Bomber Beyer wird zur tragischen Figur

Von Christian Lehmann

(21.08.19) Am Ende machte der beste Mann auf dem Platz das längste Gesicht. Timo Beyer hatte Schwarz-Weiß Esch im Kreispokal-Fight bei Westfalia Hopsten nach 0:2-Pausenrückstand per Doppelpack zurück ins Spiel gebracht. Die Krönung einer tollen Leistung verpasste der Offensivmann dann im Elfmeterschießen. Den entscheidenden Versuch Beyers beim 6:5 (2:2/2:0) parierte Hopstens Schlussmann Nick Lüttmann und sicherte damit seinem Team den Einzug in die nächste Runde. Esch-Trainer Bruno Kitroschat versuchte nach der Partie, seinen Fast-Matchwinner zu trösten.

"Er hat ein Bombenspiel gemacht. Das hat er nicht verdient", meinte Kitroschat, der zur Pause gar nicht mehr so recht an ein Elfmeterschießen geglaubt hatte. "Aber wir wussten, dass es nochmal eng werden kann, wenn wir ein Tor machen." Und genau das gelang den Gästen im zweiten Durchgang, in dem sie den Gegner deutlich früher attackierten. "Damit sind die Hopstener überhaupt nicht klar gekommen", meinte Kitroschat.

Meyer verschießt Elfmeter

Beginn wir aber von vorn an diesem launigen Pokalabend. Schon nach drei Minuten gab's nämlich den ersten Aufreger. Kitroschat war noch im Plausch mit Hopstens neuem Trainer Frank Greiwe, da ertönte nach einem Foul an Simon Richter auf Höhe der Sechzehnerkante ein Elfmeterpfiff. "Geht in Ordnung", sagten beide Trainer übereinstimmend. Eschs Kapitän Sebastian Meyer, der nach vier Wochen Flittern erstmals wieder beim Team war und ebenso wie Andre Jostmeier Spielpraxis erhalten sollte, schnappte sich den Ball - und scheiterte an Lüttmann (3.). Kitroschat wollte nicht schimpfen: "Es ist ja auch ein gutes Zeichen, dass er sofort Verantwortung übernimmt."

Trotzdem hatte Schwarz-Weiß in der Folge Probleme, Hopstens Neuzugang Leon Schrey schoss mit einem Doppelpack (15./44.) einen komfortablen Pausenvorsprung heraus. "Er schießt aus jeder Lage", sagt sein Mitspieler Alex Pruß. Dann drehte Beyer auf. Zunächst gab es wieder einen Strafstoß. Wieder war Simon Richter gefoult worden, wieder gab es keine Diskussionen. Diesmal trat Timo Beyer an - 2:1 (58.) Den 2:2-Ausgleich erzielte er dann aus knapp 20 Metern mit einem satten Strahl (60.) Lüttmann verhinderte anschließend einen weiteren Beyer-Treffer in der Schlussphase (80.). "Esch war mit Ausnahme des Elfmeters in der ersten Halbzeit nicht vor unserem Tor. In der zweiten Hälfte ist uns dann ein bisschen die Konzentration flöten gegangen. Vielleicht hat uns auch etwas die Luft gefehlt", mutmaßte Pruß. "Es brannte bei Hopsten. Wir hätten es verdient gehabt, nach 90 Minuten als Sieger vom Platz zu gehen", meinte Kitroschat.

Aber wie das halt so ist mit der Gerechtigkeit im Sport... Im Elfmeterschießen schlug das Pendel für Hopsten aus. Zwar trafen Sebastian Meyer, Sebastian Schnetgöke und Daniel Ungruhe für Esch, weil aber Tilo Lindemann und eben Beyer das Fortüne fehlte, jubelte die Westfalia. Pruß, Lennart Knoop, Steffen Roling und Max Mause trafen für die Hausherren, Basti Stappers Fehlschuss rächte sich so nicht.

Westfalia Hopsten - SW Esch     6:5 n.E. (2:2/2:0)
1:0 Schrey (15.), 2:0 Schrey (44.), 
2:1 Beyer (58.), 2:2 Beyer (60.)

Hier geht's zu den Paarungen der ersten Pokalrunde...