Stippvisite in Tansania

Von Alex Piccin

(21.12.18) Was macht ein junger Kerl, dessen Freundin sich für ein halbes Jahr nach Afrika aufgemacht hat, um dort ehrenamtlich tätig zu sein? Klar, die Tage bis zum Wiedersehen zählen. Aber auch das Geplante mit dem Nützlichen verbinden. Jonas Lütkemeyer kickt in der Dritten des SC Hörstel und hat sich zusammen mit Niklas Grotke aus der Ersten sowie Hendrik Eismann vom Lauftreff des SV Dickenberg Anfang Dezember nach Tansania begeben. Mit im Gepäck waren unter anderem ein Trikotsatz des SCH sowie zwei neue Fußbälle und eine Luftpumpe. Denn sie hatten auch eine Einladung zu einem "Freundschaftspiel" bekommen.

Von Düsseldorf über Amsterdam flogen sie nach Kilimanjaro. Der Inlandsflug ging ein Tag später nach Mwanza. "Wir haben ungefähr zwei Tage pro Weg benötigt", sagt Lütkemeyer. Etwa zehn Kilometer außerhalb der Großstadt am Viktoriasee liegt die englischsprachige Viktoria School, an der seine Freundin Sabrina Haas noch bis Ende Februar tätig ist. Die Eindrücke, welche die drei Jungs aus dem Tecklenburger Land bekamen, prägten sich ein. "Das war ein Einblick in eine vollkommen andere Welt. Wir hatten uns im Vorfeld einiges vorgestellt, aber tatsächlich übertraf die dortige Situation unsere Erwartungen", berichtet Lütkemeyer. In der Regel leben die Menschen dort in Steinhütten, "wenn man Glück hat mit Strom". Die Hauptstraße ist geteert, die anderen Strecken gleichen hiesigen Feldwegen: "Dort gab es keinen Tourismus, das war das lebendige Afrika."

Nach einem kurzen Rundgang in der Schule ging es sportlich ans Eingemachte - zumindest für die drei Deutschen. Die Schüler kennen schließlich die klimatischen Bedingungen und sind im wöchentlichen Training auf dem Hartplatz. Dass sich die Kinder mit wenig zufrieden geben, offenbarte sich, als Lütkemeyer, Grotke und Eismann kleine Teams bildeten und die blauen Hörstel-Trikots aus dem Hut zauberten: leuchtend blau, leichter Retrostil, aber passgenau. "Die Kinder haben zwei Stunden lang Fußball gespielt. Wir waren bei 30 Grad im Schatten schnell fertig", erinnert sich Lütkemeyer. Der 26-Jährige freut sich, einen kleinen Beitrag zur Freude der jungen Schüler geleistet zu haben.