Standardspezialisten in Ladbergen

Von Alexander Eckrodt

(16.09.20) In Ladbergen haben die Standardspezialisten zugeschlagen. Alle drei Tore am Pokalabend fielen nach Standards. Das glücklichere Ende hatte dann der VfL Ladbergen, der auf dem eigenen Kunstrasenplatz 2:1 (1:1) gegen Eintracht Mettingen gewann. "Mit dem Spielverlauf hadere ich", meinte Mettingens Coach Tobias Stenzel. Am ersten Spieltag endete diese Begegnung in der Kreisliga A noch 3:3.  

Eintracht Mettingen war von Beginn an voll in der Partie. Schon sehr früh gingen die Gäste deshalb auch in Führung. Glenn Schröer erzielte per direkt verwandeltem Freistoß das 1:0 für die Eintracht (7.). "Den hat er sehr gut gemacht", gestand auch Ladbergens Trainer Stefan Kilfitt. "Da haben wir nach wenigen Minuten schon gezittert", ergänzte er. In der Folge verpasste es Mettingen, ein weiteres Tor nachzulegen. Torschütze Schröer und Mirko Baune scheiterten am guten Ladbergener Torwart Abdoul Midjiyawa. "Nach dem Gegentor war er erst etwas verunsichert, aber er hat sich dann schnell gefangen", erklärte Kilfitt. 

Ladbergen zeigt Kampfgeist

Ladbergen kämpfte sich aber mit der Zeit immer besser ins Spiel und hat ebenfalls einen guten Freistoßschützen. Steffen Weitkert legte sich den Ball in halblinker Position bereit und hämmerte die Kugel in den rechten Knick. Mettingens Schnapper Robert Baune war in der Situation chancenlos (37.). Dem Freistoß ging aber eine strittige Freistoß-Entscheidung voraus. "Erst steht einer von Ladbergen vorher im Abseits und dann spielt mein Spieler den Ball", sagte Stenzel. Auch eine weitere Entscheidung sorgte für Diskussionen. Bei einer Pressschlag-Situation traf Mettingens Florian Lagemann den Ausgleichschützen Weikert am Schienbein und bekam die Rote Karte (44.). "Für mich ist das eine zu harte Entscheidung", so Stenzel. Kilfitt stimmte zu: "Ich glaube eine Gelbe Karte und eine mündliche Verwarnung hätten gereicht." Besonders bitter: kurz vor seinem Platzverweis traf Lagemann nach einer Ecke nur die Latte. 

So ging es aber mit einem 1:1 in die Pause und Ladbergen hatte nun einen Spieler mehr auf dem Feld. Das nutzte Kilfitts Team auch, um noch mehr zu stören und den Spielfluss von Mettingen weiter zu unterbinden. "Wir haben uns auf Konter konzentriert", erklärte Ladbergens Übungsleiter. In den zweiten Hälfte hatte Mettingen also immer noch oft den Ball, das Tor erzielte aber Ladbergen. Nach einem erneuten Freistoß kam der Ball zu Sandro Telljohann, der per Kopf zum 2:1 einnetzte (67.). "Das ärgert mich richtig, dass wir nach zwei Standards die Gegentore bekommen. Ich hätte es besser akzeptieren können, wenn wir in Unterzahl ausgespielt worden wären, aber so nervt es richtig", sagte Stenzel. 

In den letzten 20 Minuten setzt Mettingen Ladbergen nochmal ordentlich unter Druck und es war nicht zu erkennen, dann die Gäste einen Mann weniger auf dem Platz hatten. "Mit dem Ergebnis hadere ich am Ende. Nach 30 Minuten ist bei uns der Schlendrian reingekommen. In der zweiten Halbzeit kann ich meinen Spielern aber kaum einen Vorwurf machen. Wir waren trotz Unterzahl überlegen", fasste Stenzel das Spiel zusammen. Kilfitt ist nach dem Pokalerfolg natürlich gut gelaunt: "Letztendlich ist es eine kleine Überraschung. Wir sind über den Kampf gut ins Spiel gekommen. Es war ein richtiger Pokalfight mit viel Aggressivität im Mittelfeld, aber so muss ein Pokalspiel auch sein. Mettingen hat Klasse gespielt und es hätte auch anders ausgehen können."

VfL Ladbergen - Eintracht Mettingen 2:1 (1:1)
0:1 G. Schröer (7.), 1:1 Weikert (37.), 
Rote Karte für Mettingens Lagemann wegen Foulspiels (44.), 
2:1 Telljohann (67.)