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Aufstiegsspiel zur Kreisliga A

Preußen Lengerich II ist in der A-Liga! Der im Entscheidungsspiel der Vizemeister unterlegene SV Dickenberg will im nächsten Jahr nachziehen.

Großer Fight kommender A-Ligisten


Von Hauke Struck

(05.06.17) Als neutraler Grund diente der Tüötten-Sportpark in Mettingen für das Aufstiegsspiel zwischen dem SV Dickenberg und Preußen Lengerich II. Trotzdem schien der Großteil der mitgereisten Fans eher aus Richtung Dickenberg zu stammen. Mit Gesängen über das ach so schöne Heimatdorf und den ach so ungeliebten Gegnern peitschten viele Zuschauer ihren SVD nach vorne. Die Preußen-Unterstützer hielten sich zwar gesanglich zurück, doch eins ist klar: wer zuletzt lacht, lacht am besten! Trotz frühem Platzverweis retteten sich die Preußen in die Verlängerung, in der sie das entscheidende Tor zum 1:0 (0:0, 0:0) schossen. 

Als der gute Schiedsrichter Markus Echelmeyer, der sich auch nicht durch die vielen Zurufe aus dem Zuschauerraum beirren ließ, abpfiff, fehlte dem einen Part des Dickenberger Trainerduos die Worte. Carsten Frieling verwies mit der Frage „Was soll ich denn jetzt sagen“ an die andere Hälfte des Gespanns. Sebastian Frömberg lobte zunächst den Gegner: „Die Lengericher haben es einfach super gespielt. Die haben eine junge hungrige Truppe und da kann man auch mal mit einem Mann mehr richtig alt aussehen.“

Lange Zeit zu zehnt

Und weiter: „Am Ende des Tages hatten wir einfach zu wenig Ideen.“ In der Tat fiel den Dickenbergern gegen gut gestaffelte Preußen kaum was ein. Die wiederum beschränkten sich aufs Kontern. Der Knackpunkt des Spiels war sicherlich die frühe Gelb-Rote gegen Lengerichs Patrick Rosenbusch-Wieborg. Zunächst stieg er zu hart gegen Dickenbergs Andre Altmann ein und sah Karton Nummer eins. Kurz darauf wiederholte er mit ähnlichem Übermut diese Aktion, als er von einem Mitspieler lang auf links geschickt wurde und beim Versuch den Ball zu erreichen gleich den Gegner mit umtrat (29.).

Generell gab es gerade zu Beginn des Spiels viele Zweikämpfe ähnlichen Kalibers. Ein Spielfluss kam nicht zustande. Dementsprechend rar gesät waren die Torabschlüsse. Ein Schuss von Rosenbusch-Wieborg (vor seinem vorzeitigen Aus) wurde in letzter Sekunde geblockt und auf der anderen Seite setzte sich Adrian Goza durch, doch Preußens Schnapper Tim Kipp bewahrte die Ruhe und fischte Goza den Ball vom Schlappen. Die Standardsituationen, die die Teams durch die vielen Fouls zugesprochen bekamen, wurden größtenteils kläglich vergeben.

Es war gut was los in Mettingen.

Höwing hat's im Griff

Preußens Abwehrchef Sascha Höwing hielt seine Viererkette gut zusammen. Auch nach dem Pausentee scheiterte die Jungs vom SVD regelmäßig schon vor dem letzten Pass. Häufig kullerten die Bälle auch einfach ins Toraus, wenn die Flügelspieler zu steil geschickt wurden. Dass die Preußen mit einem Mann weniger sich eher auf das Kontern verlassen, ist auch klar. Gut gelungen ist dies, als der eingewechselte Marc Siegmund seinen Stürmer Timo Zimmermann auf den Weg schickte. Seine Mitnahme mit der Hacke war technisch allererste Sahne, nur passte Jonas Poß im Kasten auf und kam gerade noch rechtzeitig aus dem Tor, um sich den Ball zu schnappen.

Mit zunehmender Spieldauer wurde der Ton auf dem Spielfeld rauer. Vermehrt kam es zu Rudelbildungen und der Lengericher Kampf machte sich in Form von Wadenkrämpfen bemerkbar. Doch es half alles nichts. Nach 90 Minuten hieß es weiterhin 0:0. Es ging in die Verlängerung. Dickenbergs Artur Cumacenko zwang kurz nach Wiederanpfiff Kipp zu seiner ersten wirklichen Glanztat mit einem knallharten Schuss. Auch Jannik Wesselmann kam des Öfteren zu Abschlüssen, die häufig nur knapp über die Latte gingen. 

Yilmaz mit Übersicht

Echelmeyer pfiff zur zweiten Hälfte der Verlängerung an und die Zuschauer stellten sich schon fast auf das nahende Elfmeterschießen ein. Da traf Niklas Haverkamp ins Tor von Jonas Poß und damit in die Herzen der Dickenberer Fans. Den Ball beim Aufbauspiel vertändelt, kamen alle Abwehrspieler zu spät, um Elyesa Yilmaz selbigen wieder abzujagen. Der tankte sich durch und spielte rüber zu Haverkamp, der das Leder ins Netz beförderte (106.).

Lengerichs Trainer Andreas Dohe, wie sein Kollege Markus Unterdörfel wie entfesselt jubelnd, fehlte direkt nach dem Spiel vor lauter Freude die Luft: „Heute hat jeder für jeden gekämpft. Eine super Mannschaftsleistung“, brachte er dann doch noch heraus. Es gab also kein Elfmeterschießen. Die insgesamt reifer wirkende Mannschaft steigt in die Kreisliga A auf. Trotz der langen Zeit in Unterzahl fighteten die Preußen bis zum Schluss und belohnten sich mit dem Tor noch vor Spielende.

Der kommende Meister

Die Dickenberger dagegen fanden nie ein Mittel, das Abwehrbollwerk zu knacken und werden in der kommenden Spielzeit einen weiteren Anlauf für den Aufstieg unternehmen. Im abschließenden Mannschaftskreis gab es zwar einige traurige Gesichter, doch der Betreuer brüllte es laut in die Ohren seiner Kameraden: „Nächstes Jahr werden wir Meister!“

SV Dickenberg – Preußen Lengerich II     0:1 (0:0) n.V.
SV Dickenberg: Poß – Alexenko, Klan, Möllers – Altmann, Kleinoth, Osterbrink, Baar – Wesselmann, Schantin, Goza (außerdem eingesetzt: Schnieders, Cumacenko, Steinmeier)
Preußen Lengerich II: Kipp – Höwing, Brune, Dohe, Reuther – Becker, Rosenbusch-Wieborg, Laschtowitz, C. Blom, F. Blom – Zimmermann (außerdem eingesetzt: Haverkamp, Yilmaz, Siegmund)
Schiedsrichter: Markus Echelmeyer 
Tor: 0:1 Haverkamp (106.)
Bes. Vork.: Gelb-Rot für Lengerichs Rosenbusch-Wieborg wegen wied. Foulspiel (29.)

Nach dem Spiel feierten die Lengericher wie entfesselt...
...während Carsten Frieling seine Truppe schon wieder auf die nächste Saison einschwor.


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Pl. MannschaftSp. TorePkt.
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2    Germ. Hauenhorst 24    78:25 63  
3    SG Sendenhorst 24    72:20 62  
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