Krombacher-Pokal 2024/25
Die Angst des Schützen vor Nick Gumenschaimer
Von Fabian Renger
(05.09.24) Nick Gumenschaimer, Torwart des SV Büren, hat offenbar magische Augen. Jedenfalls scheint er Angst verbreiten zu können. Anders können wir uns das Elfmeterschießen zwischen dem SV Büren und der ISV nicht erklären. Der SVB warf den Landesligisten und klassenhöchsten Vertreter aus dem Kreispokal. Am Ende feierte Büren einen 5:3 (0:1/1:1)-Erfolg. Im Elfmeterschießen wurden drei Versuche verballert. Fun fact: Kein Elfmeter wurde gehalten.
Die Bürener verschossen gleich mal den ersten Versuch. Sahin Günana traf den Pfosten, womöglich war ISV-Schnapper Sven Hübner noch leicht mit den Fingerspitzen dran. Ibbenbürens Co David Lindemann war sich da nicht so sicher. Die Gäste verballerten ihren dritten und vierten Versuch: Kevin Hagemann und Niklas Richter setzten den Ball jeweils übers Tor. Hat Gumenschaimer so eine Aura, dass die Schützen Angst kriegen? Wahrscheinlich. "Das war ganz klar Nicks Können", befand Bürens Cheftrainer Marcel Czichowski. Der Pokalcoup war geglückt, der Lieblingsgegner ISV zum wiederholten Mal aus dem Wettbewerb katalpultiert.
Büren kompensiert zahlreiche Ausfälle
Das war allerdings nicht absehbar. Die Corona-Seuche ging zuletzt in Büren um. Zehn Spieler hat's erwischt, teilweise schwer, Czichowski ebenfalls. Ein Jeffrey Weber fehlte beispielsweise. Kompensiere das erstmal. Schwierig. "Die Jungs, die da waren, haben es echt gut gemacht", lobte Czichowski.
Dabei kam der Gastgeber gar nicht gut rein. Glenn Schröer brachte den Gast mit 1:0 in Front, er verwandelte eine Ecke direkt (9.). Nicht so alltäglich. Für Lindemann allerdings irgendwie bezeichnend, dass seine Mannen so zum Torerfolg kamen. "Das spricht nicht gerade für unsere Offensivbemühungen heute", legte er den Finger in die Wunde. "Das war mir ein bisschen zu mutlos heute, wir haben auf Strecke gesehen zu ängstlich gespielt und nicht unseren Fußball auf den Platz gebracht." Seine Mannschaft hatte offensichtlich wenig Vertrauen in die eigene Stärke. "Wir haben uns in der ersten Halbzeit zu häufig für lange Bälle entschieden. Die waren zwar oft zielführend, aber wir hätten es besser lösen können", fuhr Lindemann fort.
Die ISV spielt zu mutlos
Insgesamt entwickelte sich eine Partie auf Augenhöhe. Allerdings war hüben wie drüben jetzt auch nicht Holland in Not oder die Tornetze von ihrer Existenz bedroht. Büren ackerte hart, soll in Czichowskis Augen im zweiten Abschnitt zumindest in puncto Spielanteilen auch die spielbestimmende Mannschaft gewesen sein. Action kam dann zum Spielende hin in die Begegnung. Den besten Bürener Angriff fuhren die Hausherren über links. Jeremy Karikari, "Pedri" und Pablo Andrade spielten Henrik Berentzen frei. Der wieder legte für Bruno Antonio ab. Dessen Abschluss ging knapp über den Querbalken. Hätte das 1:1 sein können oder müssen. Das folgte aber. Pablo Andrade nahm den Ball 25 Meter vorm Kasten mit der Brust an und nagelte ihn schließlich aus rund 20 Metern in den Winkel - 1:1 (83.).
Kurz darauf rückte Gumenschaimer in den Fokus. Maxi Pelle hatte das 3:2 auf dem Fuß, aber Bürens Goalie rettete bockstark (88.). Und so ging's ins Elfmeterschießen - mit dem besseren Ende für den Bezirksligisten. Lindemann war enttäuscht: "Das war kein glorreicher Auftritt. Dass es zum Elfmeterschießen kommt, haben wir uns ein stückweit selbst zuzuschreiben. Wir hatten uns eigentlich klar auf die Agenda geschrieben, das Ding heute Abend und den Wettbewerb zu ziehen..."
Jetzt stehen mit Teuto Riesenbeck und eben dem SV Büren nur noch zwei überkreisliche Teams im Viertelfinale...
SV Büren - ISV 5:4 (0:1/1:1) n.E.
0:1 Schröer (9.), 1:1 Pablo Andrade (83.)
Elfmeterschießen:
Büren: Beumker, Karikakri, Pablo Andrade und Marcos treffen. Sahin Günana schießt an den Pfosten.
ISV: Eiter und Schürbrock treffen. Niklas Richter und Kevin Hagemann schießen übers Tor