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Krombacher-Pokal 2022/23

"Du kommst hier nicht vorbei": Yannick Persson (l.) macht sich breit und versperrt Lottes Kapitän Max Kremer den Weg. Fotos: Renger

Lotte muss sich mächtig strecken


Von Fabian Renger

(13.10.22) Es war nur eine kleine Randnotiz. Doch sie war irgendwie sinnbildlich für den Auftritt des SV Büren im Kreispokal-Halbfinal-Ortsderby gegen die SF Lotte. Es waren rund 65 Minuten gespielt, als sich Bürens Keeper Dany da Silva Ferreira einfach mal was traute. Nach einem Rückpass bekam er Druck von einem Lotteraner. Doch den Ball wegschlagen, weil da ein Oberliga-Kicker auf dich zugelaufen kommt? Nö. Kurzes Dribbling, kurze Finte und zack, lief der SFL-Akteur - es dürfte Nao Oriyama gewesen sein -  ins Leere. So viel Eier in der Buchse musst du erstmal haben. Am Ende setzten sich die SFL zwar mit 5:1 (2:1) durch. Doch was der SVB über weite Strecken des Spiels abspulte, das war allererste Sahne. Vor allem vorm Pausentee.

Bürens Coach Marcel Czichowski ordnete die Dinge nachher sogar wie folgt ein: "Ich finde, dass wir in der ersten Halbzeit über weise Phasen die bessere Mannschaft waren." Der A-Ligist die bessere Mannschaft gegen den Regionalliga-Absteiger? Echt jetzt? SFL-Coach Fabian Lübbers hatte dieser Analyse zumindest nicht viel entgegen zu setzen. "Die erste Halbzeit war nicht gut von uns. Den Klassenunterschied hat man auf jeden Fall nicht gesehen."

"Klassenunterschied hat man nicht gesehen"

Zu wenig sei es gewesen von seiner Elf. Das kann man so festhalten. Selten kam sie mal durch so wie beim 1:0. Fabian Golz netzte ein, Lotte kombinierte sich ausnahmsweise mal schnell Außen durch (9.). Geschockt waren die Bürener nicht. Sie hatten die größeren Gelegenheiten - vorher zur Führung, später zum Ausgleich. Zweimal standen sie alleine vorm Tor. Das 1:1 fiel folgerichtig. "Pedri" (Pedro Henrique de Souza Silva) ging rechts in den 16er rein und wagte sich ins Eins-gegen-Eins. Die Gästen behalfen sich mit einem Foulspiel. Schiri Maik Echelmeyer zeigte auf den Punkt. Sahin Günana verwandelte souverän (36.). Hochverdient.

Umso ärgerlicher, dass sich die Hausherren mit dem Halbzeitpfiff das 1:2 fingen. Es war eine Verkettung unglücklicher Ereignisse. Nach einem Einwurf zog der Favorit einen Freistoß. Da Silva Ferreira parierte in der Folge zweimal glänzend, erst im dritten Versuch brachte Max Kremer die Kugel im Netz unter (45+1.). Frust beim SVB, Erleichterung bei Lübbers. Der war absolut unzufrieden. Was genau hat gefehlt? Lübbers: "Alles - die Zweikampfhärte, die Ruhe im Ballbesitz, wir haben einfache Fehler gemacht, wir waren zu statisch im Positionsspiel." 

Die SF Lotte - hier Berkan Ersoy (l.) - mussten kräftig malochen gegen die heißen Bürener.

Eine Mängelliste, die es abzustellen galt. Doch auch im zweiten Abschnitt war der A-Ligist weit davon entfernt, klein beizugeben. Sahin Güna probierte es per Freistoß (51.), Patrick Klug aus der Distanz (52.), Andi Nagava per Kopf (61.). Lotte? Da kam nicht so viel. Zwei Rentner am Seitenrand brachten es treffend auf den Punkt: "Die kommen nicht durch, das klappt einfach nicht." Meisterhafte Analyse.

Ein Doppelwechsel von Lübbers brachte schließlich die Wende. Nao Oriyama sowie Burinyuy Nyuydine kamen nach 62 Minuten. Und mit ihnen brachte Lotte mal Schwung in die Kiste. Insbesondere Nyuydine wirbelte ordentlich und war Wegbereiter des 3:1. Ein Bürener Fehlpass im Strafraum landete in seinem Fuß. Er zog kurz an, ein lockerer Querpass und Sergio Gucciardo - übrigens ein edler Ballverteiler - schob ein (70.). Beim SVB schwanden merklich die Kräfte. Spätestens jetzt war er kaputt.

Doppelwechsel bringt den SFL den nötigen Schwung

Allmählich nutzte Lotte mal seinen Ballbesitz, spielte mit deutlich mehr Ruhe, mit deutlich mehr Übersicht. Gucciardo bediente Golz mit einem herrlichen Pass, dessen Durchstecker im Zentrum landete bei Oriyama. Aber da Silva Ferreira rettete heldenhaft (76.). Später war es dann allerdings wieder um ihn geschehen. Ein Freistoß von links landete in der Box, nach einem Getümmel war der Ball drin. 4:1 für Lotte. Eigentor Joel Thieme sagt das Netz. Oder war's Golz? "Ein Haar war noch dran", sagte er zu Lübbers, wie der lachend berichtete (85.). Uns soll's egal sein. Golz war beim 5:1 übrigens auch beteiligt, er blieb jedoch hängen. Den Abpraller verwertete Oriyama (89.).

Für Lübbers war die zweite Halbzeit immerhin "ordentlich". Czichowski hatte indes natürlich nichts zu meckern, abgesehen von der Höhe der Pleite vielleicht: "Ich bin stolz auf die Jungs, die haben alles rausgehauen." Das haben sie wirklich. Was ist eigentlich die Steigerung von 'teuer verkauft'?

SV Büren - SF Lotte 1:5 (1:2)
0:1 Golz (9.), 1:1 Günana (36./FE)
1:2 Kremer (45+1.), 1:3 Gucciardo (70.)
1:4 Thieme (ET/85.), 1:5 Oriyama (89.)



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