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Querpass

...wie wäre es mit einer Schubkarre?


Von Fabian Renger

(20.04.20) Kontaktsperre? Kein Problem! Jedenfalls wenn es nach Thorben Kenkel, Fußballseniorenobmann von GW Steinbeck, ginge. "Vielleicht kann ja jeder Spieler mit einer Schubkarre auflaufen, um den Zwei-Meter-Abstand einzuhalten", hat er eine - nicht ganz so ernst gemeinte - Lösung parat.

Der FLVW rief die Vereine nun dazu auf, eine Auswahl zwischen vier Varianten zu treffen. Entweder wird die Saison annulliert und sie hat nie stattgefunden (Variante 1) oder das Tabellenbild der Hinrunde zählt und es gibt keine Absteiger (Variante 2). Alternativ sollte der aktuelle Tabellenstand gewertet werden, abermals ohne Absteiger (Variante 3), oder aber die Saison wird im September, falls möglich, fortgesetzt (Variante 4).

Das bringt auch die hiesigen Vereine aus dem Fußballkreis ins Grübeln. Bis zum 21. April können sie noch abstimmen, auf der Grundlage des Ergebnisses wird der Verband Vorschläge erarbeiten. Vorher will sich der Kreisvorsitzende Helmut Hettwer auch keineswegs äußern. Nur so viel lässt er sich entlocken:"Wir wollen eine einheitliche Sprache in Westfalen haben." Im Handball beispielsweise entschieden sich die Verantwortlichen für Variante 3 nach dem Norweger Modell - heißt: Dank einer Quotientenregelung werden Wildcards verteilt für mögliche Aufstiegsaspiranten neben dem derzeitigen Ligaprimus. Auch ein interessanter Ansatz.

Kreisligen B

Bleiben wir doch aber jetzt mal kurz in Steinbeck. Die Grün-Weißen haben 19-mal gespielt und sind in der Kreisliga B1 Dritter (38 Zähler), punktgleich mit Zweiten Cheruskia Laggenbeck II, der ebenfalls 19-mal bisher auflief. Vierter ist der SV Uffeln (37), der allerdings schon ein Spiel mehr absolviert hat. Etwas enteilter Tabellenführer ist der SC VelpeSüd (45, 19 Spiele).

Bereits nach der Hinserie hatte VelpeSüd fünf Zähler Vorsprung auf sein jetziges Verfolgerduo. "Wenn man in die Tabelle schaut, ist doch klar, dass wir die Saison gerne zuende spielen würden", sagt daher Kenkel. Doch ganz gleich, was nachher entschieden wird, hat er nur einen frommen Wunsch:"Am wichtigsten ist es, dass jetzt schnell eine Entscheidung getroffen wird." Sein Kollege aus VelpeSüd, Daniel Weimar, hat logischerweise seine Sicht der Dinge.

"Ein kleines Desaster"

"Die zweite Variante wäre die fairste", sagt er. Alternativ die dritte - VelpeSüd habe ansonsten eine Menge zu verlieren. Der vergangene Ausflug in der A-Liga liegt schon über ein Jahrzehnt zurück (Saison 2006/2007). "Eine Annulierung wäre schon ärgerlich und ein kleines Desaster", sagt der Obmann daher, betont aber:"Es kann ja keiner was dafür und notorische Nörgler wird es eh immer geben." Ihm bereiten besonders ältere Leistungsträger Bauchschmerzen, die bei einem weiteren Nichtaufstieg eventuell die Fußballschuhe in den Schrank stellen könnten. An eine Fortsetzung im September verschwendet er keine Gedanken.

Von der B1 rüber in die Kreisliga B2. Dort hat Teuto Riesenbecks Zwote den Hut auf. Dennis Esch ist noch Trainer des Spitzenreiters. Fünf Zähler steht seine Truppe vor dem Zwoten Arminia Ibbenbüren III, der Dritte aus Lotte ist acht Punkte hinten an. Eine Wertung nach der Hinrunde würde der Mannschaft von Esch - zur neuen Saison wird er Trainer von Teutos Erster - auch zum Titel reichen.

Die Party kommt so oder so

"Wir würden natürlich gerne zuende spielen - am liebsten sofort", sagt Esch. Eine September-Fortsetzung hält er ebenfalls für wenig erstrebenswert, auch in seinen Augen wären die zweite oder dritte Option die beste. Worauf nicht verzichtet wird: Sobald man wieder feiern darf, gibt's eine fette Sause zum Abschluss. "Unabhängig vom Ausgang", so Esch.  Zu feiern gebe es definitiv etwas. "Vor der Saison haben wir der Mannschaft versprochen: Wenn wir unter 40 Gegentoren bleiben, spendieren wir vom Trainerteam einen Grillabend..." Danach sieht es aus. Teutos Zweite hat aktuell erst 17 Treffer kassiert...

Bleibt ja noch das Oberhaus des Kreises. In der Kreisliga A herrscht ein Zweikampf. Kobbos versus Arminia. Beide waren nach der Hinserie punktgleich, die Kobbos hatten das bessere Torverhältnis. Aktuell sind sie wieder Erste und sechs Zähler voraus. Allerdings haben die Arminen noch ein Spiel mehr in der Hinterhand.

"Wir haben sehr kontrovers diskutiert", berichtet Arminias Fußballseniorenobmann Dennis Lammers von einer schwierigen Entscheidungsfindung innerhalb des Vorstandes. Sofortabbruch und das Tabellenbild der Hinrunde oder Annulierung - die Punkte standen dort einzig Debatte. Die Entscheidung fiel für die Annulierung. "Das wäre aus unserer Sicht vom Handling her das einfachste", sagt Lammers. "Unabhängig davon, was entschieden wird: Es wird Verlierer und Gewinner geben, du wirst es nie haben, dass alle sagen, es war eine tolle Entscheidung. In der Haut, die es entscheiden müssen, würde ich nicht stecken wollen."

"Hoffe nicht, dass die Arbeit für die Katz war"

Kobbos Coach Julian Lüttmann würde das wohl auch nicht tun wollen. Für ihn ist klar: Einzig ein Abbruch und Aufstieg kommt in Frage. Eine Annulierung wäre für ihn ein NoGo und keine Lösung. "Dann werden Mannschaft benachteiligt, die eine super Saison gespielt haben", will er das auch gar nicht nur auf sich selbst beziehen. Und Teams, die ein schlechtes Jahr spielen, würden mit einem blauen Auge davon kommen. Das fände er nicht fair. "Am gerechtesten ist es am wahrscheinlichsten mit der Hinrundentabelle", sagt Lüttmann. An eine späte Saisonfortzsetzung glaubt er keinesfalls "Ich weiß nicht, was das für einen Rattenschwanz mit sich bringt", spielt er auch auf die Problematik von Spielerverpflichtungen und Problemen mit anderen Bundesländern an. Fakt ist: Am liebsten würde er logischerweise auf dem Acker aufsteiger und nicht am grünen Tisch. Im Zweifelsfall nähme er das aber auch in Kauf, denn:"Ich hoffe nicht, dass unsere ganze Arbeit für die Katz war..."

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