war gar nicht im Kader. Haben die Hörsteler den Gegner unterschätzt? Bruns: "Das sieht von außen vielleicht so aus. Aber die Spieler, die auf dem Platz standen, hatten es verdient und wir sind davon ausgegangen, dass sie eine gute Performance abliefern."
Rählmann kommt zu spät
In der 69. Minute dann der Wermutstropfen aus Steinbecker Sicht: Andy Rählmann legte sich den Ball auf Rohlmann zusteuernd zu weit vor, wollte den Ball mit dem langen Bein noch erreichen, kam zu spät und traf den grätschenden Keeper. Für Kemmann eine Rote Karte, für Mersch keinesfalls: "Sogar Timo Rohlmann und Thorsten Heger, der daneben stand, haben dem Schiedsrichter gesagt, dass er die Karte zurücknehmen soll." Bruns bestätigte die Version: "Gelb hätte es auch getan."
Gegen zehn unermüdlich ackernde Steinbecker fiel Hörstel überraschend wenig ein. Die Gäste hätten durch Julian Oelgemöller sogar eher den Sack zumachen können und taten dies eine Minute vor Ende der regulären Spielzeit: Jannes Determeyer sprintete von der Mittellinie los und schrieb das letzte Kapitel in diesem Pokalfight.
SC Hörstel - GW Steinbeck 2:4 (2:2)
1:0 Schoo (25.), 1:1 Büchter (30./FE),
2:1 Ar. Gashi (36.), 2:2 Büchter (39./FE),
2:3 Brockmöller (51.), 2:4 Determeyer (89.)
Rote Karte: Steinbecks Rählmann (69.)
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