Krombacher-Pokal 2024/25
Preußen werden nicht hergespielt
Von Christian Lehmann
(04.08.24) Am Ende war's ne klare Kiste für den Favoriten: Die Ibbenbürener SpVgg ließ im Kreispokal-Erstrundenmatch bei Preußen Lengerich nichts anbrennen und setzte sich letztlich mit 5:0 (2:0) souverän und standesgemäß durch. Der Underdog aus der A-Liga hatte sich vom Landesligisten allerdings nicht herspielen lassen. Im Gegenteil: Im ersten Durchgang war die Mannschaft von Trainer Andreas Schüttpelz richtig frech unterwegs, brachte den zwei Klassen höher beheimateten Konkurrenten sogar gut ins Schwitzen. Am Ende brachten die ISV jedoch neben ihrer individuellen Klasse auch ein paar kleinere Anpassungen auf die Siegerstraße.
"Wir haben uns in der ersten Halbzeit sehr schwer getan, Passsicherheit reinzukriegen. Der Gegner hat uns sehr intensiv angelaufen, das haben sie sehr gut gemacht - und anders, als wir es erwartet hatten". räumte ISV-Coach Mike Schwering nach der Partie ein. "Für die zweite Halbzeit haben wir uns vorgenommen, dass wir mehr Kontrolle brauchen und mehr Bereitschaft zeigen müssen, die ekligen Wege zu gehen. Das hat die Mannschaft super gemacht. Wir waren sehr dominant und haben uns viele Chancen herausgespielt. Mit der zweiten Halbzeit bin ich gut zufrieden."
Chip-Bälle über die Kette führen zum Erfolg
In der Anfangsphase hätte Linus Wacker die Hausherren mit einem Distanzschuss aus 16 Metern in Führung bringen können, doch Lengerichs-Offensivjuwel verfehlte den Kasten von Jason Breulmann um ein paar Zentimeter. Auf der Gegenseite überlistete Niklas Richter mit einer schnellen Auftaktbewegung die aufgerückte Preußen-Abwehr und lochte nach einem feinen Chip-Ball über die Kette zum 0:1 ein (25.). Nach ähnlichem Muster stellte Julian Wesselkämper kurz vor der Pause auf 0:2 (42.). Ein durchaus schmeichelhaftes Ergebnis, zumal Breulmann bei einem Abschluss von SCP-Kapitän Dominic Dohe erst im Nachfassen retten konnte (44.).
Im zweiten Durchgang gestalteten es die Gäste dann allerdings souveräner: Rückkehrer Kevin Hagemann traf selbst zum 3:0 (71.) und bereitete das 4:0 durch Julian Wesselkämper mit einem Sololauf über die rechte Seite mustergültig vor (84.). Für den Schlusspunkt sorgte erneut Wesselkämper, der nach Zuspiel von Marvin Hagemann frei auf Lengerichs Schnapper Daniel Kluge zusteuerte und seinen dritten Treffer an diesem Tag erzielte (0:5/88.).
Trotzdem musste sich im Lager des Underdogs niemand schämen. "Es geht immer etwas, auch in so einem Spiel", sagte Lengerichs Coach Schüttpelz nach der Partie. "Wir hatten heute 20 Mann da, die Voraussetzungen waren ideal. Einen Landesligisten kannst Du am besten in der ersten Runde schlagen, wenn sie noch nicht so eingespielt sind. Wir wollten es kompakt angehen, das hat über weite Strecken auch gut funktioniert", befand der Coach. "Die Tore, die wir kassieren, fühlten sich für mich zu einfach an - aber sie haben die Lücken auch gut erkannt und genutzt. Uns fehlte das kleine Erfolgserlebnis, damit der Glaube, hier was bewegen zu können, bestehen bleibt. Wir haben uns achtbar aus der Affäre gezogen, waren kein Sparringspartner, der hergespielt wurde."
Preußen Lengerich - Ibbenbürener SpVgg 0:5 (0:2)
Tore: 0:1 Richter (25.), 0:2 Wesselkämper (42.),
0:3 K. Hagemann (71.), 0:4 Wesselkämper (84.),
0:5 Wesselkämper (88.)